Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Anfangs- Kapitel: Außer Kontrolle

Am nächsten Morgen war Mari bereits auf der Route, als Jacky angelaufen kam. „Du meine Güte, wieso hast du so lange gebraucht, lahmes Flegmon? Du bist zehn Minuten zu spät! Zehn Minuten! Ich warte hier schon seit einer gefühlten Ewigkeit!", „Wow, wow, reg dich nicht auf..." Jacky gähnte leise und lief zu ihr. „Ich bin kein Frühaufsteher, das weißt du doch... Du siehst ziemlich sauer aus, was ist los?", „Nichts. Moms Chevrumm hat mir nur den Salat von meinem Brötchen geklaut und ich bin da nicht sonderlich glücklich drüber." murrte Mari. „Haha...." Jacky lachte leise und sah sich um. „Bereit für einen Kampf, der uns wachmacht?", „Na klar! Immer doch!" Mari nahm Traslas Pokéball in die Hand. „Okay, los geht's Trasla! Diesmal gewinnen wir!" Mari warf den Pokéball und ein weißer Strahl schoss heraus. Trasla erschien mit einem fröhlich klingenden „Trasla!" vor ihr und breitete die Arme aus. „Alles klar, Absol! Macht dich bereit für Runde zwei!" Auch Jacky warf ihren Pokéball nach vorn und Absol erschien vor ihr. „Also los, Trasla! Mach du den Anfang. Der Verlierer fängt immer an. Los, Zauberblatt!" Trasla ließ die magischen Blätter auf Absol los. „Kratzer!" befahl Jacky. Absol wich den Blättern aus und preschte auf Trasla zu. „Teleport!" rief Mari und Trasla verschwand direkt vor Absols Nase. Es tauchte immer wieder an den verschiedensten Stellen auf und verschwand wieder, wenn Absol zum Angriff ausholte. „Zauberblatt!" Trasla erschien in der Luft und die Blätter, die Absol unvorbereitet trafen, fügten ihm ersten Schaden zu. Trasla schwebte zu Boden. „Scharre ihm Sand ins Gesicht!" befahl Jacky. Absol drehte sich um und wirbelte Trasla mit den Hinterläufen Sand ins Gesicht. Das Psycho- Pokémon wich zurück. „Jetzt Kratzer!" Absol preschte auf Trasla zu, doch dieses war sich dem Angriff offenbar bewusst, denn es teleportierte sich fort. Absol jedoch wirbelte herum und als Trasla wieder erschien, packte es das zierliche Psycho- Pokémon mit den Zähnen und schleuderte es auf den Boden. Trasla schlug hart auf und schlidderte über den sandigen Untergrund, bevor es sich wieder aufrichten konnte. Es fegte sich mit den Armen den Sand aus den Augen. „Trasla, alles klar?" Trasla nickte, doch dann wirkte es einen Moment starr. Es sah in Richtung des Waldes, der Eventura umgab und war kurz abgelenkt. Absol nutzte das und preschte mit Kratzer vor. „Ausweichen!" rief Mari und Trasla entging den scharfen Krallen des Unlicht- Pokémons knapp. „Und jetzt Zauberblatt!" Aber plötzlich ignorierte Trasla den Befehl und teleportierte sich an eine andere Stelle, dabei hob es die Arme und seine Augen leuchteten auf. Sie wirkten irgendwie anders. Welke Blätter, die den Herbst über auf den Boden gefallen und sich dort angesammelt hatten, wurden plötzlich auf geisterhafte Weise in die Luft gehoben und flogen auf Absol zu. Dieses wirbelte herum und sprang in die Luft, um den Blättern auszuweichen. Trasla erschien im nächsten Moment direkt vor ihm und schoss ihm Zauberblätter entgegen. Der Angriff traf Absol und es knallte unsanft auf den Boden. „Was war das denn?" fragte Jacky und sah verdutzt zu Mari. „Hast du nicht gerade Zauberblatt gesagt und nicht Konfusion?", „Keine Ahnung!" Mari sah verwirrt zu Trasla. „Trasla, was soll das?" Trasla ignorierte Mari wieder und griff ohne einen Befehl mit Zauberblatt an. Absol rollte sich herum und die Blätter trafen die Stelle, auf der es eben noch gelegen hatte. Es stand auf und holte mit einer Pranke nach Trasla aus. Das Psycho- Pokémon wurde getroffen und schwebte zurück. „Trasla muss wohl wütend sein, dass es Sand in die Augen bekommen hat..." mutmaßte Jacky. Trasla griff wieder mit Zauberblatt an. Absol wich aus und die Blätter trafen einen Baum. Die scharfen Kanten der Blätter sägten ein paar Äste ab. „Zauberblatt, noch mal!" Aber Trasla tat wieder nicht das, was Mari wollte, sondern hob mit Konfusion die Äste an und schleuderte sie auf Absol. Dieses wurde getroffen und wich knurrend zurück. „Nein, das kann nicht der Grund sein!" rief Mari. „Trasla würde mich sonst nicht plötzlich ignorieren!", „Absol, halt Trasla auf!" rief Jacky. Absol nickte und baute sich knurrend vor dem kleineren Psycho- Pokémon auf. Trasla hob die Arme und ließ weitere Zauberblätter auf Absol los. „Wehr mit Kratzer ab!" rief Jacky. Absol hob die Klaue und zerriss die Blätter in der Luft. „Trasla, verdammt noch mal, lass das!" rief Mari. „Drück Trasla auf den Boden! Es muss sich beruhigen!" Absol sträubte das Fell und nagelte Trasla mit Kratzer am Boden fest, sodass es sich nicht mehr bewegen konnte. Trasla versuchte, sich wütend freizukämpfen, aber Absols Kraft konnte es nicht durchbrechen. Dann plötzlich teleportierte es sich und griff von hinten an. Absol knurrte auf, als die Blätter es trafen. „Am besten rufst du Trasla zurück, sonst wird es noch schlimmer!" rief Jacky zu Mari hinüber. „Trasla! Hör auf, verrückt zu spielen!" Mari streckte den Arm mit dem Pokéball in Traslas Richtung aus und ein roter Strahl schoss auf das Psycho- Pokémon zu, doch es teleportierte sich davon und der Strahl ging ins Leere. „Mist!" Trasla setzte erneut auf einen Angriff auf Absol an. „LASS DAS!!!!" schrie Mari verzweifelt und Trasla hielt inne. Absol knurrte. „Kratzer!" rief Jacky und Absol warf das Psycho- Pokémon mit einem Hieb zurück. Trasla krachte auf den Boden und richtete sich wieder auf. „Trasla, komm her..." rief Mari. Trasla drehte sich zu ihr um und wirkte einen Moment lang verwirrt. Doch dann setzte es sich in Bewegung und kam zu Mari. „La?" Mari streckte die Arme nach Trasla aus und Trasla ließ sich von Mari hochheben. Es wirkte plötzlich wieder ganz normal. „Was zum Grypheldis war das eben, Trasla?", „La?" Trasla legte verwirrt den Kopf zur Seite, als wisse es nicht, wovon Mari sprach. Mari seufzte und setzte es wieder auf den Boden. „Ich glaube, es hat sich wieder gefangen." verkündete sie. „Danke, Absol." sagte Jacky. Sie rief Absol zurück. „Aber Mari, von jetzt auf gleich geht das nicht. Wenn du mich fragst, wollte Trasla das vielleicht gar nicht...", „Wie meinst du das?" Dann viel ihr plötzlich etwas ein. „Vorhin, als es durchgedreht ist, konnte ich einen kurzen Blick in Traslas Augen werfen. Sie wirkten kalt und matt... Diese seltsame Kälte habe ich bei ihm noch nie gesehen." Trasla sah zu Mari und Mari sah direkt in seine rosafarbenen Augen. Sie wirkten wieder leuchtend und funkelnd vor Freude. „Huh... Komisch." Jacky hatte kein gutes Gefühl. Sie sah sich um. „Vielleicht ist es besser, dass wir den Kampf abbrechen. Irgendwas ist hier faul." Mari nickte. „Ja, vielleicht hast du da Recht." Sie rief Trasla zurück. „Was ist das...?" Jacky sah plötzlich in Richtung Wald und verengte sie Augen, als sie etwas Gelbes aufblitzen sah. Mari sah zu ihr. „Hm? Was meinst du?", „Ich dachte, ich hätte eben... zwischen den Bäumen... eine gelbe Gestalt gesehen. Für einen Moment...", „Warte. Im Wald?" Mari sah auch in die Richtung. „Trasla hat vorhin auch in diese Richtung geblickt...", „Dann war da etwas, als es anfing, komisch zu werden. Ich wette, dass es diese Gestalt war.", „War das ein Pokémon?" Mari sah ratlos zu Jacky. „Jacky?", „Was anderes käme nicht in Frage..." sagte Jacky. „Wenn es wirklich dieses Pokémon war, was Trasla so hat verrückt werden lassen... Dann muss es außergewöhnliche Kräfte haben.", „Schon möglich... Aber nun ist es weg, oder? Du sagtest, es war gelb?", „Ja, ich bin mir sicher." Jacky nickte. „Und es hatte eine Gestalt, die einem Menschen ähnlich sah, soweit ich es richtig erkennen konnte." Sie zückte ihren Pokédex und fing an, zu tippen. „Ein gelbes Pokémon, das andere kontrollieren kann...", „Kontrollieren? Du meinst, es hat Trasla manipuliert?" Jacky nickte stumm. „Hm.... War da nicht so eine Geschichte?" Mari begann, nachzudenken. „In den Büchern der Schulbibliothek habe ich mal eine Geschichte gelesen... Ein gelbes Pokémon soll mit einem Pendel, das es trägt, andere Pokémon und Kinder hypnotisieren. Aber was für eine Art Pokémon könnte das sein?", „Hypno." entgegnete Jacky kurz. „Hypno...?" Mari sah sie verdutzt an. „Sieh her." Jacky zeigte ihr den Eintrag, der auf dem Display ihres Pokédex' aufleuchtete. "Hypno kann Menschen und Pokémon hypnotisieren und in Schlaf versetzen, selbst wenn sie gar nicht müde sind." Sie klickte auf eine Taste und das Bild des zugehörigen Pokémons wurde eingeblendet. „Das ist es. Wie du siehst, ist es gelb und hat eine menschenähnliche Gestalt. Es hat ein Pendel in der Hand, so wie in der Geschichte." Mari betrachtete das Bild. „Du meinst, dieses Ding war da im Wald? Meinst du, Trasla hat es bemerkt und als es in Hypnos Richtung geschaut hat, hat dieses Hypno es manipuliert?", „Ganz sicher." antwortete Jacky. „Absol sollte sicher sein. Psycho- Attacken haben keine Wirkung auf es. Ich gehe es suchen.", „Ich glaube nicht, dass Hypno dazu seine psychischen Kräfte einsetzt." sagte Mari. „Hypno kann alle Pokémon kontrollieren, denke ich... Du kannst diesem Pokémon nicht einfach hinterherlaufen, das ist zu gefährlich!", „Wir schaffen das schon", beharrte Jacky. „Los, komm schon, Mari!", „Warte." Mari bremste Jacky aus. „Absol und Trasla sind angeschlagen und wenn wir nach Hypno suchen, müssen sie bei vollen Kräften sein. Wir müssen sie ins Pokémon- Center bringen. Wenn du dich schon alleine in diese Gefahr stürzen willst, lasse ich dich nur ungern allein." Jacky sah zu Mari. „Ich habe noch ein paar Sinelbeeren dabei, das sollte doch auch reichen.", „Hast recht. Trasla, komm raus." Mari ließ ihr Trasla wieder frei und auch Jacky befreite Absol aus seinem Pokéball. Jacky gab beiden Pokémon eine Sinelbeere und sie erholten sich schnell von ihren Wunden. „Gut. Da Trasla ein Psycho- Pokémon ist, denke ich, dass es andere Psychokräfte spüren kann. Vielleicht finden wir Hypno so schneller. Und Absol hat bestimmt einen guten Geruchssinn und könnte Hypno aufspüren.", „Aber du hast selbst gesehen, was mit Trasla passiert ist. Vielleicht sind Psycho- Pokémon dafür auch am anfälligsten, weil sie so empfindlich sind und übersinnliche Kräfte besitzen. Ihr zwei solltet besonders vorsichtig sein." Mari nickte. „Du hast uns gehört, Trasla.", „Trasla!" Es nickte mit vor Entschlossenheit verengten Augen. Dann schloss es diese und schien sich zu konzentrieren. Dann leuchteten seine Augen kurz blau, als es sie öffnete und es lief voraus in den Wald hinein. Mari, Jacky und Absol folgten ihm. „Wir halten dieses Hypno auf, bevor es noch schlimmeres tut." beschloss Jacky. „Ganz deiner Meinung." Sie liefen eine Weile im Wald umher und folgten Trasla, das aber immer öfter stehen blieb und sich umsah, die Augen schloss und sich konzentrierte, sie wieder öffnete und weiter ging. „Hast du schon was, Jacky?" fragte Mari nach einer Weile. Jacky suchte in den Gebüschen und schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Hast du eine Spur, Absol?" Absol sah von einem Baum herab, auf dessen kräftigen Ästen es stand und schüttelte auch den Kopf. „Mist... Trasla, was ist mit dir?" Trasla sah zu ihr und schüttelte den Kopf. Es schien die Spur verloren zu haben. Doch dann plötzlich zuckte es zusammen und wich zurück, als die Blätter im Gebüsch raschelten und ein leises Knurren daraus hervordrang. Dann sprang es augenblicklich vor Mari. Absol sprang von dem Baum und landete lautlos neben Jacky. Die Blätter im Gebüsch bewegten sich. „Warte, das ist kein Hypno... Das ist...."