Stratos-Kapitel: Vollendeter Ausklang

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"Ich hätte mich echt über ihre dummen Gesichter totlachen können!" Mari versuchte, nicht in Gelächter auszubrechen. "Ich hab mich am Anfang auch gewundert." gab Jacky zu. "Ich hab eine Weile gebraucht, bis der Groschen gefallen ist." Mari setzte Zorua auf den Boden und es tollte ausgelassen herum. Sie hielt Jacky die Hand zum Highfive hin und ihre Freundin schlug ein. "Das war ein astreiner Sieg für uns!" meinte Jacky. "Aye sir!", "Du hast mir echt geholfen, als du Zorua in die Erde geschickt hast. Sie mit Kreideschrei zu schwächen, war wichtig.", "In der Tat. Und du hast mir geholfen, da Zoruas Angriffe am Ende effektiver waren.", "Der Kampf hat Spaß gemacht... aber ich glaube, Einzelkämpfe sind mir doch lieber." befand Jacky. Sie bogen wieder in eine Hauptstraße ein und Mari lief zu einem Stadtplan, der auf einem Schild am Straßenrand angebracht war. "Hey, in der Nähe ist ein riesiges Atelier! Da werden auch Bilder ausgestellt!", "Wow, lass uns da hin gehen!" rief Jacky begeistert. Mari nickte und sie liefen zum Atelier. Sie betraten es und sahen sich mit große Begeisterung die gemalten Bilder an. "'Reshiram- Das weiße Pokémon fliegt am Himmel'", las Mari die Bildunterschrift eines Gemäldes vor. "...Der Name hätte echt nicht länger sein können, oder?" Jacky lachte nur. "Ist Reshiram nicht einer der legendären Drachen?", "Richtig." Mari nickte. "Mythologie-Unterricht, erstes Halbjahr. Reshiram, der weiße Drache mit dem Feuer, das ganze Landschaftsstreifen verschlingt- Die Verkörperung von Wirklichkeit und Wahrheit. Das Gegenstück dazu bildet Zekrom, das ganze Gewitter unter seiner Kontrolle hat und Blitze mit solcher Stärke beschwören kann, dass es fast schon unheimlich ist. Es verkörpert Wunsch und Ideale.", "Danke für die kurze Mythologie-Stunde." Jacky lachte leise. "Kein Thema." Sie liefen zum nächsten Bild. "'Lucario- Fliegende Fäuste im Abendrot'", las Jacky vor. "Es sieht alles so echt aus...", "'Washakwil- kräftige Schwingen der Nacht.' Tolle Bilder, muss ich wirklich sagen." meinte Mari anerkennend. Jacky war total hin und weg. "Hey! Hier ist ein Bild von Absol!" rief Mari plötzlich zu ihr herüber. Jacky riss sich von dem Bild los, das sie gerade bestaunte, und lief zu ihr. "Wo?", "Na hier. 'Absol- lautloser Nachtschatten'.", "Absol werden meistens so düster dargestellt..." Jacky legte den Kopf in den Nacken und musste lächeln. Ihr Absol blieb neben ihr stehen und betrachtete das Bild ebenfalls. "...Sol...", "Woran liegt das bloß?", "Das frage ich mich auch." Mari zuckte mit den Schultern. Jacky seufzte. "Och Mann... ich wünschte, ich könnte so malen... Ich habe leider zwei linke Hände...", "Scheinbar wurden hier nicht nur Bilder von Pokémon gezeichnet." Mari zeigte auf das Bild daneben. "Das ist der Weiße Wald. Sieht echt fast so aus, als könntest du hinein gehen." Jacky sah sich um, als die Leute das Atelier verließen. "Anscheinend wird bald zugemacht... Wir sollten gehen." Mari nickte. "Okay." Als sie das Atelier verließen, hörten sie plötzlich die sanften Töne einer Flöte. Jacky sah sich um und Mari verzog das Gesicht. "Jetzt wird's eklig..." kommentierte sie und sah angeekelt zu den Hauswänden hinauf. Eine Menge Strawickl und Toxiped krochen über die Wände. "Käfer- Pokémon... Iiih... Ich hasse Käfer...", "Was hast du gegen Käfer-Pokémon?" fragte Jacky überrascht. "Ich bin mal als kleine Idiotin in ein Ariadiosnetz reingelaufen. Danach haben hunderte Webarak mich mit Fadenschuss attackiert. Das war so ekelhaft, dass ich davon immer noch Alpträume hab. Ich leide an einer sehr ausgeprägten Käfer-Phobie...", "Da wäre ich gern dabei gewesen." lachte Jacky und kassierte einen vernichtenden Blick von ihrer Freundin. "Na schönen Dank auch." Jacky lachte. "Sei nicht so.", "Das ist nicht witzig..." murrte Mari. Jacky kicherte und sah dann nach oben. "Da! Auf dem Balkon! Sieh mal!" Sie zeigte auf eine Person, die auf dem Balkon stand. Es war ein Typ mit hellbraunen Wuschelhaaren, der die Flöte spielte. "Hey... ist das nicht Artie?" fragte Mari. "Das IST Artie. Er spielt für die Käfer-Pokémon.", "Das ist ja schön und gut, aber ich bin froh, wenn sie wieder weg sind..." Die Melodie der Flöte verklang, bevor Artie sich über das Geländer schwang und auf die Straße sprang. Er steckte die Flöte weg und bemerkte die Mädchen. Er winkte ihnen mit einem lächeln zu, bevor er verschwand. "Er hat was von einem Hippie." meinte Jacky. Das brachte Mari zum Lachen. Sie sah noch einmal hoch zu den Käfern, die sich langsam aber sicher zurück zogen und sie aufatmen ließen.
Nach einer kleinen Shopping-Tour in einem nahen Geschäft unterdrückte Jacky ein Gähnen. 
"Ich bin müde... Wollen wir zum Pokémon-Center gehen?", "Okay, machen wir Schluss für heute." 
Sie nahmen sich ein Zimmer im Pokémon-Center und Mari ließ sich aufs Bett fallen. "Uff, ich bin platt wie ein Toxiped, über das jemand rüber gelatscht ist.", "Toller Wortwitz", meinte Jacky. "Kriegst du keine Angstschauer, wenn du über Käfer Witze machst?", "Nur, wenn ich welche sehe." erwiderte Mari. Jacky lachte. "Pfft..." Dann lehnte sie sich zurück. "Heute ist viel passiert. Das macht einen echt fix und alle.", "Ganz meiner Meinung...", "Der Doppelkampf war lehrreich... ich hoffe, dass ich daraus einiges mitnehmen kann. Was meinst du?" Keine Antwort. "Mari?" Jacky sah verdutzt zu ihr und bemerkte, dass Mari nicht mehr ansprechbar war. Sie war von einem Moment auf dem anderen eingeschlafen. Wie auch immer sie das geschafft hatte. Vielleicht war eine Käfer-Phobie anstrengend? "Schon ist sie weg... Ich fass es nicht..." Sie stand auf und verließ leise das Zimmer. Sie ging aus dem Pokémon-Center und spürte eine leichte Aufregung in ihr. Ein mulmiges Gefühl, das an ihr zerrte. "Wieso bin ich so unruhig...?" fragte sie sich laut. "Ich kann nicht richtig ruhig sitzen, auch, wenn ich wahnsinnig fertig bin... und schlafen erst recht nicht." Sie seufzte und ging zum Hafen. Es war bereits dunkel draußen. Sie blieb am Liberty Pier stehen und sah aufs offene Meer hinaus. Auf der rechten Seite konnte sie auf der anderen Seite der Flussmündung die Lichter von Vapydro City sehen. "Warum denke ich die ganze Zeit, dass mich jemand beobachtet...?" murmelte sie nachdenklich. 
Mari schrak hoch. "Holla... ich bin wohl eingenickt. Whoops... Jacky, hab ich was...?" Sie sah sich um und bemerkte, dass Jacky nicht mehr im Zimmer war. "Oh... Uh... Wo ist sie denn hin...?" fragte sie ratlos. Sie stand vom Bett auf und gähnte. "Vielleicht ist sie ja zum Hafen gegangen... Ich seh besser mal nach ihr, ich hab keine Ahnung, wie lange ich gepennt hab..." Sie griff nach ihrem Mantel und machte sich schläfrig auf den Weg. Als sie Jacky am Liberty Pier fand, blieb sie gähnend neben ihr stehen. "Wasn mit dir los...? Ich dachte, du warst müde...", "Ich bin auch müde, aber irgendwie... kann ich nicht schlafen. Ich dachte, ich vertrete mir noch ein bisschen die Beine. Ich dachte, du schläfst schon?", "War nur kurz eingenickt...", "Achso...", "Kommst du?" fragte Mari. "Nachher tauchen die Halbstarken wieder auf und ich habe absolut keine Lust mehr auf einen Kampf... Ich bin viel zu müde...", "Gutes Argument. Ich hab auch keine Energie mehr." Jacky drehte sich um... und erstarrte, als sie die Gestalt sah, die hinter ihr stand. Ihr blieb fast das Herz stehen. "Unmöglich....!!", "Mh?" Mari drehte sich um und ihre Müdigkeit war plötzlich wie weggewischt, als sie in ein ihr wohlbekanntes Gesicht sah. Ein Gesicht, dass sie nie vergessen würde.  

Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt