Als Luca nach Hause kam, ging die Sonne bereits unter. Er betrat das große stille Haus. In der Bibliothek brannte ein schwaches Licht und wie jeden Abend, saß dort sein Vater alleine und studierte seine Geschäftsbücher. Er schaute auf, als Luca herein kam und legte das Buch zur Seite. ,,Hast du verkauft?", fragte er.
Luca setzte sich neben seinen Vater. ,,Ja, er hat ohne zu zögern gekauft."
Zufrieden lehnte sich sein Vater zurück: ,,Den Göttern sei Dank! Er ist einer unserer wichtigsten Kunden."
Luca nahm das Buch uns sah die Seiten durch: ,,Es wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn er abgesprungen wäre. Die Zahlen sehen gut aus. Wir hätten schnell einen neuen Geschäftspartner gefunden." - ,,Wahrscheinlich hast du recht.", sein Vater nahm Luca das Buch aus der Hand und Luca stand auf. Er würde nur noch kurz nach Amaya sehen und dann schlafen gehen.
Er ging die Treppen hinauf und über den schwach beleuchteten Flur zu ihrem Zimmer. Es war still und Luca vermutete sie würde wieder schlafen, wenn er zu ihr kommen würde. Er legte gerade die Hand auf ihren Türknopf um sie zu öffnen, als er innen Stimmen hörte. Er hielt inne.
,,Versteh mich nicht falsch, Cornu. Ich habe angst! Große Angst. Ich habe angst davor, wie ich sterben werden, vor den Schmerzen, die ich vor dem Tod vielleicht erleiden werde. Ich habe angst offen über meinen Glauben zu reden und von Gott zu erzählen und ich habe schon so oft versagt."
Ihre Stimme war ungewöhnlich unruhig und aufgebracht. Sie sprach lauter als gewohnt und so gefühlvoll, dass sich Lucas Herz zusammen zog. Sie hörte sich so traurig an.
Von welchem Glauben sprach sie dort?
Eine tiefe Stimme antwortete ihr etwas, doch er konnte Cornu nicht verstehen. Dann wurde es wieder still auf dem Flur und nach kurzer Zeit hörte er Schritte aus ihrem Zimmer, die sich der Tür näherten. Luca ging schnell weiter und verschwand in dem Moment, wo Cornu aus ihrem Zimmer trat, hinter der Ecke.
Er hörte wie ihre Tür geschlossen wurde und Cornus Schritte immer leiser wurden, als er den Flur runter ging. Luca fuhr sich nachdenklich über den Nacken und ging auf sein Zimmer. Er hatte gemerkt, dass Amaya anders war und sich schon immer gefragt was es war, dass sie so hoffnungsvoll in die Zukunft blicken ließ und ihr jeden Tag aufs neue ein Lächeln auf ihre zarten Lippen setzte.
Woran glaubte Amaya, wenn sie nicht an die römischen Götter glaubte?
Sein Kopf hämmerte von den vielen Fragen, doch sie blieben ihm unbeantwortet, als er sich hinlegte und einschlief.
Am nächsten Morgen, stand Luca wie gewohnt auf und ging nach unten um zu frühstücken. Überrascht blieb er stehen, als er sah wie Amaya den Tisch für das Frühstück deckte. ,,Du sollst dich doch erholen." Amaya hob ihren Kopf und sah ihn freundlich an: ,,Es geht mir gut, Herr."
Luca musterte sie einen Moment lang und sah zu wie sie geschickt den Tisch eindeckte. Terra kam aus dem Wohnzimmer herein und setzte sich an den Tisch, nachdem sie ihrem Bruder zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte.
,,Schön dass jetzt alles wieder beim Alten ist. Amaya, deck noch einen Platz mehr ein. Meine Tante kommt zum Frühstück." Amaya nickte gehorsam und ging zurück in die Küche um noch mehr Besteck zu holen. ,,Sie sollte noch im Bett bleiben, bis das Fieber weg ist." - ,,Du hast sie doch gehört. Ihr geht es gut. Außerdem bezahle ich sie nicht fürs herumliegen und sie muss noch ihre Arztkosten abarbeiten."
Ungläubig sah Luca seine Schwester an: ,,Vater hat die Arztkosten übernommen." - ,,Das muss sie ja nicht wissen.", hinterhältig grinste Terra ihren Bruder an und setzte schnell wieder ein freundliches Lächeln auf, als Amaya aus der Küche zurück kam. ,,Freust du dich Nila wiederzusehen, Amaya?", man sah Terra an, dass sie Amayas Antwort wenig interessierte. ,,Ja, Herrin."
Luca ballte seine Hände zu Fäusten. Die Art wie seine Schwester mit Amaya umging, gefiehl ihm ganz und gar nicht. Er versuchte sich zu beherrschen und nahm Terra gegenüber Platz.
Amaya hatte die Anspannung zwischen den Geschwistern bemerkt und fragend eine Augenbraue etwas hochgezogen. Sie deckte weiter den Tisch und versuchte Lucas Blick nicht zu erwidern, der sie von der Seite aus ansah. Endlich kam Nathan herein und brach die unangenehme Stille. ,,Guten Morgen. Ich freue mich dass es dir besser geht, Amaya." Amaya erwiderte sein herzliches Lächeln und bedankte sich. ,,Für die Arztkosten komme ich selbstverständlich auf. Und ich möchte dass du den Lohn für die letzten vier Tage trotzdem erhältst." Luca unterdrückte sich ein Lachen, als er den Blick seiner Schwester sah. Terra starrte ihren Vater mit offenem Mund an und wollte gerade etwas erwidern, als Luca ihr einen warnenden Blick zuwarf.
Amaya war ebenso überrascht wie Terra: ,,Das kann ich nicht annehmen, Herr. Ich..." - ,,Du kannst und du wirst." Nathan fiel ihr ins Wort und sie hielt inne. Sie senkte den Kopf: ,,Danke."
Mehr brachte ihre zittrige Stimme nicht hervor. ,,Das ist das Mindeste, Amaya. Du brauchst das Geld."
Wenn er wüsste...
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Amaya: Eine Sklavin Rom's
Romance(abgeschlossen) Amaya war einst eine einflussreiche Frau in ihrem Land bis dieses von den Römern erobert wurde. Nun muss sie sich in der Rolle einer unbedeutenden Sklavin zurecht finden und ihr neues Leben akzeptieren. Dabei schwebt sie ständig in L...
