„Guten Morgen."
Genervt schaute Paddy zu Pino auf, der die Küche betrat.
Paddy biss lustlos in sein Brötchen und hörte seiner Schwester, Maite, durch das Telefon zu. Schon seit zwei Wochen versuchte diese ihren Bruder zu überreden, dass sie doch Weihnachten bei ihm Zuhause feiern konnten. Paddy war von dieser Idee wenig begeistert. Er wusste, wie anstrengend seine Geschwister sein konnten.
„Maite, bitte. Es ist noch viel zu früh!",murrte Paddy, als Maite endlich mal einen Punkt setzte.
Pino lachte, während er sich einen Kaffee machte und das Gespräch verfolgte. Maite sprach so laut und aufgeregt, dass Pino auch diese klar und deutlich verstehen konnte. Eigentlich war er froh, dass Maite nun Paddy's morgendliche Laune abbekam und nicht er, wie dies sonst der Fall war, wenn Pino hier schlief.
„Wie oft soll ich noch sagen, dass ich keine Lust habe?",antwortete Paddy seiner Schwester, die langsam etwas ärgerlich wurde.
„Wir durften schon zu deinem Geburtstag nicht kommen! Ich helfe dir auch aufräumen, da ist nicht's dabei."Seufzend stimmte Paddy schließlich zu und drückte seine Schwester weg. Er wollte einfach in aller Ruhe Frühstücken, bevor er sich wieder an die Arbeit machte.
„Achja, der Morgenmuffel ist wieder am Start.",sagte Pino grinsend zu sich selbst und spürte Paddy's bösen Blick in seinem Rücken.
„Ich bin kein Morgenmuffel."
„Mh. Rede dir das nur weiter ein mein Lieber."
Mit seinem Kaffee in der Hand und einem grinsen, drehte Pino sich zu ihm um.
„Wann hast du eigentlich vor wieder Nachhause zu fahren?",gab Paddy schnippisch zurück und biss ein weiteres mal in seine Brötchen. Diese Stichelei am frühen Morgen konnte er wirklich nicht vertragen.
„Ich wollte noch warten, bis Bella wach ist und sie dann mitnehmen, wenn das dem Hausherr recht ist."
„Solange du bis dahin leise bist und mich nicht nervst.",entgegnete Paddy und seufzte erleichtert, als Pino sich Richtung Wohnzimmer bewegte.„Ich bin kein Morgenmuffel!",imitiert er Paddy leise und erschrak sich leicht, als Bella anfing zu lachen.
Diese war von der Unterhaltung der beiden wach geworden und hatte sich erst ein wenig gewundert, wo sie überhaupt war, bis ihre Gedanken zurück zu dem gestrigen Tag gewandert waren.
„Pass auf, schlecht gelaunter Kelly auf 12 Uhr!",warnte Pino sie vor.
„Shut up!",machte sich Paddy aus der Küche bemerkbar. Belustigt betrat Bella diese, fragte sich aber gleichzeitig, ob es zwischen ihnen wirklich immer so zu ging. Sie verhielten sich teilweise wie Kleinkinder.
„Brötchen sind in der Tüte und der Rest im Kühlschrank.",teilte Paddy ihr mit. Bella setzte sich jedoch einfach stumm zu ihm an den Tisch. Ihre Gedanken kreisten gerade nur im Kreis und auf Essen hatte sie nun so wirklich keine Lust.
Paddy genoss die Ruhe, fragte bei Bella aber auch nicht weiter nach.
Erst als ihr Blick aus dem Fenster glitt und Paddy eine Träne auf ihrer Wange bemerkte, brach er die Stille.„Was ist los?",harkte er einfühlsam nach und trank einen Schluck seines Wassers. Bella zuckte stumm mit den Schultern, richtete ihren Blick aber stets auf das weiße Feld, über dem die Sonne gerade aufging. Sie wusste selbst nicht genau was plötzlich ihr Problem war. Gestern war noch alles in Ordnung gewesen.
Fürsorglich reichte Paddy ihr ein Taschentuch, das Bella, leise dankend, annahm und sich die Tränen aus ihrem Gesicht strich.„Bella, du kannst mit mir reden."
„Kann ich nicht.",antwortete sie leise und stand auf, um aus der Küche zu kommen. Sie brauchte Abstand. Am besten zu allem, was ansatzweise mit Paddy zu tun hatte.
„Wait.",bat Paddy sie und stand auf, während er sanft ihr Handgelenk umgriff und sie somit daran hinderte, aus der Küche zu fliehen. Stumm versuchte Bella sich aus seinem Griff zu befreien, was Paddy nicht zu ließ und sie zu sich rum drehte. Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen und als Paddy sie besorgt musterte und seine Hand auf ihre Schulter legte, brachen bei Bella alle Dämme.
Laut schluchzte sie, während Paddy sie automatisch in seine Arme zog und ihr beruhigend über den Rücken strich. Er konnte sich nicht erklären, was auf einmal mit ihr los war. Gestern hatte sie noch einen glücklichen Eindruck gemacht, als sie ins Gespräch gekommen waren. Bella hatte ihren Kopf an seiner Brust liegen und klammerte sich, fast schon krampfhaft, an seinen weichen Pulli. Wie konnte es sein, dass Paddy gerade so viel gleichzeitig in ihr auslöste? Sie wollte ihn nicht loslassen, am besten nie wieder, aber andererseits löste die Situation, in der sie sich befanden, viel Verwirrung in ihr aus. Wieso sie?Etwas Angst machte sich in Paddy breit. Bella wirkte so, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen, weshalb er sie noch etwas fester an sich drückte, um ihr Halt zu geben.
Paddy blickte auf und sah Pino verwirrt an der Tür stehen, der Paddy's Blick jedoch verstand und die beiden in Ruhe ließ.
„Beruhig dich.",sprach Paddy beruhigend auf sie ein, weshalb sie ihren Griff tatsächlich lockerte und Paddy etwas von sich weg drückte.
Verwirrt blieb er vor ihr stehen und schaute sie an, während Bella sich die Tränen aus dem Gesicht strich. Schüchtern schaute sie zu Paddy auf, woraufhin ihr sofort wieder Tränen in dir Augen schossen und sie nun diejenige war, von der die Umarmung ausging.„Was ist los?",harkte Paddy erneut nach und legte seine Arme wieder um ihren Rücken.
„Ist gerade alles zu viel.",nuschelte Bella gegen seine Brust.Es dauerte eine Weile, bis Bella wieder runter gekommen war und Paddy sie kurzerhand mit in sein Schlafzimmer genommen hatte, um mit ihr in Ruhe zu reden, da Pino im Wohnzimmer saß und sich um die anstehenden Termine kümmerte. Sie fühlte sich unwohl. So sehr sie auch die Nähe zu Paddy genoss, war es ihr doch etwas zu viel in dem Raum zu sitzen, in dem dieser schlief.
„Warum machst du das?",brach Bella irgendwann die Stille. Sie wollte darüber eigentlich nicht reden, jedoch machte dies den Moment auch nicht besser.
Unverstanden blickte Paddy zu Bella, bevor sie ihre Frage genauer erklärte.
„Du hast Tausende von Fan's und bestimmt nicht nur mich, die Todkrank ist. Wieso tust du das alles für mich?"
Seufzend stand Paddy auf und blickte kurz aus dem Fenster, bevor er sich an die Fensterbank lehnte und in seinem Kopf nach einer Antwort suchte. Wieso hatte er es überhaupt getan?
„Ich hatte nach dem Konzert echt Schuldgefühle und man hat dir angesehen, dass du am liebsten da geblieben wärst.
Ich habe zwar viele Fan's, die das hier auch gerne erleben würden, aber glaubst du, dass mir das Schicksal von ihnen egal ist?"
Bella schluckte, bevor sie Paddy weiter zu hörte.
„Ich glaube du kennst mich, zumindest das, was ich über mich wissen lasse und weißt, dass ich mich gerne für die Menschen einsetze. Außerdem finde ich es schön zu wissen, dir zum Beispiel noch mal eine Freude zu machen und dich kennen zulernen."
Verständnisvoll nickte Bella, bevor sie ihren Blick auf ihre Hände richtete und diese nervös knetete.„Ich wollte dich nicht voll heulen, sorry.",entschuldigte sie sich schließlich leise bei Paddy.
„Es ist alles ok, Bella. Ich habe mich schon gefragt, wie du, in so einer Situation, so stark sein kannst. Ich könnte das nicht unter all diesen Umständen.",erwiderte Paddy, weshalb Bella ein leichtes lächeln auf das Gesicht glitt.
„Ich kann das auch nicht, aber weißt du was mir dabei Hilft?"
Wieder blickte sie zu Paddy, welcher sie erwartungsvoll anschaute und mit dem Kopf schüttelte.
„Deine Musik, dein da sein, einfach Du."
Paddy lächelte, konnte dabei aber nicht verhindern, dass seine Wangen einen leichten rot Ton annahmen.Kurz schauten die beiden sich nur an, bis es an der Tür klopfte, Paddy diese öffnete und Pino dahinter zum Vorschein kam.
„Ich wollte jetzt fahren.",informierte er die beiden, bemerkte aber sofort, dass sein timing nicht das beste war.
„Du störst gerade einen äußerst emotionalen Moment.",gab Bella ihm lachend zurück und stand von Paddy's Bett auf, um sich hinter diesen zu stellen.Mit einem Grinsen im Gesicht ging Pino zur Haustür. Auch Bella und Paddy gingen ihm hinterher und stumm zogen Pino und Bella sich ihre Schuhe, sowie ihre Jacken an. Erst, als Pino die Tür öffnete, kam auch Bowie hinzu, den Bella liebevoll verabschiedete, was Paddy schmunzelnd beobachtete, bevor sie sich an ihn richtete.
„Ich möchte mindestens eine genauso liebevolle Verabschiedung."
Belustigt schüttelte Bella den Kopf und umarmte Paddy, als dieser seine Arme nach ihr ausstreckte.„Wir sehen uns?",fragte Bella hoffnungsvoll in die Umarmung. Zwar wusste sie in ihrem inneren, dass es wahrscheinlich bei dieser Bekanntschaft bleiben würde, trotzdem hatte sie noch ein kleines Stückchen Hoffnung.
Und genau dieses kleine Wörtchen erweckte in ihr eine unglaubliche Hoffnung, sowie ein lächeln, welches wohl kaum ein anderes übertreffen konnte.
„Ja.",erwiderte Paddy leise und strich ihr kurz über den Rücken, bevor sie sich voneinander lösten und Bella mit einem letzten Blick zu Paddy, mit Pino ins Auto stieg._____
Erst einmal danke, für das ganze Feedback bis jetzt!
Kurze Info: Bis einschließlich Mittwoch wird es hier ruhiger bzw. wird vielleicht gar nichts kommen. Ich fahre zu meiner Internetfreundin nach Rostock und gehe mit ihr auf das Konzert von Paddy🤗
Danach geht es aber schnell weiter und vielleicht finde ich im Zug die Zeit dazu, etwas hochzuladen.Bis bald!🎉💞
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Wenn Musik mein Herz erfüllt
FanfictionDas Herz weiß sofort was es will, nur der Verstand ist sich immer unschlüssig!