„Ich habe mich nicht umsonst für diesen Film entschieden",teilte Paddy ihr mit, befand sich kurz darauf aber in einer kräftigen Umarmung von ihr. Er erwiderte diese lächelnd und strich Bella beruhigend über den Rücken, welche ihren Kopf an seine Brust drückte und ihren Tränen freien Lauf ließ. Niemals hätte sie mit so etwas gerechnet, weshalb sie sich ungläubig von ihm löste und auf die zwei Worte schaute, die er auf das Blatt geschrieben hatte.'Last wishes' hatte er oben an das Blatt geschrieben, mit seiner typischen Handschrift, die Bella erst jetzt besonders ins Auge sprang. Man sollte meinen er hätte, ebenso wie die meisten anderen Männer, eine schreckliche Handschrift. Paddy aber hatte diese von seinem Vater erlernt, der in dieser Hinsicht mehr als achtsam war, was Paddy sich immer noch zu Herzen nahm. Schließlich sollten auch andere Menschen seine Schrift entziffern können.
„Nimm dir dafür so viel Zeit, wie du brauchst. Ich helfe dir auch gerne, wenn du möchtest.",fügte er hinzu und blickte Bella an, während sie unsicher ihren Blick hob und ihm direkt in die Augen blickte.
Eine unglaubliche Dankbarkeit strahlte Paddy entgegen, woraufhin Bella nichts mehr sagen brauchte. Dieses leuchten in ihren Augen hatte er noch nie gesehen und genau dieses war es, was Paddy in seinem Vorhaben bestätigte.
„Und bevor du jetzt wieder mit der Geld Sache ankommst, mein Punkt auf der Liste ist der, dass du es mich einfach machen lässt und es akzeptierst. Ich versuche dir wirklich alles zu ermöglichen."
Ein leichtes Lächeln Schlich sich auf Bella's Lippen. Sie nickte. Diskutieren brachte ihr bei Paddy sowieso gar nichts.
„Ich weiß gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll.",gestand Bella und schaute wieder zu dem, fast leeren, Blatt hinunter.Und wieder stellte sich diese Frage bei Bella. Wieso tat Paddy das alles für sie? Klar waren sie mittlerweile sehr gut befreundet, trotzdem hatte Paddy sie davor selbstlos bei sich aufgenommen, obwohl Pino und Paddy's Geschwister sichtlich nicht begeistert davon waren.
„Ein einfaches Dankeschön reicht wohl kaum.",fügte sie hinzu und spürte, wie Paddy einen Arm um sie legte. Gedankenverloren lehnte sie sich etwas an ihn. Die Kälte kroch ihr langsam die Knochen hinauf und sie war Paddy in diesem Moment mehr als dankbar für diese kleine Geste.Es war still. Bella dachte nach, griff schließlich dann aber doch zu dem Stift und schrieb eine kleine 1 auf das Blatt. Neugierig musterte Paddy, wie Bella den ersten Punkt auf der Liste notierte, konnte diesen aber nur teilweise lesen, da sie ihren Arm darüber hielt. Zufrieden lächelte sie und nahm ihren Arm weg, sodass Paddy den Punkt nun auch lesen konnte.
'1. Paddy alles zurückgeben' hatte sie auf die Liste geschrieben.
Kurz schmunzelte er, bevor er nach dem Stift griff und einen Harken dahinter setzte. Bella schaute zu ihm auf. Sie merkte, dass er sich für sie aufopferte und seine Probleme in den Hintergrund drängen wollte. Das er für diesen Harken aber eine normale Erklärung hatte, hätte sie nicht gedacht.
„Du gibst mir schon genug damit zurück, dass du bei mir bist. Ich glaube ich wäre ohne dich schon längst in meinem Selbstmitleid versunken.",gestand Paddy sich ein und stand auf, bevor er Bella seine Hand reichte, an welcher sie sich hoch zog und die kleine Mappe mit der Liste zu klappte.
„Lass uns rein gehen. Es wird doch ganz schön kalt.",schlug Paddy vor und ging zu der Tür.„Weichei.",nuschelte Bella zu sich selbst, bekam aber ein Grinsen von Paddy ab, der ihr Genuschel klar und deutlich gehört hatte und ihr mit einer Handbewegung deutete, mit ihm zu kommen, was Bella sich schließlich nicht zwei mal sagen ließ und mit ihm ging.
In ihrem Zimmer angekommen machten sie sich schnell fertig. Paddy war duschen, während Bella bereits im Schlafanzug in dem Doppelbett lag. Unwohl war ihr schon dabei mit einem verheirateten Mann in einem Bett zu schlafen. Dazu noch ihrem Lieblingssänger, empfand es dann aber als nicht mehr schlimm. Schließlich schliefen gute Freunde bei Übernachtung öfter in einem Bett.
Sie blickte an die Decke, während sie das Rauschen des Wassers im Nebenzimmer hörte.Es gab so vieles, was sie noch erleben wollte, aber zumuten wollte sie Paddy nichts davon. Zumal Bella keine Ahnung hatte, wie lange es ihr noch so gut gehen und sie so Fit sein würde. Sie seufzte und blickte zur Tür, die Paddy gerade betrat und ihr sanft zulächelte. Er hatte einen lockeren Pulli und eine einfache Boxershort an, mit welcher er sich schließlich neben Bella legte und das Licht ausschaltete.
Eine bestimmte Spannung herrschte zwischen ihnen, wobei keiner der zwei wusste, woher diese kam. Beide gingen ihren Gedanken nach. Bella dachte weiterhin an die Liste, während Paddy Angst hatte, dass Bella diese Möglichkeit nicht nutzen würde. Schließlich mochte sie es nicht, wenn sie auf seinen Kosten leben musste.
Plötzlich kam Bella der morgige Termin wieder in den Sinn. Sie blickte auf die Uhr, die bereits halb drei in der Nacht anzeigte. Seufzend vergrub sie ihren Kopf in dem weichen Kissen und zog die Decke bis zu ihrem Kinn, bevor ihr Blick auf Paddy glitt. Sie wusste nicht, ob er noch wach war, wollte ihn aber auch nicht wecken, falls er es nicht war. Bella hatte Angst. Angst vor der Diagnose, die sie Morgen bei ihrem Arzt ereilen könnte. Zwar hatte sie sich, mehr oder weniger, damit abgefunden zu sterben, aber die Monate, oder sogar nur noch Wochen unter die Nase gebunden zu bekommen, die sie noch zum Leben hatte, half ihr kein Stück.
Am liebsten würde sie auf die Untersuchung verzichten, aber sie wusste, dass Paddy dies unter keinen Umständen zu lassen würde. Seitdem sie sich kannten war er besorgt um ihre Gesundheit. Selbst auf dem Konzert, als sie sich das erste mal begegnet waren, wollte er ihr unbedingt helfen.
„Alles ok?",wollte Paddy leise von ihr wissen, welcher ihr in die Augen schaute, während Bella ihn verträumt gemustert hatte. Schnell räusperte sie sich und drehte sich mit einem knappen Nicken zu der anderen Seite um. So sehr Bella ihm auch vertraute, über manche Sachen wollte sie einfach nicht reden. Mit niemandem.
Paddy griff jedoch kurz nach ihrer Hand, die eindeutig zitterte, weshalb Bella diese schnell aus seiner Hand weg zog.„Hey, schau mich bitte an.",forderte Paddy sie auf, stieß dabei aber nur auf taube Ohren. Bella schloss ihr zittern auf die Kälte, weshalb sie sich nur noch mehr in die Decke einkuschelte und ihre Augen schloss. Paddy machte sich jedoch Sorgen. Er spürte, dass etwas nicht stimmte, weshalb er aufstand, das Nachtlicht anschaltete und auf die andere Seite des Bettes ging, um sich an dem Bettrand neben Bella niederzulassen.
„Du bist total blass.",stellte er besorgt fest und legte seine flache Hand auf ihre Stirn, um zu fühlen, ob diese heiß war.
Von Bella kam bloß ein unverständliches Murmeln, bevor Paddy auch ihre Lampe anschaltete. Er blieb ruhig, wobei er im inneren dazu nicht in der Lage war.
„Gib mir bitte deine Hände.",bat Paddy sie ruhig und tatsächlich leistete Bella folge. Zitternd setzte sie sich an die Bettkante und reichte Paddy ihre beiden Hände. Dieser schluckte, als er die bläulichen Hände von Bella in seine nahm. Auch sie blickte auf ihre Hände hinab und erschrak. Augenblicklich wollte sie sie wieder zurück ziehen, aber Paddy umgriff sie und hielt sie in seinen Händen fest.„Hattest du so etwas schon mal?",harkte Paddy durchdringend nach doch bekam nur ein Kopfschütteln von Bella zurück.
Nervosität stieg in ihm auf und als Bella immer schwerer zu Atmen begann, griff er nach seinem Autoschlüssel und half Bella auf die Beine. Ohne groß zu zögern verfrachtete er sie in sein Auto und machte sich auf den Weg zur Not Aufnahme.Er wackelte mit dem Bein, konnte seine Nervosität nicht mehr verstecken.
„Paddy, du machst mich nervös.",teilte Bella ihm schließlich leise mit und legte ihre Hand auf sein zitterndes Bein, weshalb er es still hielt und ihr kurz gequält zu lächelte.Er verstand nicht, warum Bella so ruhig bleiben konnte, versuchte es schließlich aber auch. Es würde schon alles gut gehen.
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Wenn Musik mein Herz erfüllt
FanfictionDas Herz weiß sofort was es will, nur der Verstand ist sich immer unschlüssig!