Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Stratos-Kapitel: Das Experiment

Jacky wich einen Schritt nach hinten. "H-Hypno!" Das Pokémon hielt sein Pendel in der Hand. "Ihr habt mich gesehen... ihr habt nach mir gesucht... Darum werde ich euch nun mitnehmen. Bleib also ganz ruhig... du wirst nichts fühlen..." Hypno sprach in ihren Kopf. Jacky hatte keine Ahnung, wie dieses Monster hierher geraten war und es machte ihr Angst. Mari neben ihr starrte Hypno fassungslos an. Sie war bleich wie ein Bettlaken und vor Schreck nicht in der Lage, sich zu bewegen. Jacky hielt sich den Kopf. "Nein! Geh weg! Lass mich in Ruhe! Mari, hilf mir!!" Sie kniff die Augen zusammen. Erst ihr Hilferuf schien Mari wieder aufzutauen. Sie griff nach einem Pokéball. "Warum kämpfst du gegen mich an? Ich will dir nichts Böses. Komm einfach mit mir mit und du wirst für immer glücklich sein...", "Kirlia!" Maris Kirlia erschien und feuerte einen Zauberblatt-Angriff auf Hypno ab. Hypno schrie leise auf und sah dann wütend zu den beiden. Sie hatten seine Konzentration unterbrochen. Die Last fiel von Jacky ab und sie atmete auf. Kirlia vollführte eine Drehung und griff noch einmal mit derselben Attacke an, doch diesmal blockte Hypno mit Lichtschild und die Blätter prallten wirkungslos ab. Dann setzte es Blitz ein und helles Licht blendete sie, bevor es einfach verschwunden war. Mari sah sich um. "...Es ist weg. So ein Mist." Jacky rieb sich die Stirn. "Ja...", "Alles okay?" Mari sah zu ihr. "Ja... mir geht's gut. Keine Sorge.", "Gut." Mari nickte erleichtert. "Danke, Kirlia. Du hast es verjagt. Vorerst.", "Kirli!" Kirlia deutete eine Verbeugung an. Mari rief es zurück. "Hey, Mari..." Jacky sah zu ihr. "Es hat zu mir gesprochen. In meinem Kopf... Ich habe immer einen Blick im Nacken gespürt, seit ich hier war, aber ich wollte dich nicht beunruhigen, weil ich mir selbst nicht sicher war. Jetzt weiß ich es... es ist wieder da. Und es will uns.", "Warum?", "Weil wir es gesehen haben. Wir wissen, dass es hier ist.", "Also sieht es uns als Gefahr?", "Kann schon sein...", "Hm..." Mari nahm Jacky am Arm. "Wir sollten lieber wieder zurück gehen. Komm." Jacky nickte schweigsam und sie liefen zusammen zum Pokémon-Center zurück. In ihrem Zimmer sank Jacky auf ihr Bett. "Wir müssen Hypno besiegen..." meinte sie. "Dieser Terror wird niemals aufhören, bis es besiegt ist...", "Weißt du, was ich mich frage?" Mari setzte sich im Schneidersitz auf ihr eigenes Bett. "Es gibt sicher nicht nur dieses Hypno auf dieser Welt. Aber warum hört man nur von diesem Hypno, dass es Kinder verschleppt?", "Hmmh... Die Frage ist gut... Vielleicht tun Hypno das gar nicht von Natur aus... Die meisten von ihnen helfen Menschen bei Schlafproblemen...", "Hmh..." Mari seufzte, bevor sie sich hinlegte. "Versuch lieber, erst mal zu schlafen. Ich für meinen Teil kann meine Augen kaum noch offen halten.", "Du bist mir ja eine Marke..." Jacky sah sie ratlos an. "Ich kann dich nicht retten, wenn ich müde bin..." seufzte Mari. "...und ich trage dich nicht, wenn du morgen nicht geradeaus laufen kannst." Jacky rollte mit den Augen. "Okay, verstanden, Mrs. Sentaku.", "Das ist schön, Mrs. Heavens. Na dann. Gute Nacht." Und mit diesen Worten war es für Mari erledigt. 

Am nächsten Morgen hatte Jacky sich in ihre Decke gekuschelt und schlief wie ein Picochilla im Winter, jedoch wurde daran sehr schnell etwas geändert, als eine vertraute Stimme ihr laut "AUFSTEHEN!!!!!" ins Ohr brüllte. "WAAAAHH!!" Sie schreckte auf, lehnte sich aus Versehen zur Seite, rutschte aus, verlor den Halt und landete mit einem lauten Knall auf dem Boden. Lautes Gelächter folgte. "Guten Morgen, Langschläfer!" Jacky sah murrend zu Mari. "War das nötig? Hättest du mich nicht auch sanfter wecken können?", "So ging's schneller.", "Na vielen Dank auch." Sie murrte und stand mit abstehenden Haaren auf. "Wie spät ist es überhaupt?" "Zehn Uhr.", "Bei Arceus, das ist noch viel zu früh!", "Viel zu früh? Ich bin schon seit einer Stunde wach! Das Frühstück ist schon fertig. Kämm dir die Haare, so kommst du mir nicht an den Frühstückstisch.", "Ist ja gut, Mama." Jacky verzog sich ins Badezimmer. "Schlaf nicht wieder ein, während du vor dem Spiegel stehst! Komm bloß zur Potte!" schallte es zu ihr hervor. "Sag mal, bist du eigentlich hyperaktiv?" fragte Jacky zurück und rieb sich den lädierten Hintern. "Nein, nur ungeduldig!", "Merkt man echt nicht..." Seufzend kämmte Jacky sich die Haare und kam wieder aus dem Bad. "Bist du nicht immer der Morgenmuffel? Haben wir unbemerkt Rollen getauscht oder so?", "Letztes Mal hast du mich um acht oder so geweckt, da bin ich nie bereit für einen neuen Tag." antwortete Mari schulterzuckend. Jacky stöhnte. "Na toll...", "Vielleicht hebt ein Kampf nach dem Frühstück deine Laune." meinte Mari. "Mh... Mal sehen..." Die Blondhaarige setzte sich an den Frühstückstisch und der Geruch frischer Brötchen ließ den Hunger in ihr aufquellen. Mari schien ja bester Laune zu sein, trotz der gestrigen Ereignisse. Na halle fucking luja. 

Nach dem Frühstück war Jacky pappsatt und fühlte sich tatsächlich bereit für einen Kampf. Ihr war schon klar, warum Mari sie herausgefordert hatte. Maris Ziel war, sie zu besiegen. Wer würde es ihr verdenken. Sie liefen zum Hafen und wählten den Pier des Luxusschiffes als Location für ihren Kampf. Die MS Einall Royal lag im Hafen, so imposant und groß wie eh und je, doch das Kreuzfahrtschiff legte immer erst am Abend ab, weshalb niemand auf dem Pier unterwegs war und sie ungestört kämpfen konnten. "Das ist mehr als nur ein Kampf für mich." sagte Jacky, als sie und Mari sich gegenüber stellten. "Dieser Kampf zeigt mir, wie tief unsere Freundschaft ist. Wie gut wir uns kennen." Mari grinste. "Ich sehe es als Training an. Immerhin ist hier ein Orden einzusammeln." Jacky lächelte. "Immer Feuer und Flamme, was?", "Was denkst du, warum ich das mache? Knarksel, auf in den Kampf!" Maris Drache baute sich vor ihr auf dem Boden auf und knurrte. "Meditalis, ich wähle dich!" Das Kampf-Pokémon landete auf dem Boden. Eine feindselige Reaktion des Drachen blieb aus, vielleicht, weil er sich an den Umgang mit seiner alten Feindin gewöhnt hatte. "Schaufler!" rief Mari. Knarksel verschwand im Boden. Jacky sah sich um. "Wo wird es auftauchen... Hinter Meditalis? Unter ihm?" Knarksel erschien direkt vor seiner Gegnerin und seine Dunkelklaue fand sein Ziel mit einem Volltreffer. Meditalis wirkte überrascht. Moment mal, Dunkelklaue? Jacky verengte die Augen, als sie Maris Trick erkannte. "Knarksel" schappte nach Meditalis. "Weich zur Seite aus und dann Durchbruchdrehung!" Meditalis stellte sich auf ein Bein und drehte sich weg, als der Drache nach ihm schnappte, bevor es ihn mit einem kräftigen Schlag von sich weg beförderte. Die Illusion zersplitterte und Zorua landete jammernd auf dem Boden. "Mit Zorua legst du mich nicht mehr rein, Mari." Jacky lächelte breit. "Ich wusste es schon seit dem Werfen deines Pokéballs, dass Zorua dein erstes Pokémon sein wird. So wie immer.", "Bin ich wirklich so berechenbar?" Mari seufzte. "Danke für den Tipp. Ich werd ihn beherzigen." Meditalis balancierte auf einem Bein und Zorua kam wieder auf die Pfoten. Es schüttelte sich. "Zoru!", "Schaufler!" rief Mari. Zorua vergrub sich wieder im Boden. "Durchbruch auf den Boden!" rief Jacky und Meditalis schlug auf den Boden, sodass er ins Vibrieren gebracht wurde. Zorua jammerte leise, sprang dann aber tapfer aus der Erde. Und das nicht allein. Insgesamt 4 Zoruas standen plötzlich auf dem Pier. Jacky zog die Augenbrauen hoch. "Eh?", "Denkst du, ich habe die Zeit, die ich hatte, bevor du aufgewacht bist, ungenutzt gelassen?" fragte Mari. "Zorua wird in der Regel als 'Das Illusions-Pokémon' bezeichnet. Ich dachte mir, dass es ihm möglich sein sollte, auf andere Weise Illusionen zu erzeugen. Es war schwierig für uns, aber es ist uns gelungen. Auch, wenn es nicht viele Illusionen sind, die wir auf diese Art und Weise hervorrufen konnten, es ist immerhin schon ein Anfang!" Jacky nickte anerkennend. "Das war ein Geistesblitz..." gab sie zu. Mari grinste. "Finte!" Die vier Zorua griffen gleichzeitig an. Jedes glich dem anderen, doch Jacky erkannte, welches das echte von ihnen war. Die Illusionen hatten keinen Schatten. Sie schirmten das Licht nicht ab. "Zu schade... Schapp es dir, Meditalis!" Meditalis wirbelte herum und wich den angreifenden Pokémon aus, bis es das echte Zorua am Bein packte und es in die Luft hob. "Durchbruch!" Meditalis schleuderte das kleine Fuchs-Pokémon in die Höhe und schlug es dann hart auf den Boden. Zorua blieb auf dem Boden liegen und wimmerte. "Tut mir Leid, aber das hat wohl nicht ausgereicht." meinte Jacky. "Zoruas Illusionen sind gut, aber nicht glaubhaft. Sie werfen keine Schatten. Sie müssen besser werden, wenn du damit andere täuschen willst. Leute, die auf so kleine Details nicht achten, werden es wahrscheinlich nicht bemerken und bei ihnen würde es reichen, aber nicht bei mir.", "Es war einen Versuch wert." Mari rief Zorua zurück. "Sei nicht enttäuscht, Kleines. Das kriegen wir schon hin. Wir machen das das nächste Mal besser, versprochen." Dann nahm sie einen zweiten Pokéball heraus. "Dann gestalten wir das Ganze ein wenig flotter. Panzaeron, dein Part!" Kreischend brach der Vogel aus seinem Pokéball aus und schlug mit den stählernen Schwingen. Sein metallenes Gefieder glänzte im Sonnenlicht. "Kyaaaaah!!!"