Saviors Of Tomorrow (eine Pokémon FF)

Anfangs- Kapitel: Hypnos Wiegenlied

Jacky rannte so schnell sie konnte in den Wald. Sie sprang in den Schatten der Bäume und sah sich außer Atem um. Absol schnupperte in der Luft, während es rannte. Plötzlich erklang eine Stimme von irgendwo aus der Dunkelheit. „Kommt, ihr kleinen Kinder... Kommt mit mir...", „Was...?" Jacky hielt starr vor Schreck inne. „Was war das?"

Der Junge im Pokémon- Center sah aus der Tür und riss sich dann von Mari los. „Hey...!" Er rannte aus dem Gebäude direkt auf den Wald zu. "Verdammt!" Mari sah ihm hinterher.
"Ja, kommt..." Die Stimme klang lockend. Jacky zögerte und trat dann langsam ein paar Schritte vor. Absol folgte ihr. „Ich tue keiner Fliege was zuleide...." Klang es aus der Dunkelheit. Jacky blieb auf einer kleinen Lichtung stehen und fühlte sich plötzlich unwohl. „Kommt, ihr Kinder... Habt keine Angst... Ich euer Freund Hypno, kommt zu mir..." Der Junge aus dem Pokémon- Center stolperte auf die Lichtung und sah wie eine seelenlose Puppe in eine Richtung. „Hypno..." murmelte Jacky leise und versuchte, sich von seiner Stimme loszureißen. „Nein, hör auf damit!" Ein leises Lachen drang aus dem Wald. „Hehehe.... Komm zu mir..." Langsam vernebelten sich Jackys Gedanken, aber sie setzte sich mit all ihren Kräften zur Wehr. „Absol, greif mich mit Kratzer an! Ich muss wach bleiben...!" Absol sah Jacky an, zögerte aber keinen Moment lang, als es vorsprang und seine Krallen über Jackys Stirn zog. „Kommt Kinder, kommt mit mir... Schließt euch mir an, wir werden glücklich zusammen sein..." Durch den Schmerz blieb Jacky wach, was ihr die Gelegenheit bot, sich umzusehen. Sie erkannte einen Schatten, deutete in die Richtung und schrie laut: „Es ist da drüben! Greif an mit Klingensturm!!" Absol brüllte auf. Seine Klinge leuchtete hell und es feuerte eine Klingensalve in die von Jacky bestimmte Richtung ab. „Daneben..." Hypnos Stimme drang plötzlich aus einer ganz anderen Richtung zu ihr durch. „Du wirst mich nie treffen. Ich bin in deinen Gedanken... Sie gehören bald mir..." Jackys Wunde an ihrer Stirn brannte und sie legte ihre Hand darauf, die sich von dem Blut rot färbte. „Ngh...", „Komm zu mir... Hör auf, dich zu wehren. Ich werde ein gutes Zuhause für dich sein, fernab von dem ganzen Alltag, der dich in seinen Bann zieht... Fernab von den Personen, die dich nur ausnutzen. Deine Freunde, deine Familie... Sie alle hassen dich doch nur und beziehen aus deiner Existenz nur einen nutzen. Bei mir wirst du dieses Gefühl nie wieder fühlen müssen... Hypnose.... Folge mir, Kind..." Es kam näher. Und näher. „Nein, du lügst...!" Jacky schüttelte den Kopf und versuchte, Hypno mit letzter Kraft loszuwerden, aber der Schmerz verebbte und sie klappte zusammen. Absol versuchte, auf Hypno loszugehen, doch es wurde von Angeberei ins Visier genommen und sie folgende Verwirrung ließ es ihm schwindelig werden. Die Welt um es herum drehte sich. 

Mari sah sich um und griff sich ein Spray mit blauem Inhalt aus einem von Schwester Joys Medizinregalen, während Kirlia und Sheinux Zorua in Schach hielten. "Leute, haltet es unten!", rief sie. Kirlia und Sheinux nagelten Zorua am Boden fest und hatten Schwierigkeiten, es dort zu halten, weil es wie verrückt um sich schlug. Mari hastete zu ihnen hinüber und richtete das Aufwecker-Spray auf sein Gesicht. Es dauerte eine Weile, bis Zorua aufwachte. "...?" Sie atmete erleichtert aus. "Du liebe Güte... Was für ein Durcheinander." Kirlia und Sheinux ließen Zorua los, das es schaffte, wieder auf seine kleinen Füße zu kommen. "Das war eine schnelle Reaktion, junge Dame..." Schwester Joy war hinter dem Tresen in Deckung gegangen. Mari schaute sich zu ihr um. "Ja ... danke ..." Sie sah auf das Spray in ihrer Hand. "Kann ich es behalten? Ich glaube, es könnte mir nützlich sein...", "Klar, nimm es...", "Danke." Sie steckte es in die Tasche ihrer Strickjacke, damit sie es schnell zur Hand haben konnte und nicht in ihrer Tasche danach suchen musste. Sie schaute sich nach den drei Pokémon um und dann nach draußen. "Das ergibt überhaupt keinen Sinn, warum ist dieser Bastard so auf uns fixiert? Ich sehe besser mal nach Jacky. Los geht's!" Mit den Pokémon an ihrer Seite stürmte sie in den Wald. "Jacky? Wo bist du?!", rief sie laut und sah sich um. 

„So ist's brav... Du musst dich nicht selbst belügen... Wehre dich nicht." flüsterte Hypno in Jackys Kopf. Jacky atmete leise auf und war vollkommen hypnotisiert. „Und nun... folge mir." Hypno kam aus den Schatten hervor und nahm sanft Jackys Hand. „Du wirst bei mir sicher sein." Es wollte Jacky gerade weg führen, als Mari auf die Lichtung stolperte und erschrocken stehen blieb. Sie brauchte nicht lange, um die Situation zu begreifen. „Oh nein! Es hat sie erwischt!" Hypno sah zu Jacky. „Greife sie an... Sie ist dein Feind, sie will dich vom Paradies fernhalten." Dann verschwand es in der Düsternis. Jacky drehte sich zu Mari und ihre einst blauen Augen blitzten schwarz auf. Mari wich zurück und richtete das Aufwecker-Spray auf sie wie eine Waffe. „Absol... Klingensturm..." befahl Jacky mit harter, aber dennoch abwesend klingender, klangloser Stimme, aber Absol sah verzweifelt zu ihr und knurrte ängstlich. Kirlia stellte sich vor Mari, bereit, sie zu verteidigen, falls Absol sich doch noch zu einem Angriff entschließen sollte. "Hypno ist überall... er ist die ultimative Rettung... Er wird mich an einen geschützten Ort bringen, wo ich frei bin..." murmelte Jacky gerade laut genug. Maris Hände zitterten leicht und sie bemühte sich, sich zu beherrschen, um ruhig zu bleiben. "Hypno..." sagte Jacky, und noch mehr Blut tropfte aus ihrer Verletzung, das leise auf den Waldboden tropfte. "Er ist alles..."

"..." Mari machte einen Schritt auf sie zu, den Aufwecker immer noch auf sie gerichtet. "Es tut mir leid, Absol, aber ich muss sie besprühen." Absol riss die Augen auf und sprang schützend vor Jacky. Mit gesträubtem Fell zischte es bedrohlich. "Willst du, dass Jacky in diesem Zustand bleibt?", fragte sie, ihre Stimme unerwartet fest, was sie selbst überraschte. "Sie kann nicht aus eigener Kraft aufwachen. Was willst du machen? Wir müssen ihr helfen. Wenn du sie beschützt, wird sich hier nichts ändern. Dieses Item könnte ihr helfen, aufzuwachen! Geh mir aus dem Weg!" Absol biss die Zähne zusammen und knurrte unentschlossen, dann nickte er mit einem Kloß im Hals. Er schrie auf und sein Schrei klang flehend. Aber es schien mit sich selbst zu ringen. "Absol, du musst mir vertrauen. Glaube mir, ich werde meiner besten Freundin nichts antun, wenn es nicht notwendig ist. Hör zu, das ist die einzige Chance, die wir jetzt haben! Wir müssen es tun, bevor Hypno sie entführt!" Absol schaute zu Jacky und dann wieder zu Mari. Dann trat er langsam von seiner Trainerin weg. Mari holte tief Luft. "Also gut... Los geht's!" Sie ging auf ihre Freundin zu und spritzte ihr den Rest des Aufweckers direkt ins Gesicht. Sie schnappte nach Luft, begann wie verrückt zu husten und wandte ihr Gesicht ab. Mari senkte langsam den leeren Behälter. "Jacky? Geht es dir gut?",
"Urgh...!" Das Mädchen hustete so stark, dass ihr ganzer Körper zitterte. Mari drückte sanft ihre gesunde Schulter.
"Hey, Mari...." murmelte Jacky schwach zwischen ihren Hustenanfällen. "Ich glaube, ich ersticke hier...!",
"Das vergeht schon wieder." Sie lächelte erleichtert. Als Jacky sich wieder fing, hatte sie Tränen in den Augen und ihre Kehle war trocken. "Es tut mir leid...", flüsterte sie. Mari schüttelte den Kopf. "Heb dir das für später auf... Ich bringe dich ins Pokémon Center, du kannst dich mit deiner fiesen Verletzung nicht blicken lassen. Was zum Teufel hast du überhaupt getan?",
"Ich... habe Absol gebeten, mich anzugreifen, um mich wach zu halten", antwortete sie mit heiserer Stimme.
"Das war eine bekloppte Idee. Geht es dir so weit gut?",
"Willst du, dass ich ehrlich bin?" Jacky hob den Blick und sah ihrer Freundin in die Augen. Sie versuchte zu lächeln.
"Wenn möglich." Mari lächelte zurück.
"Ich bin durch die Hölle gegangen." Jacky senkte ihren Blick wieder. "Ich habe seine Stimme in meinem Kopf gehört, und sie hat mich so sehr abgelenkt, dass ich kaum noch klar denken konnte... Dann kam es einfach auf mich zu und ich schlief ein... Ich kann mir vorstellen, was von da an geschah... Aber womit hast du mich besprüht?"
Mari zeigte ihr den Behälter. "Aufwecker. Das Spray bewirkt, dass Pokémon aus dem Schlaf erwachen, wenn sie von etwas wie Hypnose oder Grasflöte beeinflusst wurden. Ich dachte, ich probiere das mal an dir aus, und es hat funktioniert. Tut mir allerdings leid, dass ich dich damit fast umgebracht hätte. Ich wollte nicht, dass du erstickst.",
"Nee... ist schon okay, ich lebe noch..." Sie wischte sich über die Augen.
"Das ist gut... Lass uns hier verschwinden, bevor das Biest zurückkommt."
Jacky nickte. Ihr war allerdings immer noch schwindelig, also musste Mari sie stützen, damit sie nicht umkippte oder gegen einen Baum lief. Sie zog alle Pokémon zurück und ging mit ihr los.

"Hypno spielt mit unseren Gefühlen", sagte Jacky auf dem Rückweg. "Es hat versucht, negative Gefühle in mir zu wecken, um mich aus der Bahn zu werfen... Ich werde nicht zulassen, dass dieser ekelhafte Kobold mir das noch einmal antut.", "Nun, wir können ihm in den Hintern treten, sobald es wieder auftaucht. Wir müssen nur mit genügend Aufwecker ausgerüstet sein. Wichtiger Life-Hack."Jacky lachte leise. "Ja, toller Gedanke, Mari. Danke, übrigens... Du bist meine Heldin.", "Oh, nein, ist schon gut. Es war eher eine adrenalingeladene Reaktion.", "Das ist eine kreative Art, es zu formulieren.", "Ja, nicht wahr?" Im Pokémon Center bemerkte Schwester Joy sofort die Verletzung und kam herbeigeeilt. "Was ist passiert?", "Absol hat ihr eine gewischt", erklärte Mari. Die Krankenschwester nahm Jacky vorsichtig am Arm. "Ich werde sie in den Krankenflügel des Pokémon-Centers bringen.", "Danke." Mari nickte ihr zu und trat zurück. Bevor die Krankenschwester Jacky weg führen konnte, sah sie Mari an. "Hey, Mari, kümmere dich bitte bis morgen um Absol, okay? Und um Sheinux. Kannst du das für mich tun?", "Na klar." Mari lächelte und winkte ihr zu. "Du willst doch nicht deinen Arenakampf verpassen, oder?","Auf keinen Fall." Jacky lächelte ihr dankbar zu und ging mit der Krankenschwester weg.