Kapitel 93

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Aaliyah (P.o.v)

Ich war im Wald, auf vier Pfoten. Mit erhobenen Kopfes sprang ich über Bäume, die am Boden lagen. Mein weisses Fell leuchtete regelrecht in der Sonne. Das erste mal seit langen im Wald von Schönfeld. Meine Dummheit hatte gesiegt und seit dem lief ich durch den Wald. Die Sonne überflutete mit ihren Strahlen den Wald. Ich schüttelte meinen Kopf, dass war eindeutig die Dümmste Idee die ich je hatte. Die Vögel zwitscherten und flogen von einem Baum zum anderen. Jedes mal wenn meine Pfoten den Waldboden berührten knackte es. Meine Augen nahmen alles scharf klar, mir entging nichts. Jedes kleinste Detail nahm ich auf. Die Kleintiere verkrochen sich sobald sie mich hörten oder sahen, für mein Werwolf das reinste Paradies, ich wusste aber das wenn ich jetzt Jage, es für mich vorbei war. Ich hatte es Lion Versprochen ihnen aus den Weg zu gehen auch wenn es nicht einfach ist. Als ich vorhin das Haus verließ schlief er noch tief und fest. Normalerweiße würde ich jetzt auch noch schlafen. Ich schüttelte meinen Kopf, wäre ich nur im Bett geblieben. Als ich am See ankam setzte ich mich hin und schaute mich um. Der See war sehr klar, ein paar Fische sah ich von hier. Die Büsche sind hier enger verwachsen. Wenn ich jetzt Rechts lang gehen würde, würde ich nach einiger Zeit bei Ben ankommen. Ich schaute nach oben, die Sonne schien zwar aber trotzdem zogen dunkle Wolken auf. Ich grinste, meine Machtkämpfe mit dem Wetter. Kurze Zeit später fielen schon die ersten Tropfen auf mein Fell. Es war ein leichter Regen. Ich stand auf und schüttelte mich. Dieser Geruch wenn alles nass ist, es beruhigte mich. Ich ging nach Links, tiefer in den Wald hinein. Er denkt doch nicht wirklich das ich ihn noch nicht entdeckt habe. Ich schüttelte meinen Kopf, er wird immer naiver. Der Wald wurde hier immer dichter, die Bäume ließen fast keine Sonnenstrahlen mehr durch. Dieses Geräusch, wenn Regentropfen auf tausende Blätter fallen. Ich lächelte, die Natur ist einfach Wunderschön. Nur Werwölfe trauen sich tiefer in den Wald rein, hier herrschte die Wildnis. Das Gras wurde höher, überall lauerten Gefahren. Ich spitze meine Ohren, wenn ich mich nicht täusche kam dieses Geräusch gerade von einem Marder. Sie sehen Frettchen ähnlich, Frettchen sind schöne Tiere aber Marder nicht. Schon hörte ich ein krachen, ich grinste. Er hatte doch tatsächlich den Baum übersehen der auf den Boden lag. Seit wann ist er so ungeschickt? In diesem Teil des Waldes waren viele Mäuse, ich musste mich beherrschen ihnen nicht hinterher zu Jagen aber so ein kleiner Snack wäre schon was schönes. Ich verschnellerte mein Tempo etwas. Nach einer Weile lief ich langsamer bis ich den doch stoppte. Ich war am dunkelsten Ort des Waldes angekommen. Hier wucherten Wildpflanzen, Efeu und alles andere. Die Äster der Bäume berührten sich. Es sah wie ein schlimmer Horrorfilm im Wald aus, da fragt man sich wann die Zombies aus den dunkelsten Ecken gekrochen kommen. Grinsend drehte ich mich um, natürlich hatte er sich Versteckt. Also wirklich als ob das was brachte! "Ich habe dich schon bemerkt als du eine Pfoten in den Wald gesetzt hast" sagte ich. Ich hörte deutlich wie er die Luft einzog. "Bist du wirklich so naiv und dachtest ich kriege dich nicht mit?" fragte ich grinsend. "Um ehrlich zu sein..ja" murmelte er und kam aus seinem Versteck raus. Seine braunen Augen sahen in meine. Ich sah Enttäuschung, Verletzlichkeit, Angst und Wut. "Zeig deine Schwächen nicht, egal was ist du musst Stark bleiben" sagte ich ernst und schaute ihn an. Er tat nichts, er starrte mich bloß an. "Du darfst keine Fehler machen, es könnte dein Tod sein" sagte ich, er spitzte seine Ohren. "Du musst immer acht geben, du darfst dich nicht von deinen Gefühlen leiten lassen, sie vernebeln dir deine Sicht" "Sie vernebeln meine Sicht nicht, sie schärfen sie nur noch mehr" sagte er und schaute mich an. Ich schüttelte den Kopf. "Deine Gefühle für mich vernebeln deine Sicht, glaub mir. Dadurch wirkst du Schwach und Verletzlich" "Das stimmt nicht!" knurrte er. "Du hast Hoffnung oder? Du hast sie noch nicht aufgegeben.." murmelte ich und schaute ihn an. "Ich werde sie niemals aufgeben" flüsterte er. Seine Augen wurden glasig. "Weißt du überhaupt wie ich dich Vermisst habe?" flüsterte er und schaute in meine Augen, ich sah nur Schmerz. "Lass dich nicht von einer Schwäche leiten" lächelte ich. "Ben?!" hörte ich laut und deutlich. "Pass gut auf dich auf, erinnere dich an meine Worte" lächelte ich. Ich wartete garnicht auf seine Antwort, ich lief sofort los. Natürlich hatte ich Mai gemerkt als sie den Wald betrat, es verwirrte mich nur das sie so schnell schon in unsere Nähe war.

Ben (P.o.v)

Sie ist einfach gegangen, ich starrte noch auf den Fleck wo sie stand. Sie war weg. "Ben, was machst du hier?" hörte ich Mai hecheln, ich drehte mich zu ihr. Sie spannte sich gleich an. "Was ist passiert?" flüsterte sie. "Ich hab mit ihr geredet" sagte ich leise. "Mit wem?" "Mit Ly.." "Nein oder?" fragte sie fassungslos. "Doch" murmelte ich. "Was hat sie gesagt?" "Ich soll meine Schwächen nicht zeigen, egal was ist ich soll stark bleiben. Ich soll acht geben, ich soll mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen, sie vernebeln meine Sicht. Sowas in der Art" murmelte ich. "Deine Schwäche für sie oder?" "Ja.." murmelte ich. "Hat sie sonst noch was gesagt?" fragte sie Hoffnungsvoll. "Ich darf keine Fehler machen, sie könnten mein Tod sein" seufze ich. 



Mein Leben als WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt