Kapitel 50

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Paddy hatte sich am nächsten Morgen ein Herz gefasst und sich bei Pino entschuldigt. Er wusste, dass sein Verhalten übertrieben war, aber auch Pino entschuldigte sich dafür, was er Paddy alles an den Kopf geworfen hatte. Die beiden hatten sich für den nächsten Abend zum Essen verabredet und wollten somit alles berufliche, sowie die nächsten Schritte klären. Paddy war es wichtig, dass Joelle aus der Presse gehalten wurde. Zwar stand sie selbst in der Öffentlichkeit, aber die Presse um Paddy war dann doch ein wenig dichter und gerade durch die Trennung, war er momentan öfter im Gespräch.
„Steht wieder Mist in der Zeitung?",harkte Paddy nach, als er die Küche betrat.
„Ne, erstaunlicherweise ist alles ruhig.",erwiderte Jimmy und schaute zu Paddy auf, der sich ein Glas aus seinem Schrank holte, sich etwas Wasser hinein schüttete und sich zu seinem Bruder an den Tisch setzte.
„Ich glaube du solltest mal nach Bella schauen. Ihr ging es eben nicht sonderlich gut."
Paddy nickte, trank einen Schluck und nahm sein Glas schließlich mit in Bella's Zimmer. Leise klopfte er, bekam jedoch keine Antwort, weshalb er das Zimmer betrat.

Verschlafen blickte Bella zu ihm auf.
„Was ist los?",harkte Paddy einfühlsam nach, während er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.
„Ich weiß es nicht.",gab sie leise zurück und kuschelte sich etwas mehr in der Decke ein.
Besorgt setzte er sich an den Bettrand und legte seine Hand auf ihre Stirn, was Bella seufzen ließ.
„Hier, trink das. Ich hole derweil ein Fieberthermometer.",bat er sie sanft und gab ihr das Wasserglas, als sie sich leicht aufgerafft hatte.
Wenn Bella eins nicht wollte, dann krank werden. Sie wusste, wie sehr sie schon eine leichte Erkältung aus der Bahn werfen konnte, was ihre Gesundheit anging. Sie trank bloß zwei kleine Schlucke, bevor sie das Glas auf den Nachttisch stellte und sich wieder hinlegte.

„Ich glaube Bowie möchte dir Gesellschaft leisten.",sagte Paddy grinsend, als er, gefolgt von Bowie, wieder den Raum betrat.
Lächelnd klopfte Bella neben sich auf das Bett, was Bowie sich nicht zwei mal sagen ließ. Der schwarze Labrador kuschelte sich an die andere Seite von Bella, sodass Paddy sich immer noch an das Bett setzen konnte.
„Schon gleich viel besser.", erwiderte Bella darauf und befreite einen Arm aus der Decke, um Bowie streicheln zu können.
Paddy lächelte und steckte Bella das Thermometer in den Mund, die diesen bereitwillig öffnete und so lange geschlossen hielt, bis sie das gleichmäßige piepen hörte.
„Gut, du bleibst definitiv im Bett.",sagte er bestimmend, aber trotzdem sanft, als er auf die Anzeige der Temperatur blickte, die bereits 39,2° anzeigte.
„Ich will nicht krank werden.",beschwerte sie sich leise, als sie ebenfalls die Temperatur erblickte.
„Du wirst auch ganz schnell wieder Gesund. Schließlich hast du einen Gentleman als Freund, der dich Pflegt.",erwiderte er stolz und brachte sie somit zum Lachen.
„Und dann selbst meckert, wenn ich ihn anstecke!"
„Das habe ich nicht ausgeschlossen.",behauptete er schmunzelnd und legte seine Hand auf ihren Arm.
„Ist schon klar. Ist Jimmy noch da?",fragte sie nach. Paddy nickte.
„Aber er fährt nachher.",fügte er hinzu und stand wieder auf.
„Genug gelabert. Ich mache der Dame jetzt einen Tee. Der wird getrunken und danach geschlafen. Bowie kontrolliert das.",bestimmte Paddy lächelnd. Belustigt nickte Bella und sah Paddy hinterher, der wieder den Raum verließ. Sie mochte dieses Fürsorgliche an ihm und schätzte diese Eigenschaft wirklich sehr. Wahrer Gentleman eben!
„Du hast ein tolles Herrchen.",seufzte sie und strich Bowie über den Kopf, während dieser leise vor sich hin schnarchte.

„Hey, Angelo steht schon wieder in der Zeitung.",informierte Jimmy seinen kleinen Bruder, der gerade den Wasserkocher anstellte.
„Warum jetzt wieder?",harkte Paddy nach und nahm seinem Bruder die Zeitung ab.
„Ach keine Ahnung. Irgendwas wegen Burnout. Schwachsinn eben.",gab er zurück und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Paddy nickte und schmiss die Zeitung wieder auf den Tisch. Er verstand wirklich nicht, warum die Presse so einen Trubel um Angelo machte. Nur weil dieser immer wieder betonte, dass er dauerhaft unter Stress stand. Von einem Burnout war da aber noch lange nicht die Rede.

„Soll ich dir noch irgendwie unter die Arme greifen, oder kann ich mich wieder auf in die Heimat machen?",fragte Jimmy lächelnd, während er die Zeitung zuklappte und den Rest aus seiner Kaffeetasse trank.
„Ich glaube, du hast mir genug unter die Arme gegriffen. Danke.",erwiderte Paddy und machte den Tee fertig, bevor er Jimmy mit einer herzigen Umarmung verabschiede und wieder zu Bella ging.

Diese hatte sich mittlerweile zu Bowie auf die Seite gedreht und hielt den großen Hund in ihren Armen, was Paddy zum schmunzeln brachte.
„Genau deswegen habe ich mir einen Hund gekauft."
Bella schaute zu ihm und setzte sich schließlich auf, um den Tee dankend entgegen zu nehmen.
„Genau weswegen?",harkte sie lächelnd nach.
„Dann kann er die ganzen Knuddelattacken abfangen und ich muss nicht immer herhalten.",beantwortete er ihre Frage lachend und setzte sich neben Bella, während er über sie griff und seinem Hund über das Fell strich.
Bella lachte ebenfalls, welches jedoch schnell in ein Husten über ging, nachdem sie ihren Kopf erschöpft an Paddy's Schulter anlehnte und einen großen Schluck Tee trank.
„Es war vielleicht nicht so gut am Strand einzuschlafen.",erwiderte Paddy darauf und legte seinen Arm um ihre Schultern.
Bella nickte gegen seine Schulter.
„Trotzdem war es schön.",behauptete sie lächelnd und nahm erneut einen Schluck von ihrem Tee.
„Da gebe ich dir recht.",stimmte er zu und gab Bella einen Kuss auf ihren Haaransatz, bevor er aufstand. Wehmütig blickte sie zu ihm, Paddy lächelte jedoch bloß und verschwand aus dem Raum, um nach nicht einmal einer Minute mit seiner Gitarre wieder zu kommen.

„Das Lied hat mir Kathy früher oft vorgespielt, als es mir nicht gut ging. Vielleicht hilft es ja.",redete er drauf los und ließ sich im Schneidersitz neben Bella und Bowie nieder, der bloß kurz seinen Blick anhob, dann jedoch weiter schlief. Lächelnd nickte Bella, stellte ihre Tasse ab und kuschelte sich wieder unter die Decke, sowie an Bowie.
Paddy blickte lächelnd auf Bella hinab, die ihre Augen geschlossen hatte und lächelte, als er begann die ersten Töne zu spielen.

Sofort stieg eine angenehme Wärme in ihr auf, welche bloß noch stärker wurde, als Paddy anfing, dieses wunderschöne Lied zu singen. Einzig und alleine auf seine sanfte Stimme hörte sie und genoss die angenehme Gänsehaut, die sich über ihre Arme zog.

„Warum um Himmels Willen hast du eine so traumhafte Stimme?",harkte sie verliebt nach, als Paddy das Lied beendete. Verlegen lächelte er und strich ihr kurz über den Arm.
„Versuch ein wenig zu schlafen, damit du schnell wieder fit wirst.",bat er sie. Paddy merkte, wie erschöpft sie eigentlich war und auch Bella nickte, bevor sie ihre Augen wieder schloss. Er klimperte noch eine ganze Weile auf seiner Gitarre rum und schaute Gedankenverloren auf Bowie, der, ebenso wie Bella, tief und fest schlief.

Wenn Musik mein Herz erfülltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt