Rayono Festival-Kapitel: Zusammen

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Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr und anstatt ihr eine Ohrfeige zu verpassen, gab er ihr einen kurzen Kuss auf ihre Wange. Mari riss die Augen auf und sah ihn mit großer Überraschung an. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, warum er das getan hatte. "Was...? Ich meine... Warum hast du nicht...? ", „ Soll ich es noch einmal versuchen? ", fragte er. Bevor sie überhaupt etwas antworten konnte, unterbrach er sie. "Nichts für ungut, aber du kannst mich nicht genug verletzen, dass ich dich schlage.", „ Das stimmt nicht einmal. ", konterte sie. „Oder warst du vorhin nicht noch so wütend, dass du mich nicht sehen wolltest?", „Ich war nicht wütend.", sagte er. „Vielleicht nur kurz. Um ehrlich zu sein, war ich eher traurig als wütend. ", „ Wirklich? "Mari konnte endlich lächeln. „Ja." Er nickte. „Ich wollte dir keine Aufmerksamkeit schenken, weil ich gehofft hatte, du würdest irgendwann mit mir reden.", „Das... war der Grund, warum ich den Laden überhaupt betreten habe...", sagte sie . „Ich wollte dir sagen, wie leid es mir tut ...", „Ich weiß. Und ich bin froh, dass du es getan hast. ", „ Ich hatte solche Angst davor... Angst davor, wie du danach auf mich reagieren könntest. ", „Naja... jetzt sitzen wir auf dem Boden eines Süßwarenladens. Du mit verweintem Gesicht und roten Wangen. ", „ Erinnere mich nicht daran.", sagte sie und wischte sich energisch über die Augen. „Weißt du was mich überrascht hat? Du hast mich vor einem Moment geküsst... obwohl du so sauer gewesen sein musst ... ", " Das war nur ein kleiner Kuss auf die Wange ", sagte er mit einem breiten Lächeln im Gesicht, das man bis nach Hoenn sehen konnte. „Ich bin nicht mehr sauer auf dich.", „Danke..." Sie stand auf und er folgte ihrem Beispiel. „Äh... ü-übrigens... wenn du willst, kannst du... Du weißt schon. ", „Was?", „ Wenn du magst... kannst du mit uns auf das Festival gehen.", „Ich dachte, dass Jungs diese Frage normalerweise stellen sollen." Sein Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt noch möglich war. Maris Gesicht wurde rot wie eine Kirsche. „Eh... hör zu, ich muss jetzt gehen. Meine Freunde warten draußen...", „Okay. Ich werde dich nicht aufhalten ", sagte er, aber bevor sie ging, nahm er noch einmal ihre Hand. „Ich werde zum Festival kommen. Aber nicht nur für das Buffet, obwohl das auch ein sehr verlockender Faktor ist. Ich komme für DICH. Und obwohl ich schrecklich aussehe, wenn ich einen Anzug trage.", fügte er hinzu. „Danke..." Sie lächelte leicht, bevor sie vor trat und ihn umarmte. "Danke, dass du mir verzeihst, Jayden." Er schmunzelte nur und erwiderte die Umarmung. "Ich sagte doch bereits... Am Ende sollte man dem anderen immer vergeben. Und ich weiß, dass deine Entschuldigung ehrlich war. Mach dir keine Gedanken mehr, okay? Das ist jetzt Schnee von gestern. Wortwörtlich." Mari musste leise lachen und ließ ihn los. „Auf Wiedersehen, okay? Wir sehen uns dann heute Abend.", „Zähl auf mich, Mari." Er hatte nicht vergessen, sie normal anzusprechen und winkte mit einem Lächeln. Sie drehte sich um und verließ den Laden.


"Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, ich habe noch... eine Sache geklärt." erklärte Mari, als sie draußen ankam. Alle hatten ihre Zuckerwatte schon aufgegessen. "Was denn geklärt?" wollte Soleil wissen. "Streitigkeiten. Nichts wichtiges." Mari winkte ab und nahm ihren Zuckerwattestab, als Jacky ihr den zurück gab. Jayden trat aus dem Laden und winkte Mari noch einmal zu, bevor er verschwand. "Kommt. Gehen wir." Yuna nickte. "Alles klar!" 

Sie fuhren jede Menge Achterbahn, beobachteten Soleil, wie sie beim Dosenschießen alles abräumte und ein Plüschgaloppa in Übergröße gewann. Yuna hatte besonders beim Spiegellabyrinth viel Spaß und Jacky und Mari fuhren zusammen Riesenrad, während Soleil Yuna zum Fotografen zerrte. Jacky lehnte Maris Vorschlag ab, Autoscooter zu fahren, weil sie wusste, dass runde Lenkräder sich nicht mit ihrer schwarzhaarigen Freundin verstanden. Als sie das Riesenrad verließen, hielt Soleil begeistert eine Ladung Fotos in der Hand und sprang begeistert um Yuna herum, bevor sie den beiden Mädels die überaus gelungenen Bilder zeigte und jedes mit ihren typischen, euphorischen Versen kommentierte. Die Bilder waren wirklich super geworden, denn Yuna war erstaunlich fotogen. Danach machten sie einen Abstecher zum Fluss und Soleil wäre am liebsten direkt wieder aus dem Wasser gesprungen, weil es ihr zu kalt war, doch Mari spritzte sie nass und ihr Schrei war bis nach Abidaya zu hören. Danach lieferten sich die vier eine Wasserschlacht vom Feinsten. Keiner kam ungeschoren davon, zu Soleils Pech.

Danach beschlossen sie, der Einklangspassage einen Besuch abzustatten. Sie waren so hungrig, dass sie bereits Angst bekamen, ihre Mägen würden sich gegenseitig aufessen. Soleil hatte noch nie im Restaurant in der Einklangspassage gegessen und war, mal wieder, voller Euphorie. Yuna schmeckte das Essen sehr gut, auch, wenn sie es zum ersten Mal probierte. Ihr Gespräch mündete in den Tanzball. "Mein Herz schlägt Saltos bei dem Gedanken, die hohen Tiere der anderen Regionen in Echt zu sehen!" sagte Soleil mit glänzenden Augen, während sie in ein Pizzastück biss. "Stellt euch vor, wir könnten sogar mit Diantha reden! Ihre Anmut ist unvergleichbar und noch nie habe ich solch einen edlen Charakter gesehen!", "Sag mal, Soleil, woher kommst du eigentlich?" fragte Jacky. Soleil lächelte breit und trank einen Schluck aus ihrem Glas. "Ich komme aus Johto. Oh, ihr müsst mal dort gewesen sein... Der altertümliche Flair, die Mystik, die wie ein Schleier über den Städten liegt... Keiw- ich meine, Teak City ist meine Heimat!", "Hat mal jemand eine Uhrzeit?" fragte Mari, die ein Sandwich nach dem anderen verputzte. "Acht Uhr", antwortete Jacky. "Das bedeutet, wir haben noch zwei Stunden.", "Wir sollten die Zeit nutzen und uns fertig machen", schlug Yuna vor. "Ich möchte vorher noch einen Brief ans Dorf schreiben.", "Okay..." Mari nickte. "Und ich will auch noch wo hin", fügte Jacky hinzu. "Okay. Dann ist unsere Zusammenkunft hier erst mal beendet, Freunde der Nacht." Mari klatschte in die Hände. "Es hat wirklich Spaß mit euch gemacht!" sagte Soleil. "Ich bin mir sicher, dass der Tanzball ein neuer Höhepunkt sein wird.", "Ich freue mich schon drauf", meinte Mari. Sie bezahlten für das Essen. Während Yuna, Soleil und Mari ins Pokémon-Center zurück gingen, blieb Jacky in der Einklangspassage zurück. 

Um halb zehn erschien sie wieder, verschwand aber so schnell mit ihrem Kleid im Badezimmer, das Mari sie nicht sehen konnte. Diese strich die Falten ihres Kimonos glatt und legte Kette und Ohrringe an. Das einzige, was noch fehlte, waren ihre Haare- Und das stellte ein Problem dar. "So, fertig!" rief Jacky aus dem Bad. Sie kam wieder raus und trug ihr nachtblaues Kleid- Jedoch waren ihre Haare jetzt blau gefärbt und ihr Schlüsselstein steckte in der Sichelmond-Kette, die sie sich gekauft hatte. "Ach du heiliges Barschuft!" entfuhr es Mari. Jacky vollführte eine elegante Drehung. "Ta-daa! Wie findest du's?", "Du siehst fabelhaft aus." Mari lächelte. "An die Haare muss ich mich aber noch gewöhnen. Ähm... könntest du mir vielleicht... bei meinen Haaren helfen?", "Klar, überlass das mir." Jacky kam zu ihr und Mari übergab ihr die blauen Bänder. "Stillhalten", sagte sie. Dann begann sie, Mari die Bänder fachkundig ins Haar zu flechten. 

Als sie fertig war, betrachtete Jacky zufrieden ihr Werk. "So... du bist fertig." Mari sah in den Spiegel. "Danke, meine Superfriseuse!", "Das steht dir wahnsinnig gut." Jacky kicherte. Mari zog die Spraydose hervor und sprühte sich das blaue Glitzer ins Haar. "Tadaa! So! Ich bin auch fertig!", "Hast du dir schon überlegt, wie du deine Pokémon mitnehmen willst? Deinen Gürtel kannst du nicht um die Hüfte binden.", "Äh... Wie nimmst du sie denn mit?" Jacky zog ihr Kleid etwas zur Seite und zeigte ihr ihren Gürtel, den sie sich jetzt ums Bein geschnallt hatte. Ihr Kleid verdeckte ihn und machte ihn praktisch unsichtbar. "Uhm... vielleicht kann ich ihn im Ärmel meines Kimonos verstecken...? Die sind ja recht weit.", "Gute Idee. Warte, ich mach das." Jacky schnallte Mari den Gürtel um den Arm. "So. Ready to go?", "Aye aye!" Mari nickte. 

Sie liefen rüber zur Arena. Ihr Eingang wurde mit Scheinwerfern beleuchtet. Sie traten ein und das erste, was ihnen auffiel, war der GIGANTISCHE Kronleuchter, der an der Decke hing und das Licht innerhalb der Halle mit seinen tausend Kristallen brach. Ein Teppich bedeckte nun den Boden. Viele Leute waren bereits da und redeten gedämpft miteinander. "Woooow..." entfuhr es Jacky. "Das ist ja umwerfend!", "Ja, echt!" Mari nickte und ihr Blick fiel auf das Buffet. Dort gab es wirklich ALLES. Kalte Getränke, Obstplatten, Kuchen, Puddings und andere Desserts, Salate, was das Herz begehrte. Eine Gestalt stand bei der Süßkram-Abteilung und nahm sich gerade eine glasierte Traube. Mari schmunzelte. "Süßigkeiten-Alarm... Wie immer." 

Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt