Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Absolnit-Kapitel: Ziel erreicht

Am nächsten Morgen schlief Jacky noch zusammengekauert neben Mari, als die Schwarzhaarige aufwachte. Jayden schnarchte am Lagerfeuer, das mittlerweile erloschen war, vor sich hin. "Hey, Jacky." Mari rüttelte sie leicht. Sie reagierte nicht. "Hey!" Sie schüttelte etwas stärker. "Der Mega-Stein wartet auf uns, jetzt wach auf!", "...Hm?" Sie schlug langsam die Augen auf und gähnte. "... Wie spät ist es?" Mari warf einen flüchtigen Blick auf ihren Viso-Caster. "Halb zehn." Jacky richtete sich mit zerzausten Haaren und müden Augen auf. "Autsch, mein Rücken... ich hab wohl auf einer Wurzel geschlafen oder so. Wie war die Nacht? Habt ihr euch noch unterhalten?", "Ja, über unwichtiges Zeugs." Das Detail, das Jayden es geschafft hatte, sie in Verlegenheit zu bringen, verschwieg sie geflissentlich. "Na dann." Jacky gähnte erneut und stand dann auf, dabei zupfte sie ihr Oberteil zurecht. "So... Heute sollten wir am Gipfel ankommen.", "Das ist zu hoffen.", "Jayden, aufstehen!" Jacky sah zu dem Jungen, der im Schlaf vor sich hin murmelte. "Ich glaub, so hört er dich nicht. Überlass das mir.", "Mari, nein.", "Doch." Sie grinste und kniete sich neben ihn und beugte sich zu seinem Ohr. "Ich zeige dir, wie man Leute effektiv aufweckt." Sie holte tief Luft und brüllte ihm dann ins Ohr: "AUFSTEHEN, VERDAMMT!!!", "WAS ZUM?!" Er sprang schlaftrunken und wie vom Bibor gestochen auf. "Was sollte das denn?!" Brummend starrte er Mari an. Grashalme klebten ihm im Haar. "Guten Morgen", sagte Mari grinsend. "Pfft. Normalerweise würde ich ja meinen Notfallvorrat dafür geben, das mir jemand so nah kommt, um mich zu wecken. Aber DAS war echt... mies.", "Ich hätte dich vielleicht vorwarnen sollen. So was kommt durchaus vor, wenn man mit ihr zusammen irgendwo hingeht. Nicht wahr?" Sie blinzelte zu Jacky. Diese rieb sich peinlich berührt den Nacken. "Oh je... Ja, das stimmt leider.", "Dann bin ich froh, wenn ich wieder zuhause bin." grummelte Jayden und warf sich seinen Beutel um. "Mein Tag ist jetzt schon versauert.", "Wir müssen die Sinnoh-Region retten. Da können wir nicht darauf warten, dass du dich irgendwann mal dazu herablässt, aufzustehen." kommentierte Mari. "Schon okay, hab's kapiert." Er dehnte sich gähnend den Rücken. "Das wär auch zu süß, um wahr zu sein.", "Pfft..." Mari sparte es sich, darauf zu reagieren. "Na dann, auf zum Gipfel." Jayden warf sich ein Bonbon in den Mund und lief los. "Dauert nicht mehr lange, vielleicht zwei oder drei Stunden.", "'Nicht lange', huh? Na gut." Mari und Jacky folgten ihm. Auf dem Weg nach oben kamen sie immer öfter an Steintafeln vorbei, die von Efeu überwuchert worden und verwittert waren. Man konnte lediglich noch blasse Symbole erkennen, die in sie hinein gemeißelt wurden. "Kannst du lesen, was da drauf steht?" fragte Mari an Jayden gerichtet. "Kann ich, ja. Du etwa nicht?", "Nicht wirklich, dazu ist das meiste zu sehr verblasst." Jayden lachte leise. "Mhhm... Mal so nebenbei, die ganzen Prophezeihungen da sind immer wahr geworden. Ziemlich heftig.", "Tatsächlich?", "Mhm, jede einzelne." Er nickte. "Waren schlimme Sachen dabei?", "Oft genug, laut Opa." Er blieb stehen und tippte auf eine der Steintafeln. "Wenn man sich Zeit lässt und die Zeilen ein paar mal liest, hat er gesagt, dann kann man schon fast die kalte Angst desjenigen spüren, der sie geschrieben hat.", "Hmh..." Jacky beugte sich über eine andere Tafel. "Ich kann ein bisschen erkennen, was hier drauf steht.", "Lies vor.", "Ähm... "Blindes Vertrauen wird sein des Helden Macht, im selben Takt sein Herzschlag pocht mit dem seines Gefährten im Licht der Ewigkeit... Im Kampfe ihre Schritte der Anmut gleich, werden lassen die Gesichter ihrer Gegner bleich... Doch des Partners erster Höhenflug ward des Helden letzter Atemzug.", "Ich verstehe nur Bahnhof... Was bedeutet das?" Jayden verschränkte die Arme. "Kennt ihr die Legende um die Pokémon Reshiram und Zekrom?", "Ja." antwortete Mari. "Ist uns geläufig.", "Diese Prophezeihung sagte voraus, dass einer der Zwillingshelden, der mit Reshiram zusammen kämpfte, ein besonderes Band mit dem weißen Drachen hatte. Eines, das so stark war, dass sie jede Gefühlsregung des jeweils anderen spüren konnten. Nachdem der Streit zwischen den beiden Brüdern zuende ging, stellten sie sich einer Bedrohung von außen, um das von ihnen gegründete Land, die Einall-Region zu schützen. Dabei jedoch wurde Reshiram durch dieses Band mit dem einen Zwillingshelden wahnsinnig... in diesem Krieg packte es der Wahn so sehr, dass es ungeahnte, neue Kräfte freisetzen konnte. Der Held fühlte jede einzelne Sekunde mit, konnte der Kraft am Ende jedoch nicht standhalten und starb in Reshirams Rücken.", "Okay, das ist echt heftig...", "Sagte ich ja." Sie gingen weiter. "Gibt es irgendwo Prophezeihungen, die sich noch nicht erfüllt haben?" fragte Mari aus Interesse. "Jup, aber nur auf dem Gipfel.", "Kannst du sie uns zeigen?", "Ehem." Er grinste. "Bitte?" Mari seufzte. "Egal...", "Ah ah!" Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Ich will ein 'Bitte' hören.", "Kannst du sie und BITTE zeigen? Besser?", "Viel besser." Er schmunzelte zufrieden und warf sich einen weiteren Bonbon in den Mund. Mari rollte nur genervt mit den Augen. "Wie weit ist es noch?", "Nicht mehr allzu weit. Halbe Stunde noch." Als sie dem Gipfel nah waren, erkannten sie den Schrein von unten. "Da ist es schon, oder?", "Jup, wir sind fast da",bestätigte Jayden und deutete auf die Steintreppen, die nach oben führten. "Zeigst du mir dann die anderen Prophezeihungen?", "Klar, wenn du willst, Süße.", "JAYDEN!!", "Mh?" Er stieg bereits die Treppen hinauf. "Du sollst aufhören-!!", "Spar dir die Luft für's Treppensteigen, da sind nämlich noch ein paar." Er lachte nur und zwinkerte ihr zu. "Und tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen." Mari gab ein Knurrgeräusch von sich, als sie mit Jacky die Treppen hochstieg. "Ich drehe ihm gleich den Hals um."Beide kamen bald ins Schnaufen."Bei Arceus... wie viele Treppen... sind das bitte..." keuchte Jacky. "Viel zu viele", antwortete Mari und ächzte. Als sie beim Schrein ankamen, fiel Jacky auf die Knie, um sich zu erholen. Sie blickte nach vorne und stand nach einer kurzen Atempause auf, bevor sie sich dem Schrein näherte. "Ist es dort?", "Ja, euer Mega-Stein." Jayden nickte. Mari folgte Jacky. "Und...?", "...!" Jacky blieb vor dem Altar stehen. Auf einer großen Tafel lag ein rotes Band, in das ein Stein eingelassen war, der in verschiedenen Farben schimmerte.