Kapitel 46

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Bella schluckte, brach jedoch die Stille nicht. Auch Paddy schwieg. Er hatte keinerlei Ahnung, wie er dieses Thema ansprechen sollte.
„Warum?",harkte Bella nach einer Weile unsicher nach und brachte Paddy somit zum seufzen. Beide hatten ihren Blick auf den Boden gerichtet und spielten nervös mit ihren Fingern.
„Ich habe gestern Nacht mit Pater Lorenz gesprochen und ich glaube er hat mir so einiges klar gemacht.",fing er leise das Gespräch an, weshalb Bella zu ihm blickte. Sie hatte Angst. Schließlich könnte Paddy sie auch ganz einfach wieder herausschmeißen. Was, wenn er für sich wirklich entschieden hatte, dass die Sache mit Bella ihm zu viel wird?
„Ich habe gerade keine Ahnung, ob das hier der richtige Weg ist, aber er gefällt mir ganz gut.",gestand Paddy und blickte nun auch zu Bella, welche ihn verwirrt musterte.
„Ich glaube das Schicksal möchte mir irgendetwas sagen und wenn es das ist, was ich denke, bin ich bereit diesen Weg zu gehen."
„Ich kann deinem Mönch Gerede gerade nicht folgen.",gab Bella schmunzelnd zu, was ihn leise lachen ließ, während er seinen Blick wieder auf den Boden richtete.

„Du hast einfach ein Recht darauf es zu erfahren. Meine Gefühle haben mir heute deutlich gesagt, dass ich dich liebe. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich in der Nähe von Joelle so kalt gewesen bin.",gab er leise von sich, traute sich jedoch nicht zu Bella aufzublicken. Diese starrte ihn bloß regelrecht an. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit diesen Worten aus seinem Mund.
„Es ist völlig in Ordnung, wenn du nicht so empfindest, aber ich möchte nicht, dass meine Gefühle irgendetwas verändern. Zumal ich...-"
„Paddy, du kannst dich nicht in mich verlieben.",unterbrach Bella ihn und brachte Paddy dazu, zu ihr zu blicken.
„Das macht dich kaputt und mich auch.",fügte sie hinzu und hielt seinem Blick stand. Sie sah, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten, bevor er den Blickkontakt unterbrach und in die Ferne blickte.
„Macht es das denn nicht auch so?",fragte er leise. Bella nickte, wusste jedoch genau, dass Paddy dieses nicht sehen konnte.
Sie wusste nicht, wie sie die Situation aufnehmen sollte. Einerseits freute sie sich. Schließlich empfand Paddy das selbe für sie, wie sie für ihn. Trotzdem wollte sie ihm das alles nicht zumuten.
„Ich kann das nicht.",gab Bella leise zu und stand auf, woraufhin sich Paddy's Blick an die heftete. Seine Augen drückten Verletzung aus. Viel zu viele Vorwürfe machte er sich in seinem inneren. Wieso musste er sich genau in sie verlieben? Das alles machte die Situation nur unnötig kompliziert!

„Ich verlange es auch nicht von dir.",erwiderte er und fuhr sich unsicher durch sein Haar, bevor er seinen Blick wieder auf seine Hände richtete.
„Nein Paddy, ich verlange es nicht von dir!"
Verwirrt blickte er zu ihr auf.
„Hast du dir darüber eigentlich mal Gedanken gemacht?!"
„Lang genug.",gab Paddy ihr ruhig zurück.
„Aber ich kann an meinen Gefühlen nichts ändern. I'm sorry.",fügte er leiser hinzu.
„Darum geht es mir auch nicht.",erwiderte sie nun auch leiser.
„Paddy, ich fühle das gleiche, aber es ist nicht vernünftig.",fügte sie hinzu und ließ zu, dass Paddy sich vor sie stellte.
„Es war auch nicht vernünftig, dass ich das Ganze hier mit dir ins Leben gerufen habe. Trotzdem habe ich es und bereue es keineswegs. Ich habe es nicht so mit der Vernunft, aber es fühlt sich richtig an.",erwiderte er. Sein unsicherer Blick ruhte auf Bella, die ebenfalls überfordert zu ihm blickte.
„Paddy, ich weiß nicht. Was sollen denn die Fans und deine Geschwister darüber de...-"

Bella hielt inne. Paddy hatte sie mit seinen Lippen unterbrochen. Es dauerte einen Moment, bis auch Bella sich ihren Gefühlen komplett hingeben konnte und den sanften Kuss von Paddy erwiderte. Dieser lächelte leicht, während er seine linke Hand an ihre Hüfte legte, mit welcher er sie näher an sich zog und seine rechte auf ihrer Schulter ruhen ließ. Sein Bauch kribbelte und war somit ein Zeichen dafür, dass er genau das richtige tat.
Bella versuchte währenddessen ihre Gedanken auszuschalten. Küsste sie gerade wirklich Paddy?!
Ihre Gedanken fuhren Achterbahn, ebenso wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Schließlich gewannen jedoch ihre negativen Gedanken. Wie sollte es erst werden, wenn er wieder auf Tour musste?
Bella fuhr mit ihren Händen hinauf zu seiner Brust, an welcher sie ihn schließlich sanft von sich schubste und überfordert ein paar Schritte zurück wich.

„Fuck!",stieß sie laut aus und biss sich auf ihre Unterlippe. Wieso hatte sie sich dazu gerade bringen lassen? Es fühlte sich gut an. Sehr gut. Trotzdem wusste sie, dass dies keinesfalls richtig war.
Paddy versuchte auf sie zuzugehen, stoppte jedoch, als Bella stumm die Tränen über die Wange flossen.
„Hey, don't cry.",bat Paddy sie leise und wollte seine Hand wieder auf ihre Schulter legen, woraufhin Bella zurückwich.
„Lass mich!",zischte sie ihm entgegen, schluchzte im nächsten Moment jedoch laut auf. Paddy hatte ebenfalls mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Es tat ihm im Herzen weh Bella so zu sehen. Er hatte keinesfalls beabsichtigt, dass er sie so überrumpelte.
Paddy ging auf sie zu und wollte sie bestimmend in seine Arme ziehen, Bella jedoch schlug nur einige Male überfordert um sich, bevor sie die Umarmung weinend zu ließ. Paddy drückte sie bloß an sich und strich ihr über den Rücken, bevor auch er sich einige Tränen von den Wangen strich und ihr beruhigend zu redete. Es dauerte eine ganze Weile, bis Bella sich wieder gefangen hatte, trotzdem blieben sie so eng umschlossen dort stehen. Bella hatte ihren Kopf mittlerweile an seiner Schulter vergraben und ließ sich langsam wieder etwas fallen.

„Paddy?",brach sie leise die Stille.
„Ja?"
„Können wir es bitte langsam angehen lassen? Ich habe Angst.",gab sie leise zu, woraufhin Paddy ihr wieder über den Rücken strich.
„Alles was du willst.",erwiderte er und Bella hörte das Lächeln aus seiner Stimme heraus, was ihr selbst ein kleines auf die Lippen zauberte.
„Danke."
Sie löste sich von ihm, woraufhin Paddy ihr sanft lächelnd die letzten Tränen von der Wange strich. Er wusste nicht ganz, worauf er sich hiermit einließ, aber wieso warten? Zeit hatte Bella keine und Paddy spürte, dass es der richtige Weg war. Auch, wenn ihm bewusst war, dass er sich schon bald von ihr verabschieden musste.

Wenn Musik mein Herz erfülltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt