Kapitel 82

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Kyle's Sicht

Ich zog Andre an den Händen wieder zu Boden. Ich lehnte mich wie er an die Wand, streichelte seinen Handrücken und schloss meine Augen.

Andre hat sich an mich abgelehnt, schniefte ab und zu auf und malte kleine Kreise auf mein Oberschenkel.

,,Warum hast du damals angefangen, mitten in der Schulzeit zu trinken?" fing Andre an.

,,Dass ist schon 1 1/2 Jahre her", murmelte ich.

,,Und trotzdem kommt es mir vor als wäre es letzte Woche", flüsterte Andre. ,,Wieso hast du getrunken? Du sahst so verletzt dabei aus", fragte Andre.

,,Ich habe meinen Eltern zu diesem Zeitpunkt erzählt dass ich schwul wäre, doch als ich ihre Gesichter gesehen habe, habe ich gesagt, es sei nur Spaß. Ich könnte nicht klar kommen, dass sie mich hassen. Wir hatten eine gute Beziehung zueinander, ich wollte es. Ich deswegen nicht zerstören. Ich fühlte mich verzweifelt. Bei niemanden konnte ich nicht so sein, wie ich wirklich war", erzählte ich.

,,Und wieso dann angefangen zu rauchen? Als wir zusammen gekommen sind?" fragte Andre leise.

,,Es war der Druck. Wir konnten uns nicht zeigen, nicht bei meinen Eltern oder vor Jack und so. Und jetzt wo ich weis, dass es dich mehr verletzt hat, als mir, ist es doch ziemlich lächerlich gewesen", sagte ich und lachte am Ende bitte auf.

,,Und wieso kiffst du jetzt?" Andre setzte sich vor mich, schaute mich besorgt an und fuhr mir kurz durch die Haare.

,,Ich habe es meinen Eltern gesagt. Alles einfach. Wir haben telefoniert. Ich habe ihn dass erzählt dass ich schwul sei, mit dir zusammen bin, wie lange schon und alles drum und dran. So gesehen jedes kleinstes Detail seitdem ich hier bin. Und wie sollte es kommen, sie waren sauer, enttäuscht und bestimmt angeekelt. Sie werden niemals Großeltern, weil ich ja schwul bin, haben sie gesagt. Ich hasse es. Ich dachte sie würden es akzeptieren, doch dass ist wie in den meisten Geschichten, wo die Eltern immer was dagegen haben. Wieso gibt es nicht welche, die es von Anfang an akzeptieren, denen egal ist welche Sexualität ihre Kinder haben", ich seufzte laut auf.

,,Ich liebe dich Andre", sagte ich und schaute ihn an.

,,Ich dich auch", antwortet Andre, setzte sich auf mein Schoß und küsste mich.

Ich legte meine Arme um meine Hüfte, erwiderte und genoss es .

,,Ich will nicht aus den Internat", murmelte Andre. ,,Wir wissen gar nicht wie oft wir uns dann sehen werden. Ob wir uns dann überhaupt wieder sehen werden. Was ist wenn unsere Eltern wirklich den ganzen Kontakt zwischen uns verbieten?" Schock und auch Angst breitete sich in Andre's Augen aus.

,,Hey! Denk nicht so. Beruhig dich. Wir können uns vielleicht nicht jeden Tag sehen sowie hier, aber wir werden uns auf jeden Fall in der Woche öfters sehen. Mir ist es egal, ob meine Eltern was dagegen haben und mir jeglichen Kontakt verbieten, ich werde dich doch nicht gehen lassen. Wir werden schon eine Lösung finden, mach dir darüber keine Sorge. Immerhin wohnen wir noch nah beieinander", versuchte ich Andre aufzumuntern, was auch gut klappte.

,,Ich hoffe es, denn wenn nicht, wäre mein Leben echt schwierig. Doch nicht sehen zu können, ist eine Qual", seufzte Andre und lehnte sich gegen meinen Oberkörper.

,,Wie haben aber noch bisschen vor uns. Ich werde alles dafür tun, dich so oft es geht, zu sehen", grinste ich und küsste Andre's Stirn.

Andre lächelte auch und schloss seine Augen.

,,Kannst du aber mit den Kiffen aufhören?" fragte Andre nach wenigen Sekunden der Stille.

,,Ja", antwortete ich kurz, jedoch meinte ich es ernst. Für ihn würde ich alles tun, nur um ihn nicht zu verlieren.

Love new learned (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt