Kapitel 22

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Die Tage strichen ins Land. Mittlerweile hatte Pino, mit der Einverständnis von Paddy, die Trennung öffentlich gemacht. Paddy hatte sich dazu bereits geäußert, nur von Joelle kam in dieser Hinsicht keine Rückmeldung. Zwar hatte Pino sie darum gebeten und ihr auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber eine Antwort kam daraufhin nicht zurück. Paddy akzeptierte es, wobei ihm die Presse jetzt noch mehr auf die Pelle rückte. Schließlich konnte er auch einfach sagen, dass alles gut zwischen ihnen war und Joelle bestechen, damit sie nichts dazu sagte. Ja, diese Vermutungen waren aufgekommen, worüber er aber nur lachen konnte. Pino fand es gar nicht gut, dass Paddy solche Schlagzeilen schlug und auch von der Sache mit Bella war er immer noch nicht angetan. Die zwei wurden immer Vertrauter miteinander. Zwar würde er es Paddy gönnen, wenn sich zwischen ihnen mehr ergeben würde, aber erstens war er noch Verheiratet und zweitens würde diese Beziehung keine Zukunft haben. Immerhin lebte Bella wahrscheinlich nicht mehr lange.

Heute hatten die beiden beschlossen ins Kino zu gehen. Paddy wollte sich unbedingt den Film aussuchen, weshalb Bella ihn machen ließ.
Schon am Abend waren sie auf dem Weg nach München. Zwar mussten sie dafür gut 1 1/2 Stunden fahren, aber da er mitten im Nirgendwo lebte, befand sich dort das nächste Kino in der Gegend.
„Manchmal hasse ich es echt so weit draußen zu wohnen.",beschwerte er sich nach einer halben Stunde und brachte damit Bella zum Lachen.
Diese schaltete das Radio an und sah Paddy's leuchtende Augen, als das Lied 'An Angel' erklang und er, ohne zu zögern, mitsang. Lustig gestaltete sich das Ganze erst, als er versuchte die hohen Teile des Liedes mitzusingen, woran er deutlich scheiterte. Belustigt grinste Bella, unterbrach Paddy aber nicht. Erst, als sein Handy klingelte richtete er seinen Blick kurz auf dieses, welches auf der Amatur des Autos lag.
Ohne zu überlegen griff er nach dem Handy und nahm den Anruf an. Bella wollte ihn gerade davon abhalten, als er bereits zu sprechen begann.
Sie kannte die Nummer nicht, könnte Paddy's Gespräch aber auch nicht entnehmen um wen es sich handeln könnte, weshalb sie aus dem Fenster schaute.
„Ja, wir sind Morgen da.",beendete Paddy das Telefonat und gab Bella sein Handy, als sie ihm die Hand dafür entgegen streckte.
„Wer war das?",wollte Bella von ihm wissen, während sie sein Handy zurück legte.
„Wir müssen Morgen um 14 Uhr zum Arzt. Also besser gesagt, zur Vorsorgeuntersuchung.",teilte Paddy ihr mit. Bella seufzte. Darauf hatte sie wirklich absolut keine Lust.
„So schlimm?",harkte er nach.
„Es geht, aber es nervt. Zumal ich sowieso merke, dass es sich verschlechtert. Dafür brauche ich diese dummen Untersuchungen nicht."
„Hey, ich bleib bei dir und komme mit. Außerdem würde ich gerne mal von einem Arzt hören, was genau du hast und wie ich dir auf Dauer helfen kann. Du brauchst davor keine Angst haben.",erwiderte Paddy lächelnd, richtete seinen Blick aber weiterhin auf die Straße vor sich.
„Danke.",antwortete Bella bloß.
Sie hasste diese Untersuchungen und schon alleine der Gedanke daran, dass Paddy sie so sehen würde, ließ sie unruhig werden.
„Außerdem habe ich für nachher noch etwas vorbereitet. Also lass dir davon nicht die Laune verderben.",bat er sie. Bella schaute zu ihm und musterte ihn von der Seite, was bei Paddy jedoch nicht lange unbemerkt blieb.
„Was hast du wieder ausgefressen?",wollte Bella lachend von ihm wissen, was auch Paddy zum Lachen brachte.
„Nicht alles was ich Plane endet in einer Katastrophe. Hör auf mich zu mobben!"
„Ist ja gut, tut mir Leid! Bekomme ich bei deinem Plan wenigstens etwas zu Essen?"
„Wir gehen ins Kino. Da gibt es genug zu Essen, du Vielfraß!",entgegnete Paddy lachend und fuhr von der Autobahn hinunter.
„Und ich soll dich mobben.",sagte sie leise zu sich selbst, konnte sich ihr grinsen aber nicht verkneifen.
„Wie du mir, so ich dir.",gab Paddy ebenso leise zurück und warf ihr ein freches Grinsen zu, bevor es still wurde und das Radio wieder den Ton ergriff.

Endlich waren sie da und Paddy atmete erleichtert aus, als er die frische Abendluft um sich herum spürte. Jedoch wurde diese schnell kalt, weshalb sie hinein gingen und er die Karten holte, bevor sie sich jeweils ein Popkorn und ein Getränk holten und sich vor dem Saal an einen Tisch setzten. Erst jetzt reichte Paddy ihr das eine Ticket hinüber, welches Bella Interessiert musterte und den Titel von dem Film las.
'Dieses bescheuerte Herz'
Sie schmunzelte und schaute zu Paddy hinüber, der auf seinem Strohhalm herumbiss und etwas in seinem Handy herum Tippte.
Pino ließ ihn nicht einmal seine freie Zeit genießen.

Stumm, aber entschlossen, griff Bella nach Paddy's Handy und schaltete es bloß aus, woraufhin sie einen fragenden Blick von ihm ab bekam.
„Du bist gerade nicht auf der Arbeit",erklärte sie ihr Verhalten knapp und beobachtete ihn dabei, wie er sein Handy weg steckte und nickte.

Es dauerte nicht lange, bis der Einlass begann. Aufgrund der Uhrzeit waren die beiden die einzigen im Kinosaal.

Bella hatte von dem Film gehört, ihn sich aber noch nicht angesehen.
Es sollte wohl um einen Jungen gehen, der an einem Herzfehler litt und regelmäßig in ein Hospiz ging, bis er einen 'Pfleger' findet, der mit ihm den größten Quatsch macht und eine Liste von ihm abarbeitet.

Bella zuckte zusammen, als sie, von der lauten Stimme Paddy's, aus ihren Gedanken gerissen wurde.
„Komm her!",wiederholte dieser seine Aufforderung und musste schmunzeln.
Lachend begab sich Bella in die unterste Reihe des Saals. Auf der kleinen Bühne, die unter der Leinwand ihren Platz fand, lag ein Mikrofon und auch Paddy, der mit diesem in der Hand die Decke anstarrte.
„Was wird das, wenn es fertig ist?",harkte Bella belustigt nach.
Paddy schmunzelte und reichte ihr seine Hand entgegen. Skeptisch nahm Bella diese an, befand sich aber auch sogleich neben ihm auf dem Boden.
„Look, die Sterne.",kicherte Paddy und zeigte an die Decke, an der sich viele kleine Lampen befanden, die tatsächlich den abgedunkelten Saal so beleuchteten, als wären sie kleine Sterne.
„Bist du betrunken?",fragte Bella lachend nach, bemerkte aber erst jetzt, dass Paddy ihre Hand nicht losgelassen hatte. Eine angenehme Wärme breitete sich von dieser aus und ließ Bella etwas rot werden.
„Nur happy.",erwiderte Paddy zufrieden und drehte lächelnd seinen Kopf zu Bella, die sein Lächeln sanft erwiderte und sich in seinen blauen Augen verlor.
„Das freut mich.",antwortete Bella, als sie ihre Sprache wieder fand und ihren Blick von Paddy abwandt.
Die Stille, die zwischen ihnen herrschte, empfand Bella als unangenehm.
Paddy richtete seinen Blick ebenfalls wieder an die Decke, konnte sich aber sein Grinsen nicht verkneifen. Er war wirklich Glücklich, konnte sich sein Glück aber nicht erklären.
Schließlich hatte er, privat gesehen, gerade keine einfache Zeit.
Gedankenverloren strich Paddy mit seinem Daumen über Bella's Handrücken.
Diese schaute, fast schon ängstlich, auf ihre beiden Hände, bevor sie kurz einen Blick auf Paddy warf, der grinsend an die Decke schaute.

Ansich hatte Bella nichts gegen diese Nähe zu Paddy. Sie fühlte sich unbeschreiblich wohl bei ihm und konnte nicht leugnen, dass es bei ihr gewisse Gefühle auslöste, die sie selbst nicht zuordnen konnte.
Trotzdem schluckte sie schwer.
Sie hatte das Gefühl, dass das hier gerade mehr als falsch war.
Die beiden zuckten zusammen, als plötzlich der Vorhang aufging und der Ton begann.
Lachend schauten sie sich an, bevor sie schließlich zu ihrem Platz gingen.
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Sorry, dass sie letzte Woche nichts kam. War im Urlaub und hatte kein Internet😂
Trotzdem viel Spaß beim lesen☺️

Wenn Musik mein Herz erfülltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt