des Kindes Lächeln

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"Leo, wann fahren wir morgen hier los?"

"Was denkst du denn, Liza?" Ich musste schmunzeln. Diese Mannschaft machte mich einfach glücklich. Diese Kinder machten mich glücklich.

Das kleine, zierliche Mädchen sah mich aufgeregt an und legte den Kopf schief, überlegte kurz. "Auf jeden Fall ziehmlich früh." Stellte sie mit einem Schulternzucken fest.

Ich wuschelte ihr zärtlich durch die Haare. "Schlaues Mädchen! Und jetzt geh wieder zu den Anderen, ich will noch einmal mit euch reden." Ich lächelte sie an und als sie ihren Kopf extra doll auf und ab bewegte, lachte ich noch mehr. "Komm' mit, du Clown!"

Wir gingen rüber zu den Anderen. Die Mädels waren gerade dabei sechs Meter zu schießen. Melina, unsere Torwärtin, hielt aber alles souverän. Stolz auf die vierzehn Mädchen, eine verrückter als die andere, eine Hübscher als die Andere, aber alle talentiert, wie ein Profisportler, sah ich sie an.

"Sehr gut Mädels, wir machen hier Schluss! Morgen ist unser Tag!" Die Kinder klatschten sich aufgeregt in die Hände, sprangen und lachten, sangen und tanzten.

"Wir hauen die um! Für dich Leo!" Lächelte dann Lea, unsere kleine Kapitänin. Ich musste schmunzeln, fuhr ihr sanft über den Rücken.

"Ich danke dir."

Klar wussten sie es. Sie wussten alles. In einer Mannschaft hatte man keine Geheimnisse.

"Also, hauen wir die Bayer Morgen um!" Befahl ich, klatschte mit allen ab und verwies meine Mädchen in die Kabinen. Einige Eltern waren schon da, mit denen ich das wichtigste für die zwei Tagesfahrt morgen abklärte.

Ich würde morgen zusammen mit meiner F-jugendmannschaft des Borussia Dortmund nach Bayern fahren, um gegen die Teufel der Bundesliga zu spielen und zu siegen.

Außerdem gäbe es endlich wieder eine Möglichkeit, Nina wieder zusehen. Ich freute mich schon auf morgen. Morgen würde sicher ein guter Tag für uns werden. Daran glaubte ich ganz fest.

Als ich gerade auf den Weg zum Parkplatz war und damit bereit, nach Hause zu fahren, traf ich Marcel.

"Kapitano!" Schrie ich über den Parkplatz, kam auf ihn zu gelaufen und umarmte ihn. Er lächelte leicht, sah mich dann nach der Umarmung ernst an.

"Wie geht es dir?" Argwöhnisch musterte er mich, steckte seine Hände in die Bauchtasche seines Hoodies und lehnte sich gegen sein Auto.

"Muss. Und dir?" Auch er nickte nur und somit beendeten wir unseren kleinen Smalltalk. Als ich dann auf dem Weg zu meinem Auto war, rief mir Schmelle noch hinterher.

"Leo!"

Ich drehte mich, sah den Dortmunder Kapitän, der diese Saison den Platz unseres geliebten Innenverteidigers übernommen hatte, an.

"Was gibt's?" Ich lächelte leicht, öffnete schon die Tür des Autos und sah den Borussen an.

Er kam wieder einige Schritte auf mich zu. "Hast du das schon mit Mario und Marco gehört?" Skeptisch sah er mich an und zuckte wieder mit den Schultern. "Die haben sich heute beim Training extrem gestritten." Er sah mich einfach nur entnervt an.

Ich wusste um ehrlich zu sein nicht, wieso er mir das erzählte und was ich darauf jetzt antworten sollte. Klar wusste ich, dass es seitdem Mats Hummels gegangen war, hier extrem abging, aber dass sich Mario und Marco stritten, war für mich ziehmlich neu.

Klar, die WG hatten wir aufgelöst. Mats war nach Bayern gezogen, ich wieder in meine Wohnung und Mario und Marco waren nach der Europameisterschaft nicht mehr gut aufeinander zu sprechen.

Aber dass es bis auf acht Monate nach der Europameisterschaft so war, das fand ich tatsächlich ziemlich beängstigend.

"Das war... nicht vorherzusehen..." murmelte ich, weil ich wenigstens etwas antworten wollte und zuckte wieder mit den Schultern. "Meinst du nicht, dass die Zwei ein wenig übertreiben?"

Aber auch er sah mich nur skeptisch an. "Ich habe doch keine Ahnung." Er seufzte und sah dann Marco an, der gerade ebenfalls über den Parkplatz lief.

"Hey." Sagte ich nur kleinlaut, um nicht unhöflich zu wirken, doch der Blonde nickte nur etwas abwertend und wendete sich dann an Marcel.

"Schmelle! Der Ball rollt nicht von allein!" Und damit verschwand er dann aus meinem Blickfeld.

Der Verteidiger nickte nur und zuckte dann mit den Schultern. "Tut mir echt leid, Kleine."

"Ach, ist doch kein Problem! Die Arbeit ruft!" Ich lachte kurz auf und schob ihn etwas über den Parkplatz.

"Nein, tut mir leid, was da mit euch läuft..."

"Das Karma hat halt zugeschlagen."

•••

Hey Jo, Fußballfreunde! Alles fit im Schritt?

Ich weiß, was ihr jetzt denkt! Hä? Heute ist doch schon der 7. und nicht der 6. ... ehm Jaa... Ich hab's Verkackt...

Tut mir leid.

Die ersten Kapitel werden jetzt erstmal ruhiger zugehen, denn die Geschichte muss sich ja erstmal aufbauen...

Und dann freue ich mich, wenn ihr euren weg zu mir zurück gefunden habt!

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt