Die beiden hatten sich darauf geeinigt, die Sache erst einmal nicht groß breitzutreten. Bella hatte darauf bestanden und auch Paddy war nicht heiß darauf, die nächste Schlagzeile in der Presse zu schlagen, oder gar Streit mit seiner Family zu riskieren.
Am nächsten Nachmittag war dann die Zeit zum Abschiednehmen gekommen. Paddy tat sich schwer. Während Bella bloß von allen Segenswünsche mit auf den Weg bekam, brauchte er deutlich länger, um sich von allen anständig zu verabschieden.„Verspiel es dir bitte nicht. Auf beide Seiten bezogen.",gab Pater Lorenz ihm mit auf den Weg, während er sich aus der Umarmung löste.
„Ich gebe mir Mühe.",erwiderte Paddy lächelnd und wandte sich schließlich ab, um zu Bella zu gehen. Diese stand bereits vor der Tür und wartete geduldig, bis Paddy wieder kam. Mit einem letzten Lächeln in Richtung Paddy, schloss Pater Lorenz die Tür und seufzte. Er wusste welch ein Chaos in seinem Kopf herrschte und hoffte, dass er alles auf die Reihe bekommen und vor allem die richtige Entscheidung treffen würde.„Bist du so weit?",fragte Paddy lächelnd und schulterte seine Tasche, bevor er auch Bella's an sich nahm.
„Ich warte nur auf dich.",erwiderte sie ebenfalls lächelnd und lief neben Paddy her, der ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass sie nun gehen konnten. Zielstrebig steuerte Paddy auf ein Auto zu, in welches er das Gepäck verstaute und Bella die Tür aufhielt.
Lächelnd setzte sie sich auf die Rückbank, musste jedoch noch mehr Lächeln, als sie den Fahrer des Wagens anblickte.
Auch Paddy ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder und zog somit den Blick von Christian auf sich, der bis eben noch auf Bella lag.
„Habt ihr etwas genommen oder warum lächelt ihr so?",fragte er belustigt nach und startete seinen Wagen.
„Wer weiß.",erwiderte Paddy bloß und fing durch den Rückspiegel den Blick von Bella auf, durch welche diese ihn gemustert hatte.
Bella räusperte sich und richtete ihren Blick auf Christian.
„Wohin gehts?",harkte sie interessiert nach.
„Warum so neugierig?",mischte Paddy sich schmunzelnd ein, worauf sie bloß belustigt mit dem Kopf schüttelte.
„Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber Spiel, Spaß und Spannung sind vorbei. Die Arbeit ruft.",erwiderte Christian auf ihre Frage.
„Solange ich nichts machen muss.",spaßte sie und blickte erstaunt aus dem Fenster.
Das Wetter war herrlich und die wunderschöne Landschaft, inklusive Meer, rauschte nur so an dem Auto vorbei.
„Höchstens ein paar Leute bei Laune halten.",steuerte Paddy grinsend dagegen.
„Du brauchst das anscheinend nicht. Du strahlst wie ein Honigkuchenpferd.",stellte Christian lachend fest, welches auch Bella und Paddy ansteckte.Bella war froh, dass Paddy so sichtlich gelöst war und sich gerade scheinbar keine Gedanken zu machen brauchte. Nach ihrem nächtlichen Gespräch waren sie noch eine Runde durch das Kloster gegangen. Paddy hatte ihr seine Sicht erzählt und ihr damit wenigstens etwas von ihrer Unsicherheit genommen. Gleichzeitig wurde das Gespräch aber auch so tiefgründig, dass sie ihm am liebsten Stunden zugehört hätte und deutlich ein warmes Glücksgefühl in ihrem Bauch spürte.
Nach nicht einmal weiteren 20 Minuten kamen die drei im Tonstudio an. Dort wartete auch schon Pino auf sie, der von Paddy mit einem einfachen Handschlag begrüßt wurde.
Paddy machte sich direkt an die Arbeit. Kurz hatte er mit Pino das Vorgehen besprochen, bevor er sich seine Gitarre geschnappt hatte und sich mit Christian warm machte. Dieser hatte heute zwar auch nicht mehr zu tun, als etwas Gitarre zu spielen, wollte aber einfach mal für zwei Tage von Zuhause weg.
Bella hatte sich auf das Sofa gesetzt und lauschte mit geschlossenen Augen der Stimme von Paddy. Sie spürte wie ihr Herz schneller schlug, jedoch nicht so, als das es ihr Angst machen müsste. Im Gegenteil. Es fühlte sich völlig natürlich und einfach erfüllend an.
„Ich hole uns mal etwas zu trinken.",verkündete Christian nach einer Weile und verließ den Raum, weshalb Paddy's Blick sofort zu Bella glitt, die ebenfalls zu ihm schaute.
„Alles gut?",harkte er sanft nach und lächelte zufrieden, als sie mit einem breiten Lächeln antwortete.
„Wann hast du das Lied geschrieben?",wollte sie von ihm wissen und folgte ihm mit ihrem Blick, bis er sich neben sie setzte.
„Die letzten Wochen über immer mal wieder. Gefällt es dir?"
„Und wie.",erwiderte sie lächelnd und konnte sich nicht verkneifen, ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, was Paddy mit einem Schmunzeln kommentierte und etwas zurück schreckte, als Christian wieder den Raum betrat.Fast schon wehmütig blickte er zu Bella, bevor er sein Getränk annahm und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er hatte das Gefühl auf einer rosa Wolke zu schweben, wusste aber genau, dass diese spätestens dann platzte, wenn sie wieder Zuhause waren. Schließlich musste er sich mit der Situation auseinandersetzten. Ob er wolle, oder nicht. Aber nun wollte er bloß die Zeit genießen, in der er sich über Joelle und Patricia keine Gedanken machen brauchte. Patricia hatte eine Chemotherapie begonnen und durfte diese Ambulant antreten, weshalb sie die komplette Unterstützung von ihrem Mann, ihren Söhnen und natürlich den Geschwistern bekam. Sollte etwas schlimmes passieren, würde Jimmy bei Paddy Bescheid sagen.
„Paddy?"
Paddy zuckte zusammen, was Bella lachen ließ.
„Ähm, ja?".harkte er nach und blickte zu ihr.
„Können wir weiter machen?",stellte Christian seine Frage erneut, weshalb Paddy nickte und sich mit seiner Gitarre wieder auf den Hocker setzte.
Zusammen spielten sie den Song wieder an und als Paddy wieder begann zu singen, musste Bella schlucken. Seine Stimme klang so unglaublich sanft und liebevoll.„So habe ich dich die Musik ja noch nie genießen sehen.",riss Pino sie leise aus ihren Gedanken und setzte sich neben Bella, die lächelnd nickte, ihren Blick aber nicht von Paddy abwenden konnte.
____Erst einmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Bis einschließlich Freitag wird wahrscheinlich nichts kommen, da ich Besuch bekomme. Danach geht es aber definitiv weiter! Also, bis dann!💓
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Wenn Musik mein Herz erfüllt
Hayran KurguDas Herz weiß sofort was es will, nur der Verstand ist sich immer unschlüssig!