Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Rayono-Kapitel: Zwischenfall

Die beiden kehrten ins Pokémon-Center ein. Viel war hier nicht los. Sie gaben ihre Pokémon ab und nahmen sich ein Zimmer im ersten Stock. Jacky ließ sich aufs Bett fallen. "Bist du enttäuscht?" fragte Mari. "Du bist so still.", "Ach, iwo." Sie winkte lächelnd ab. "Ich gönne euch den Sieg und mir hat es auch gut getan, zu sehen, was ich noch verbessern muss." Mari lächelte leicht. "Niederlagen sind manchmal weitaus lehrreicher, als Siege.", "Das stimmt." Jacky nickte. "Weißt du, Mari, mir ist was aufgefallen...", "Mh?", "Du... hast dich verändert.", "Eh?", "Ich habe es schon bei unserem letzten Kampf bemerkt... Du bist anders. Du kämpfst anders. Früher hattest du es nicht leicht... Du warst unsicher und distanziert und hast leicht aufgegeben. Aber jetzt... sieh dich an. Selbst, als du in der Arena in Vapydro verloren hattest und ich sauer auf dich war, hast du dich nicht davon abbringen lassen, es noch einmal zu versuchen. Du hast nicht aufgegeben. Du bist stärker geworden, ich habe es gemerkt." Mari legte den Kopf schief. "...Findest du?", "Ja.", "Uhm... danke." Sie grinste und legte Jacky einen Arm um die Schultern. "Und unser Streit ist schon wieder Schnee von gestern, nicht wahr? So was gehört auch zu einer Freundschaft dazu.", "Ja..." Jacky musste ebenfalls grinsen. "Recht hast du.", "Was hältst du von einer Sightseeing-Tour durch Rayono?", "Klingt gut. Wir können uns dabei gleich die Arena ansehen.", "Guter Plan." Mari nickte und die beiden gingen nach unten, als ein Yorkleff an der Tür des Pokémon-Centers kratzte. "Huh? Will es rein?" Mari lief zu der Tür und öffnete sie, als das Yorkleff sie urplötzlich zu Boden tackelte. "Aua!!" Sie schlug auf dem Boden auf. "Was...?", "Mari! Hast du dir weh getan?" fragte Jacky und lief zu ihr. "Alles okay..." Sie rieb sich den Ellenbogen und sah auf das Yorkleff, das knurrend das Fell sträubte. "Öh... Jacky? Seine Augen...!" Jacky betrachtete das Yorkleff genauer und stöhnte. "Hypno..." seufzte sie. "Nicht schon wieder..." Mari zog einen Aufwecker heraus. "Nein, warte!" Jacky hielt sie auf. "Das lässt sich sicher auch ohne Gewalt lösen.", "... Das hat buchstäblich nichts mit Gewalt zu tun...", "Ich weiß, aber ich will es ausprobieren!",
"... Was ausprobieren, mit ihm reden?",
"Ja.",
"Äh, da bin ich mir nicht so sicher... Es schläft. Normalerweise hört man nichts, wenn man schläft, aus, du weißt schon, offensichtlichen Gründen...", sagte Mari mit leiser Stimme. "Ich glaube, du verschwendest deine Zeit. Reden bringt dich nicht weiter. Lass es mich einfach ansprühen, das würde eine schnellere Lösung für das Problem bringen. Du standest auch unter dem Einfluss von Hypnose, das solltest du wissen, oder? Es hat keinen Sinn, zu versuchen, mit ihm zu reden.",
"Aber..." Das Mädchen seufzte. "Ja... du hast recht... Gut, mach weiter. Aber sei vorsichtig.",
"Danke, endlich hörst du mal auf das, was ich sage." Mari näherte sich dem Pokémon langsam. Gerade, als es sich nach vorne stürzte und angreifen wollte, besprühte Mari es mit der Medizin. Das Pokémon heulte und schüttelte sich, es gab Geräusche von sich, die einem Husten oder Würgen ähnelten. Aber nach einem Moment der Überraschung oder... des Schocks, was von beidem es war, war schwer zu sagen, blickte es mit klaren Augen zu ihr auf. "...?" Sobald es merkte, wo es war, bellte es und rannte davon.
"Hab's dir ja gesagt.",
"Meine Güte, Mari... Du genießt es wirklich, Recht zu haben, was?",
"Oh, ja, das tue ich. Es fühlt sich wie ein süßer Sieg an." Sie drehte sich zu ihrer Freundin um. "Du bist nicht die Einzige, die mit der Gabe der Vernunft ausgestattet ist, weißt du. Ich bin mittlerweile ein Profi auf diesem Gebiet, ich habe schon mit jemandem wie dir unter Hypnos Einfluss zu tun gehabt.",
"Autsch... Das hat wehgetan.",
"Nur die Wahrheit." Sie zuckte mit den Schultern und verstaute das Spray wieder in ihrer Tasche. "Du darfst mich jetzt als 'Anti-Hypnotisch' bezeich-",
"WAAAH!!" Jackyzuckte zusammen, als plötzlich Hypnos Visage am Fenster auftauchte. Es grinste fies. Mari folgte ihrem Blick und seufzte genervt. Sie hatte langsam genug von diesem Mistvieh. "He! Verschwinde!!" fauchte sie.
Bald", versprach es, "Bald werdet ihr mir gehören. Ich werde euch nicht gehen lassen... Ihr werdet mein sein, so wie alle anderen. Ihr, die ihr mein Paradies zerstören wollt..." Und dann verschwand es. "Arschgeige." knurrte Mari und Jacky stieß sie an. "He! Keine Kraftausdrücke hier!", "Tschuldige." murrte sie. "Gehen wir?" Jacky nickte und rieb sich dabei über die Arme. "Meine Arme sind etwas lädiert.", "Geht's?", "Lässt sich aushalten, keine Sorge." Jacky winkte ab und sie traten ins Freie. "Die Tatsache, das Hypno uns selbst noch nicht angegriffen hat, lässt mich etwas stutzig werden." meinte sie dann. "Bei mir hat es das schon ein paar Mal versucht, warum aber nicht bei dir oder wenn du in meiner Nähe bist?", "Kein Plan." Mari zuckte mit den Schultern. "Ist mir jetzt auch egal, warum es seine gelben Ekelflossen noch nicht nach mir ausgestreckt hat. Wenn ich die Gelegenheit bekomme, dann drehe ich ihm seinen gelben Hals um 360 Grad einmal im Kreis.", "Ja, okay, du brauchst das jetzt nicht weiter ausführen." beruhigte Jacky sie. Sie liefen durch die Straßen und kamen an einem Tor mit bunte Lichtern vorbei. "Ah, das ist der Eingang zum Freizeitpark." erklärte Mari. "Da ist also die Arena drin?", "Ja, genau.", "Hm..." Jacky nickte bedächtig. "Hast du ein Problem damit, wenn ich Kamilla als erstes herausfordere?", "Kein bisschen. Mach ruhig. Wann?", "Wie wär's mit morgen?", "Ich wusste ja gar nicht, dass du es so eilig hast. Hast du mir nicht immer gepredigt, ich soll vorher trainieren?", "Nun ja..." Jacky lachte verlegen. "...Ich werde noch trainieren, keine Sorge.", "Ich sorge mich nicht." Mari schüttelte den Kopf. "Ich hab mich bloß gewundert. Wenn wir schon beim Training sind, warum machst du das nicht in Form eines Sportkurses?", "Bitte?", "In der Sporthalle bieten sie Sportkurse an." sagte Mari. "Ein bisschen Fitness für dich und deine Pokémon wäre doch nicht schlecht, oder?", "Du redest so, als würdest du dich ausklammern.", "Ich klammere mich gar nicht aus!", "Schon klar... Was für Sportkurse gibt es denn?", "Tennis, Football, Fußball und Basketball, glaube ich.", "Ugh, ich bin in nichts davon wirklich gut. Ich glaube, ich passe und belasse es beim alten Training." Mari lachte nur. "Wie du meinst. Wie geht's deiner Nase?", "Besser", antwortete Jacky. "Ich glaube, sie ist in der Wüste ein bisschen ausgetrocknet. Zumindest läuft sie nicht mehr wie ein Wasserfall." Sie musste kichern, als hätte sie einen super lustigen Witz gerissen. "Ich freu mich schon auf die Achterbahnen", sagte sie dann. "Wenn du kotzen musst, bitte nicht in meine Richtung. Ich hätte es trotzdem lieber, wenn du deine Magensäure und alles darin befindliche auf der Innenseite deines Körpers halten könntest." kommentierte Mari. "Du hast eine kreative Art und Weise, dich auszudrücken, das muss ich dir lassen." Jacky stupste Mari an. "Ich weiß, ich bin verdammt talentiert." Sie machte eine übertriebene Verbeugung. "Also willst du morgen eine Runde durch den Freizeitpark drehen, bevor du zur Arena gehst?", "Korrekt.", "...Okay, das ist auch eine wirkungsvolle Art, sich abzulenken. Ich hoffe bloß, dass deine Gedanken nicht so sehr auf den Kopf gestellt werden beim Achterbahn-Fahren, dass du nicht mehr klar denken kannst.", "Du bist gemein! Das wird schon nicht passieren!", "Wart's ab!" Mari grinste nur und lief dann weiter durch die Stadt. Jacky folgte ihr murrend.