Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Das Anfangs- Kapitel: Neue Partner

In Eventura City war das Wetter bereits vom Frühling gezeichnet und der Winter verlor seine eisige Kraft. Die Sonne begann, wärmer zu scheinen und der Wind war nicht mehr so kalt. Aus dem Wald, der Eventura umgab, drang das laute Gezwitscher verschiedenster Vogel- Pokémon. Die ersten Knospen öffneten sich bereits und grüne Blättertriebe wuchsen dem Sonnenlicht entgegen. Dieser Frühlingstag war für zwei Bewohnerinnen von Eventura City ein besonderer. Die beiden Freundinnen, Mari und Jacky, hatten schon so lange darauf gewartet und heute sollte es geschehen: Sie sollten ihre ersten Pokémon bekommen. Seit dem Abschluss der Trainer- Schule war bereits ein Jahr vergangen, das die beiden sich hatten gedulden müssen. Aber heute hatte ihr warten ein lang ersehntes Ende. Mari und Jacky hatten sich getroffen und warteten auf einen Anruf der Professorin. Sie diskutierten angeregt. „Oh je, ich bin total aufgeregt! Heute bekommen wir unser erstes Pokémon!" Mari, ein Mädchen von fünfzehn Jahren und durchschnittlicher Körpergröße, wippte ungeduldig mit dem rechten Fuß. Ihre nachtschwarzen Haare, die sie zu zwei Zöpfen gebannt hatte, wehten im Wind und ihre stechend grünen Augen leuchteten im Sonnenlicht. Jacky lächelte die Schwarzhaarige an. „Ja, endlich." Sie hatte honigblonde Haare, die ihr über den Rücken fielen und war ein bisschen älter als Mari. Sie trug eine Strickjacke und eine lange Jeans. „Ich frage mich nur, was für Pokémon das sind. Vielleicht seltene? Oder welche, die wir noch gar nicht kennen?" spekulierte Mari und zog die Schultern hoch. Jacky warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. „Aber was, wenn wir doch noch zu jung sind? Ich meine, die Trainer sehen immer so erwachsen aus.", „Potenzielle Trainer müssen ein Mindestalter von zehn Jahren haben." murmelte Mari. Sie sah unsicher zu Jacky und schüttelte dann den Kopf. „Wir sind alt genug. Ich hoffe nur, wir sind der Verantwortung für eigene Pokémon gewachsen. Manche Arten sind sehr unberechenbar und schwer aufzuziehen, andere lassen sich leichter trainieren.", „Stimmt..." Jacky atmete leise durch. „Aufregung macht mich gleichzeitig auch nachdenklich.", „Typisch du. Mich macht es nur hibbelig. Weißt du, es ist schwer, das Vertrauen der Pokémon zu gewinnen... Daher mache ich mir ein bisschen Sorgen. Was wäre, wenn unsere ersten Pokémon uns nicht leiden können? Dann haben wir schon die ersten Probleme.", „Sei nicht so. Wir werden das schaffen und außerdem hatten wir genug Chancen, anderen Trainern über die Schulter zu schauen." Sie sah Mari ermutigend an. „Außerdem hattest du doch immer ein Händchen für Pokémon. Die, die in der Trainer-Schule gehalten werden, waren es zwar gewohnt, mit Menschen zusammenzuarbeiten, aber auch sie waren teilweise ziemlich wählerisch, was ihre Partnerschaften anging.", „Du hast recht." Mari nickte und atmete tief durch. „Pessimismus tut niemandem gut. Du bist zuversichtlich, wie immer.", „Hehe..." Jacky war etwas verlegen und winkte ab. „Ach was... gar nicht." Mari sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Hey, nicht so bescheiden." Dann aber wechselte sie das Thema. „Welche Pokémon kämen denn in Frage?", „Die Einall- Starter sind wohl bis auf wenige schon weg." Jacky sah sich um. „Die Professorin muss wohl andere Pokémon dabeihaben. Vielleicht Pokémon aus Johto oder Sinnoh? Sie sollen sehr selten sein.", „Theoretisch kämen alle Regionen in Frage." murmelte Mari. Weiter kam sie jedoch nicht, denn als sie erneut zum Reden ansetzen wollte, klingelte der Viso-Caster der beiden. „Hm?" Jacky sah verwirrt drein. „Wer ist das?", „Professor Esche." informierte Mari sie. „Was hattest du denn sonst erwartet?" Sie konnte aber ihre Aufregung nicht verbergen. Beide Mädchen nahmen den Anruf an. Das freundliche Gesicht der Professorin tauchte auf ihren quadratischen Displays auf. „Hallo allerseits!" begrüßte sie sie mit einem höflichen Lächeln. „Ich fasse mich kurz, ich will euch beide ja nicht auf die Folter spannen. Kommt bitte zu der Aussichtsplattform, ich warte dort auf euch.", „Okay, wir kommen." sagte Mari. „Gut. Bis gleich." Die Professorin legte auf und die Mädchen sahen sich an. „Dann mal los." sagte Jacky. „Worauf warten wir noch?" Sie rannte bereits los. „Den Letzten beißen die Yorkleff!", „Haha! Witzig!" Mari stürmte ihr hinterher, ihr Herz raste wie wild. Sie sprinteten die Treppen zu der Aussichtsplattform hinauf und blieben außer Atem geraten oben stehen. Die Professorin stand am Geländer und hatte ihren Blick in die Ferne gerichtet. Ihr weißer Kittel wehte im Wind. Neben ihr auf dem Boden stand eine Aktentasche. „Hallo?" räusperte sich Mari. Die Frau drehte sich um und ein lächeln umspielte ihre schmalen Lippen. „Guten Tag. Ihr wart schnell." Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung und musterte die beiden. „Ihr wisst, was euch erwartet. In dieser Aktentasche befindet sich eine kleine Auswahl an seltenen Pokémon aus den verschiedensten Regionen." Sie bückte sich und legte die Aktentasche auf die breite Seite. Jacky konnte ihre Vorfreude kaum verbergen. „Wir kriegen seltene Pokémon als Partner, was gibt's besseres?" fragte sie aufgeregt. Mari antwortete nichts darauf, sondern rang nur nervös mit den Händen. Professor Esche hob ihren Blick und sah die Mädchen wieder ernst an. "Ihr dürft euch jetzt eines der Pokémon aussuchen, die ich euch gleich vorstellen werde. Seid ihr bereit?" Mari und Jacky tauschten einen Blick aus. "Ja", sagte Jacky dann mit einem Nicken.