,,Was machst du hier?", fragte Terra schließlich und ging an das Fußende von Amayas Bett. ,,Ich habe ihr etwas Suppe gebracht.", wieso hatte Luca das Gefühl dass er sich vor ihr rechtfertigen musste? ,,Hast du doch schon. Wie lange stehst du hier?", sie ließ nicht locker.
,,Ich bin eben gekommen." - ,,Gut, die Suppe steht neben ihr. Dann kannst du ja gehen." Terra schaute zu ihr herunter und würdigte Luca keinen Blick.
,,Ich muss sowieso zum Markt.", Luca schaute ein letztes Mal zu Amaya, die immernoch friedlich schlief und schloss dann leise die Tür hinter sich.
Er ging zu seinem Sklaven und schickte Cornu nach oben zu Amaya. Er hatte ein ungutes Gefühl sie mit seiner Schwester allein zu lassen...Terra wandte ihren Blick nicht von Amaya ab, als Luca das Zimmer verließ. Selbst müde, blass und krank sah sie noch wunderschön aus. Ihr war nicht entgangen wie Luca sie angeschaut hatte. Es war nicht seine Aufgabe, sich um sie zu kümmern, dafür gab es Sklaven. Er wollte sie sehen.
Terra verdrehte die Augen und verzog angewiedert ihre Mundwinkel. Ihr Bruder würde sich nicht in ihre Sklavin verlieben,- dafür würde sie sorgen.
Sie ging um das Bett herum und stand nun neben Amaya, die von alledem nichts mitbekommen hatte. Jegliche Reue und Sorge um sie war verflogen und Hass stieg in Terra auf. Ihr Bruder hatte etwas besseres als eine Sklavin verdient und sie würde nicht zulassen, dass Amaya mit ihr auf einer gesellschaftlichen Stufe stehen würde. Mit ihrem Auftreten würde sie Terra immer in den Schatten stellen, wenn sie nun auch noch einflussreich werden würde. Lucas Freunde würden nicht mehr seine Schwester bewundern, sondern Amaya,- seine Frau...
Schnell stoß Terra den Gedanken beiseite.
Ein Klopfen erklang und Cornu kam herein. ,,Der Herr hat gesagt, ich soll nach Amaya sehen solange er weg ist.", sagte er und stellte sich neben der Tür an die Wand. Terra lachte kurz auf. Sie drehte sich um und ging aus Amayas Zimmer. Luca vertraute ihr nicht mehr und nun schickte er sogar schon seine Sklaven, damit Amaya nicht mit ihr alleine sein musste. Sie stieß ihre eigene Zimmertür zu. Sie würde einen Grund finden, Amaya loszuwerden.Luca hatte den Marktplatz erreicht und Kornelius kam ihm entgegen. ,,Guten Tag, Luca. Wir haben dich bei den Spielen vermisst. Tristan hat jetzt schon 17 Siege.", er klopfte Luca freundschaftlich auf die Schulter. ,,Ich hatte viel zu tun."
Luca band sein Pferd an und sah sich um. Der Marktplatz war voll. Enttäuscht ging Luca in das Getümmel der Menge. Es würde dauern, bis er die geschäftlichen Dinge geklärt haben würde und wieder nach Amaya sehen könnte. Kornelius folgte ihm durch die Menge. ,,Die nächsten Spiele sind erst in einem Monat. Ich hoffe wie sehen uns dort." Luca nickte abwesend und ging weiter. Er musste seinen Geschäftspartner finden und würde dann wieder verschwinden, nachdem er die nächste Lieferung verkauft haben würde. Ihm fiel nicht auf wie die Römerinnen sich nach ihm umdrehten und aufgeregt anfingen zu kichern. Früher hatte ihn das Stolz gemacht, so begehrt in Rom zu sein, doch diesmal war es ihm vollkommen egal. Keine der Frauen war auch nur annähernd so wie Amaya. Sie waren auch schön, aber die Art wie sie ihn ansahen und wie kindisch sie sich in seiner Gegenwart verhielten, ließ ihn völlig kalt. Amaya trug immer eine gewisse Würde mit sich, wenn er sie sah. Sie wusste wie sich eine Frau zu verhalten hatte und strengte sich nicht an, ihm zu gefallen. Vielleicht war es gerade das, was ihn so sehr an ihr reizte. Noch nie hatte eine Frau versucht ihm aus dem Weg zu gehen...
Luca bemerkte nicht wie eine ältere Frau versuchte ihm schnellen Schrittes zu folgen. Erst als er anhielt und sich umsah, holte sie ihn endlich ein und fasste seinen Arm. Überrascht schaute er zu seiner atemlosen Tante herunter.
,,Warum hast du es denn so eilig? Und wieso hörst du schlecht? Ich habe dich gerufen.", sie schaute zu ihm auf und versuchte sein ungewöhnliches Verhalten zu verstehen.
,,Entschuldige, Nila. Ich war wohl in Gedanken.", er umarmte seine Tante und sie ließ ihn los.
,,Wie geht es Amaya?", Nathan hatte seiner Schwester von dem Unfall erzählt und Nila hatte Amaya seitdem jeden Tag besucht,- außer heute, wo sie zum Markt musste. ,,Sie ist wach." - ,,Endlich! Kann sie sich an alles erinnern?", fragte sie.
Luca nickte und schaute wieder über den Marktplatz. Wo blieb sein Geschäftspartner nur?
Sein Blick blieb an einer Gruppe Menschen haften, die über den Marktplatz geführt wurden und eiserne Ketten um ihre Füße trugen. Christen...
Umstehende Römer lachten sie aus und warfen ihnen abwertende Blicke zu. Die Kinder versteckten sich in den Armen ihrer Mütter und begannen zu weinen.
Ein Soldat trieb sie weiter in Richtung der Arena an. Sie würden bei den nächsten Spielen den Löwen vorgeworfen werden, wenn sie bis dahin noch leben würden...
Luca leiß seinen Blick weiter über die Menge schweifen und entdeckte endlich seinen Geschäftspartner. Er drückte sanft Nilas Arm und entschuldigte sich, ohne sie anzusehen. Dann zwang er sich durch die Menschen hindurch.
Er merkte nicht wie seine Tante die Christen mit ihren Augen verfolgte und wie einzelne Tränen über ihre Wangen flossen, als sie sich vorstellte, dass Amaya eine von ihnen hätte sein können.
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Amaya: Eine Sklavin Rom's
Romance(abgeschlossen) Amaya war einst eine einflussreiche Frau in ihrem Land bis dieses von den Römern erobert wurde. Nun muss sie sich in der Rolle einer unbedeutenden Sklavin zurecht finden und ihr neues Leben akzeptieren. Dabei schwebt sie ständig in L...