Gerade rechzeitig wurden die Sachen von dem Picknick weggeräumt, als es begann wie aus allen Wolken zu schütten. Noch nie hatte Amaya so ein Unwetter in Rom erlebt. Es regnete den ganzen Abend und ihr schien als würde das Gewitter gar nicht mehr weiter ziehen.
Terras Freundinnen nahmen Terras Angebot dankbar an, bei ihr zu übernachten und Amaya bereitete die Gästezimmer für sie vor.
Immer wieder erhellte ein Blitz das schwach beleuchtete Zimmer, indem sie gerade ein Bett bezog und jedesmal wenn der darauffolgende Donner krachte, fuhr sie erschrocken zusammen. Dieser Lärm erinnerte sie an die Schlacht in Armenien gegen die Römer und sie wartete nur auf den gewohnten folgenenden Schmerzensschrei.
Er kam nicht. Alles was auf den lauten Donner folgte, war das laute Prasseln des Regens gegen die großen Fenster.
Sie befahl sich ruhig zu bleiben und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe.
Luca. Plötzlich schoss ihr sein Gesicht vor ihre Augen.
Ihr Herz begann zu rasen und sie betete zu Gott, dass er in Sicherheit war und ihm nichts passieren würde.
Als sie fertig mit den Zimmern war, ging sie in Terras Zimmer und informierte ihre Herrin darüber.
Sie winkte Amaya kaltherzig davon und redete weiter. ,,Jedenfalls war ich nicht an ihm interessiert und froh, dass er endlich ging. Wenn ihr wüsstet wie sehr er mich genervt hatte! Am liebsten hätte ich ihn... Luca!", Terra sprang von ihrem Bett und rannte zum Fenster.
Ein Reiter raste durch den Sturm auf die Villa zu.
,,Amaya weck meinen Vater auf!", schrie sie und stürmte aus dem Zimmer.
Amaya lief durch das große Haus und klopfte an die Tür des Hausherrn.
Dieser öffnete sie endlich und schaute verschlafen heraus.
,,Ihr Sohn ist zurück, Herr.", sagte sie- beschämt ihn geweckt zu haben.
Jetzt war er jedoch hellwach und rannte aus dem Zimmer.
Amaya folgte ihm, konnte jedoch nicht mit ihm Schritt halten.
Terra, ihre Freundinnen und ihr Vater standen schon vor der Haustür als Amaya kam. Ein weiterer Sklave brachte gerade eine Decke und stellte sich neben Amaya.
,,Der Herr holt sich noch irgendwann den Tod.", flüsterte er ihr ins Ohr.Luca hatte Mühe ins Haus zu gelangen. Überall standen Leute und redeten auf ihn ein. Er fror, war völlig durchnässt und müde.
Ein Sklave legte eine Decke um ihn und sein Blick blieb an Amaya haften.
Die Stimmen der Anderen rückten in den Hintergrund und er sah nur noch ihr wunderschönes, besorgtes Gesicht.
Sein Vater legte seinen Arm um ihn und drückte ihn Richtung Bad.
,,Du ruhst dich jetzt erstmal aus. Cornu, lass ein warmes Schaumbad ein."
Der Sklave verschwand hinter Luca im Bad und langsam stieg Luca in das warme Wasser.
Er schloss die Augen und genoss die Stille, die bald enden würde, sobald er das Bad wieder verlassen würde.
Warum mussten Terras Freundinnen und vor allem Lana auch gerade heute hier sein...
Er schob seine Gedanken an sie beiseite und konzentrierte sich auf Amayas deutliches Gesicht vor seinen Augen.
Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet, in ihren Augen stand Besorgnis und sie hatte nervös mit ihren Fingern gespielt.
Und er war wie ein nasser Hund an ihr vorbei gegangen...
Ja er hatte sie vermisst und war froh wieder in ihrer Nähe sein zu können.Das Wasser kühlte ab und Luca stieg aus der Wanne. Nur mit einem Handtuch um die Lenden bekleidet ging er den Flur entlang zu seinem Zimmer.
Als er an der offenen Zimmertür seiner Schwester vorbei ging, hörte er das Kichern ihrer Freundinnen und spürte ihre Blicke auf ihm.
Er schenkte ihnen keine Beachtung und ging langsam weiter.
Am Ende des Ganges erschien ein schwaches Kerzenlicht, als jemand aus dem kleinem Bad der Sklaven heraus kam.
Amaya schloss leise die Tür hinter sich und wollte gerade weiter zu ihrem Zimmer gehen, als sie ihn entgegen kommen sah. Sie blieb abrupt stehen und eine sanfte Röte stieß ihr ins Gesicht.
Sie hatte sich anscheinend schon fertig zum Schlafen gemacht und nicht mehr mit ihm gerechnet, denn sie trug nur ein dünnes Nachthemd.
Er konnte sich ein Grinsen über ihre Verlegenheit nicht verkneifen. Sie senkte ihren Blick und er ging schnell an ihr vorbei, um sie nicht unnötig lange in dieser, ihr sichtbar unangenehmen, Situation zu halten.
Trotzdem achtete er darauf, dass ihre Schultern sich langsam streiften, als er an ihr vorbei ging und überhörte nicht, wie sie dabei scharf die Luft einzog.
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Amaya: Eine Sklavin Rom's
Romantik(abgeschlossen) Amaya war einst eine einflussreiche Frau in ihrem Land bis dieses von den Römern erobert wurde. Nun muss sie sich in der Rolle einer unbedeutenden Sklavin zurecht finden und ihr neues Leben akzeptieren. Dabei schwebt sie ständig in L...