Amaya: Eine Sklavin Rom's

sieben Jahre später...

,,Maya kommst du?", Luca nahm seine jüngste Tochter stolz an die Hand und öffnete Terra die Haustür. Lächelnd trat sie hinein, gücklich der Hitze entfliehen zu können. ,,Seid ihr soweit?", fragte sie und gab ihrem Bruder zur Begrüßung  einen Kuss auf die Wange. ,,Fast."
Endlich kam Maya die Treppe herunter gelaufen. Ihr großer Bruder folgte ihr und hatte sie schnell überholt. ,,Erster.", rief er und rannte nach draußen. Maya protestierend hinter ihm her. ,,Jetzt sind wir soweit.", Luca grinste und hob seine jüngste Tochter hoch. Dann folgte er den Anderen nach draußen. ,,Nila und Emin sind schon da.", Terra reichte Maya die Hand.
Luca musste schmunzeln. Wer hätte gedacht, dass seine Tante und Emin einmal ein Paar werden würden? Sie war zu Amayas und seiner Hochzeit eingeladen worden und schon da hatte Amaya ein kleines Knistern zwischen ihnen bemerkt, doch Luca wollte ihr das zuerst nicht glauben. Doch seine Frau hatte recht behalten,- wie immer.

Sie spazierten über den Hof durch den Garten zu Amayas Lieblingsplatz und die Stelle, wo sie geheiratet hatten.
Nila und Emin standen Hand in Hand auf dem kleinem Hügel im Schatten und warteten schon auf sie.
Maya pflückte auf dem Weg frische Blumen und lief dann in Nilas Arme.
,,Schön euch zu sehen.", Nila setzte Maya ab und umarmte erst Terra, dann Luca.
Sie war zu Emin, ihrem Mann, nach Armenien gezogen und hatte es noch keine Sekunde lang bereut.
Maya legte die frisch gepflückten Blumen auf den Boden und umfasste die große Hand ihres Vaters: ,,Für Mama."
Luca drückte sie kurz und legte seine andere Hand auf die Schulter seines Sohnes.
,,Sie ist nicht von uns gegangen. Sie ist nur vor uns gegangen.", sagte Emin leise.
Einen Moment lang blieben alle schweigend stehen. Jeder schien vertieft in seinen Erinnerungen zu sein.
,,Na kommt. Wir gehen zurück.", Terra nahm die Jüngste auf den Arm und die zwei älteren liefen ihrer Tante hinterher.
Auch Luca folgte ihnen. Doch dann drehte er sich noch einmal um und schaute liebevoll zu dem Grabstein mit den frischen Blumen herunter, der die Initialien trug: 'Amaya Laterensis von Festizius. Waise. Sklavin. Aber immer Königstochter.'
Sie überlebte Löwen. Doch durch ein einfaches Fieber hatte Gott ihren Tod zugelassen, nachdem sie ihm drei wundervolle Kinder geschenkt hatte.
Es war Zeit für sie gewesen zu gehen.
Er sah sie lächelnd vor seinen Augen. ,,Ich liebe dich.", sagte er kaum hörbar und ging zu seinen wartenden Kindern. Sehnsuchtsvoll wartete er auf den Tag, andem er sie wiedersehen würde.