Rayono Festival-Kapitel: Schrecklich

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"Weißt du was?" fragte Jacky und grinste dabei wie ein Gengar. "Ihr seid echt süß. Und das ist nicht böse gemeint, im Gegenteil!", "Bitte?!", "Ich habe dich noch nie so glücklich gesehen.", "Ach komm, hör auf!" Jacky steckte ihr die Zunge raus. Maris Magen knurrte. Kurzerhand griff sie nach Jackys Hand und zerrte sie mit sich. "Mitkommen.", "Woah! Warte! Nicht so schnell!" Jacky stolperte ihr hinterher. "Du Trantüte kommst ja sonst nie aus dem Knick.", "Wie bitte?! Was soll das denn bitte heißen?", "Du bist hier das Faultier und kommst nie aus den Federn!", "Pah! Stimmt doch gar nicht!", "Und wie das stimmt!" Mari schnappte sich ein Stück Schokokuchen und setzte sich an einen Tisch. Jacky schüttelte ungläubig den Kopf, als Mari in die Menge deutete. "Schau mal, wer da ist.", "Du willst doch nur- Hm?" Jacky sah auf und sah Laslow. Er redete mit Chris, dem die Niederlage gegen Jayden scheinbar nicht ganz so viel ausgemacht hatte. Zumindest merkte man es ihm nicht an. "Sag doch mal Hallo zu ihm.", "Ähem... Klar." Jacky atmete tief durch. "Warte hier.", "Wenn du in Ohnmacht fällst, reserviere ich mir schon mal eine Wasserflasche.", "Hör auf damit, Mari!" jammerte Jacky und ging dann zu Laslow und Chris. "Hey." Laslow drehte sich zu ihr um. "Hey. Lange nicht gesehen.", 'Zu lange...' Jacky fasste sich wieder und nickte. "Ja. Wir hatten... viel zu tun. Wie schön, dich mal wieder zu sehen. Euch beide." Chris winkte ab. "Die Freude ist ganz meinerseits. Entschuldigt mich, ich hol mir ein Glas Cola. Willst du auch eins, Laslow?" Laslow schüttelte den Kopf. "Nein danke, aber danke für das Angebot.", "Kein Problem!" Chris verschwand in der Menge. "Ähm... du warst ziemlich beeindruckend in dem Kampf vorhin." murmelte Jacky. Laslow schmunzelte nur. "Danke. Aria ist noch nicht ganz so sicher im Kämpfen, deswegen habe ich den Großteil für sie gemacht.", "Wer ist sie?", "Nur jemand, dem ich in Vapydro begegnet bin." Er zuckte mit den Schultern und lächelte warm. "Du tanzt?", "Ja, schon seit ich denken kann.", "Das merkt man. Deine Performance vorhin war schön anzusehen. Ich tanze auch, weißt du?", "Echt?", "Ja, aber nicht traditionell. Eher modern. Hip Hop, Breakdance und all der Kram.", "Das ist cool.", "Findest du?", "Auf jeden Fall!" Laslow verschränkte die Arme. "Sag mal, der rothaarige Typ vorhin, der gegen Chris gekämpft hat... kennt ihr ihn?", "Ja, sein Name ist Jayden. Er hat seine Reise erst letztens begonnen.", "Du nimmst mich auf den Arm, oder?", "Nein." Laslow zog die Augenbrauen hoch. "... Er muss ein Naturtalent sein, wenn er Chris besiegen konnte. Oder Chris hat geschwächelt, so genau weiß ich das nicht...", "Ja, Jayden ist schon ein wunderlicher Kerl. Aber hey, ich will dich und deine Freundin nicht stören.", "Freundin?" Laslow schüttelte den Kopf. "Sie ist nicht meine-", "Hey, Laslow!" unterbrach Aria sie und kam zu ihm. Laslow seufzte. "...", "Wer ist sie?", "Jacky. Wir sind uns beim Turnier begegnet.", "Oh, na dann kennt ihr euch ja noch gar nicht so lange." Sie schlang die Arme um Laslows linken Arm und lächelte. Laslow warf ihr einen Seitenblick zu und entzog sich ihr langsam. "Häng bitte nicht so an mir herum." Aria zog ein enttäuschtes Gesicht und Jacky biss sich auf die Lippe. "Auch egal." Er sah wieder zu Jacky. "Wie gefällt es dir hier?", "G-gut." sagte sie schnell. "Es hat eine schöne Atmosphäre.", "Ein bisschen laut vielleicht, aber im Großen und Ganzen stimme ich dir zu." Aria legte ihr Kinn auf Laslows Schulter und er ignorierte sie. "Er ist übrigens mein Freund." sagte sie. Laslow öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch sie hielt ihm die Hand davor. "Du brauchst es gar nicht abzustreiten!" Laslow schob entnervt ihre Hand weg. "Lass den Unsinn!" Er trat ein paar Schritte zur Seite. Aria musterte ihn. "Hmmh..." Er warf ihr einen warnenden Blick zu, schüttelte dann den Kopf und seufzte. "Wie auch immer. Ich hoffe, du amüsierst dich hier.", "Tue ich, ja." Jacky versuchte, ihre Eifersucht zu überspielen. Auch, wenn die beiden vielleicht kein Paar waren, Aria tat so als wären sie es und das ärgerte sie enorm. "Das freut mich." Er lächelte wieder. 

Währenddessen schloss sich Jayden wieder Mari an. "Wo ist denn deine Freundin abgeblieben?", "Da hinten irgendwo." Sie zeigt ein die Menge. "Sie redet mit Laslow.", "Mh..." Jayden setzte sich neben sie. "Du meinst den Silberhaar-Typen?", "Genau der.", "Der hatte ja nicht viel Teamgeist. So, wie er alles im Alleingang gemacht hat, meine ich...", "Oder seine Partnerin ist noch nicht so erfahren wie er und er hat sie entlastet." Sie zuckte mit den Schultern. "Wer weiß.", "Kann auch sein." Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. "Wann gehst du nach Marea?" fragte Mari. Ihr Kuchenteller war inzwischen leer. "Morgen." antwortete Jayden. "Ich übernachte im Pokémon-Center.", "Wir ziehen nach Twindrake weiter." sagte Mari. "Orden Nummero Sieben wartet.", "Wart's nur ab, ich hole euch schon noch ein." scherzte er und wischte ihr mit einer Handbewegung eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das ist unmöglich", grinste Mari. "So schnell kannst du uns gar nicht folgen.", "Aber ich gebe mir Mühe." antwortete er. "Ohne Fleiß kein Preis, oder?", "Ich bin gespannt, wie du das auf die Reihe bekommen willst. Wird sicher interessant. Hörst du nach dem achten Orden auf?", "Nein." Jayden schüttelte den Kopf und grinste breit. "Die Liga wartet noch.", "Du willst... dich an der Meister-Klasse versuchen?", "Ich habe zwar von wirklich nichts eine Ahnung, weil ich nie in einer Schule war, aber Learning by Doing funktioniert auch recht gut. Ich denke, bis es soweit ist, weiß ich genug, um es zumindest zu versuchen. Ich setze mir immer so kleine Ziele, damit ich weiß, wofür ich das alles mache.", "Hm... Ich denke, das Potenzial dazu hättest du auf jeden Fall.", "Das von dir zu hören, ist eine ziemliche Ehre", lachte er. "Findest du?", "Hey, du hast mehr Ahnung von dem, was du tust, als ich. Na klar finde ich das." Mari zog kichernd die Schulter hoch. "Heheh...." Dann strich sie sich ein paar Haarsträhnen zurück. "Sag mal... wie hat denn Nate darauf reagiert, als du losgezogen bist?" Jayden sah lächelnd weg. "Äh... Er wurde ziemlich bleich, als ich ihn darauf angesprochen habe, kurz nachdem ihr weg wart... Er hat wieder mit seinen Predigen angefangen, dass das Leben außerhalb der Mauern verdorben ist und all dieser Unsinn... Dass ihr mir Gift in den Kopf gesetzt habt. Dass DU mir Gift in den Kopf gesetzt hast...", "Und... was war deine Antwort?" Jayden sah sie wieder an. "...Wenn dieses Gift mir die Wahrheit über die Außenwelt zeigt, von der er mich die ganze Zeit fernhielt... von der ich nichts wusste außer das, was er mir erzählt hat... dann werde ich gerne abhängig von ihm. Das hab ich ihm gesagt. Niemand in diesem gesamten Kloster war dafür, außer Schwester Lissa. Sie hat Nate letztendlich überzeugt, mich gehen zu lassen. So halbwegs... Ich weiß nicht, was die beiden danach noch diskutiert haben.", "Klingt so, als würde Nate mir die Pest an den Hals wünschen.", "Nate kann vergeben. Was Besseres kann er am Ende nicht." Er schmunzelte. "Ein Abt wünscht nie jemandem etwas schlechtes. Es sei denn man trägt das Mal des Rebellen.", "Das was?", "Das Rebellenmal. Gezeichnete der Gegenwelt werden von ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen. Man ist dann verflucht, sagen die. Und du hast keins, sonst hätte ich das schon längst gesehen. Also... wird er's dir nicht übel nehmen, denke ich.", "Ist das überhaupt erlaubt?", "Was?", "Eine... Beziehung zu haben?" Jayden lächelte verkniffen. "Äh... Nein. Aber das müssen die ja nicht wissen, oder?", "Nicht wirklich.", "Tja..", "Wann hast du Nate eigentlich getroffen?" fragte Mari aus Interesse. Jayden tippte sich ans Kinn. "Genau weiß ich das nicht mehr... Ich war noch sehr jung, ich weiß nicht... vier oder fünf? Mein Gedächtnis aus dieser Zeit ist nicht mehr das beste, ich weiß wirklich nicht mehr, was da passiert ist... Worüber ich wahrscheinlich froh sein sollte... Ich weiß nur, was er mir erzählt hat. Er sagte, dass er mich auf offener Straße abgriff, nach dem mich meine Eltern..." Er brach ab. "Shhht." Mari hob die Hand. "Du willst es nicht sagen, also sag es auch nicht." Jayden knirschte mit den Zähnen, schüttelte dann aber überraschenderweise den Kopf und rückte mit der Sprache heraus. "Er hat mir erzählt, dass sie mich kaltblütig ausgesetzt haben. Dass sie mich aus ihrem Haus gezerrt und wie ein Hunduster auf die Straße geworfen haben. Er sah das alles mit an." Mari hielt die Luft an. "Was?!" Ihre Fingernägel krallten sich in den Tisch. "Das ist ja schrecklich! Wieso sagst du es mir überhaupt, wenn du nicht darüber reden willst? Ich sagte doch, du musst nicht...", "Ich weiß." Er schmunzelte nur und schob seine Hand unter ihre, sodass ihre Nägel nicht mehr am Tisch waren. "...aber wenn ich etwas überhaupt nicht kann, dann ist es, nicht die Wahrheit zu sagen." 

Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt