Kapitel 49

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Die beiden waren froh, dass Christian sie am nächsten Tag nachhause fuhr. Zwar waren sie erst gegen 20 Uhr da, aber es war definitiv entspannter, als mit dem Zug zu fahren.
Sie verabschiedeten sich von Christian und bekamen schließlich schon die Tür von Jimmy geöffnet. Bowie kam freudestrahlend auf die beiden zu und hob vor Freude beinahe ab.

„Ich glaube du hast Mist gebaut.",sagte Jimmy sofort, während er den beiden die Tür aufhielt und diese schließlich schloss, als auch Bowie wieder hinein kam.
„In wie Fern?",harkte Paddy sofort nach, bekam seine Antwort jedoch prompt.
„Patrick, Küche!",befahl Pino ihm im vorbeigehen.
Verwirrt blickte Paddy zu Jimmy, der bloß mit den Schultern zuckte und das Gepäck nach oben trug.
„Ich kläre das kurz."
Bella nickte. Sie wollte nicht, dass Pino und Paddy sich wieder streiten würden.

„Darf mittlerweile jeder in meinem Haus ein und ausgehen?",harkte Paddy nach, als er die Küche betrat, in der Pino schon mit verschränkten Armen an der Küchenzeile lehnte.
„Hör auf mit dem Mist. Mir ist nicht zum lachen zumute.",warnte er Paddy bissig, der bloß beschwichtigend die Hände hob.
„Bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?",fügte er verwirrt hinzu und beobachtete Pino dabei, wie er einige Schritte auf ihn zu kam.
„Wann wolltest du mir bitte Bescheid geben?! Wenn das fucking Kind da ist?!!",schrie Pino ihn an.
Paddy schluckte. Er merkte, dass Pino vor Wut kochte.
„Ich war selbst überfordert und außerdem weiß ich ni..-"
„Ach halt die Klappe, Paddy! Mir reicht es langsam! Du weißt, wie die Presse tickt und du weißt, was da jetzt für eine Arbeit auf mich zu kommt. Zumal ich keine Ahnung habe, was jetzt überhaupt Sache bei dir ist!!"
„Hallo? Das ist nun mal deine Arbeit!",wurde nun auch Paddy lauter und stand Pino selbstbewusst entgegen.
„Es ist nicht meine Arbeit, deine Kacke auszubaden!! Kannst du so etwas bitte mal vorher bedenken?! Was möchtest du noch für Schlagzeilen schreiben!"

„Mach mal einen Punkt, ja? Glaubst du ich feiere die momentane Situation und bin stolz darauf?!"erwiderte Paddy aufgebracht.
„Ich weiß es nicht, ich bekomme ja in keinem Sterbenswörtchen etwas mitgeteilt!",schrie Pino ihm weiter entgegen.
„Glaubst du nicht, dass ich erst mal selbst damit umgehen musste!! Es ist mein Privatleben und das hat schließlich absolut nichts in der Presse verloren!"
„Du tust gerade so, als wärst du neu in dieser Szene! Die Presse hat sich auf Joelle gestürzt. Man sieht, dass da etwas in ihr heran wächst! Außerdem sah Joelle auf keinen Fall gut aus!"
„Super und was willst du mir damit nun vorwerfen? Sie wollte die Trennung, nicht ich!",beharrte Paddy auf seiner Meinung und wollte Pino den Rücken zudrehen. Dieser packte jedoch nur fest um sein Handgelenk und drehte ihn an diesem wieder zu sich um.

„Du gehts aber ziemlich falsch damit um und das weiß du auch!!"
„Weißt du was? Ich habe da gerade absolut keine Lust drauf! Lass mich einfach in Ruhe!!",riss Paddy sich von Pino los, bekam jedoch eine Backpfeife von diesem, bevor er gehen konnte.
Mit offenem Mund starrte er seinen Manager an und hob seine Hand, um diese an seine schmerzende Wange zu legen.

„Komm mal wieder zu dir! Du reitest dich und deine Karriere gerade ziemlich in den Sand!! Deine Fans steigen mir schon zu Kopf!",rechtfertigte er seine Handgreiflichkeit.
„Spinnst du jetzt eigentlich völlig?! Es ist immer noch MEIN Leben! Hör verdammt noch mal auf darüber zu Urteilen! Du hast doch Erfahrung in dem Business und weißt, was zu tun ist, bevor ich Stellung dazu nehmen möchte!!",schrie Paddy ihm entgegen, bekam jedoch sofort den nächsten Schlag ab, weshalb er verstummte.
„Konzentrier dich mal auf deinen Beruf und nicht darauf, Bella ein schönes Leben zu ermöglichen! Du machst dir gerade damit alles zu nichte und das Kind von Joelle macht dabei absolut nichts besser!"
Paddy reichte es. Er blickte stumm in Pino's Augen, die nur so vor Wut funkelten.

„Raus hier.",warnte er ihn ruhig, bekam jedoch nur ein abwertendes Lachen von Pino als Antwort.
„Sofort!",fügte Paddy deshalb hinzu.
„Ich lass mich nicht einfach von dir vor die Tür setzen, nur weil du die Wahrheit nicht hören kannst! Finde dich damit ab!"

Nun rissen jegliche Stränge bei Paddy. Er ging auf Pino los, welcher sich, leicht erschrocken von seiner Reaktion, nur halbherzig wehrte, sich der Rangelei aber annahm.
Immer wieder schrieen sie sich an und warfen sich Dinge an den Kopf, die keinesfalls nett waren.

„Hey, auseinander!"
Jimmy zog Paddy von hinten von Pino weg und umklammerte mit einem Arm seinen Oberkörper, damit er sich nicht mehr befreien konnte, um mit dem anderen Pino von Paddy wegzuhalten.
„Was ist eigentlich los mit euch beiden?!"

„Frag das mal deinen Bruder!",erwiderte Pino genervt und strich sein Hemd wieder Gerade.

„Halt einfach deinen Mund und verpiss dich!",antwortete Paddy lauter, verstummte jedoch, als Jimmy ihn fester an sich drückte.

„Du hälst jetzt mal bitte deinen Mund.",bat Jimmy ihn, während Paddy sich versuchte, von ihm zu befreien.
„Ist klar, stell dich noch auf seine Seite!"
„Ich stelle mich auf niemandes Seite. Ich kann nur dieses Geschrei nicht ertragen.",gab Jimmy ihm zurück, weshalb Paddy aufhörte sich zu wehren und schließlich den Raum verließ, als Jimmy ihn losließ.

Er hatte wirklich keine Lust sich weiter mit Pino darüber zu streiten. Dieser kannte ihn schließlich lang genug und wusste eigentlich, wie er mit so etwas umzugehen hatte. Genervt schlug er im vorbeigehen mit seiner Hand auf die Kommode, bevor er in seinem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich zu schlug. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die Tür wieder öffnete.
Etwas unsicher betrat Jimmy das Schlafzimmer seines Bruders, der mit dem Rücken zur Tür auf seinem Bett saß und sich nur kurz rumdrehte, um zu schauen, wer an der Tür stand.

„Was ist denn mit dir los? Du bleibst sonst doch immer sachlich.",harkte Jimmy sanft nach, blieb jedoch an der Tür stehen.
„Pino fuckt mich einfach ab!",gab Paddy ihm sofort genervt zur Antwort, blieb aber mit dem Rücken zu ihm sitzen.
„Immer will er über alles bestimmen! Ist doch klar, dass ich ihm so etwas nicht sofort erzähle, wenn ich selbst noch nicht weiß, wie ich damit umgehen soll."
„Naja, Pino muss darüber schon Bescheid wissen. Schließlich versucht er alles, um dein Privatleben aus der Öffentlichkeit zu halten. Wenn die Presse sich dann natürlich auf Joelle stürzt und Pino keine Ahnung hat, beziehungsweise keinen Grund sieht, warum er dies verhindern sollte ist das nicht gerade praktisch.",versuchte Jimmy seinem kleinen Bruder ins Gewissen zu reden.
Paddy nickte. Ein wenig sah er seinen Fehler ein, verstand jedoch weiterhin nicht, warum Pino so ausrastete.
„Das ist aber doch noch lange kein Grund um mich zu schlagen.",gab er kleinlaut von sich und bekam eine Zustimmung von Jimmy.
„Lass das erst mal ruhen und ruf Morgen bei ihm an. Das klärt sich alles wieder. Viel mehr interessiert mich gerade, wie es in Frankreich war.",harkte Jimmy interessiert nach und entlockte somit auch Paddy ein Lächeln, der sich nun zu ihm herum drehte.
„Echt schön.",erwiderte er bloß lächelnd, was auch Jimmy zum Lächeln brachte.
Jimmy freute sich für Paddy. Er gönnte ihm diese Entspannung.
„Paul kommt an seinem Geburtstag zu Tricia und wir wollen etwas feiern. Seid ihr beiden am Samstag auch am Start?"
„Ich denke schon, mal schauen."

Wenn Musik mein Herz erfülltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt