"JANN-FIETE ARP!" Rief ich laut und in einem zornigen Ton. So zornig, dass ich fast vor mir selbst Angst bekam. Fiete drehte sich, ebenfalls erschrocken von mir und sah mich dann mitgenommen an. "Ich hab mir Sorgen gemacht, verdammt!" Sagte ich dann und ging weiter schnellen Schrittes auf ihn zu. "Wie kannst du nur so stur sein?" Fragte ich dann und war fast vor ihm angekommen. Er ging schon einen Schritt zurück, um mir ausweichen zu können.
"Du hast mich mega erschreckt." Sagte ich dann leise, weil ich vor ihm stand und umarmte ihn. Ich umarmte ihn so fest, als würde ich ihn nie wieder loslassen wollen, weil ich ihn Monate nicht gesehen hatte. Aber dieser kleine Junge hatte mir in der kurzen Woche schon so viel gegeben, dass ich ihn einfach nicht mehr loslassen wollte. "Mach das nie wieder..." grummelte ich leise. "Bitte..." ich seufzte nur und ließ ihn dann los.
Fiete, der sichtlich überfordert mit der Situation war, starrte nur auf den Boden und schniefte dann. "Das ist einfach alles zu viel für mich." Sagte der Kleine dann und ging Schnur stracks an uns vorbei und aus der Mensa.
Ich sah mich verzweifelt um. Mein Blick traf sich mit Mats, der ebenfalls ziehmlich fertig aussah. Er sah mich irgendwie ebenfalls ziehmlich betroffen an und schüttelte dann den Kopf. Er ging. Er ging genau so, wie er gekommen war und aufeinmal spürte ich einen enormen, undefinierbaren Schmerz.
Mir wurde schwindelig und schlecht. Ich hielt mich an jemandem fest, den ich nicht mehr richtig ausmachen konnte. Meine Knie schlotterten und meine Beine riefen nur so nach einer Pause. Mein Körper sagte mir gerade endgültig, dass etwas nicht stimmte und dass er eine Pause brauchte. Eine Pause, die mich zurück ins Jenseits der Realität schleppen sollte. Dir mir zeigen sollte, dass eben nicht alles so kommt, wie erhofft.
Mittlerweile bildete sich etwas Graues, wie ein Schleier, der mir die Sicht verwehrte, über meinen Augen. Ich brach zusammen, schnappte nach Luft, die mein Körper gerade zwingend benötigte.
Was war nur los mit mir? Was war los mit meinem Leben und wieso spielte diese Fußballgeschichte eine so große Rolle? Ich hatte keine Ahnung, wollte einfach nur hier raus. Raus aus dieser Starre der Verzweiflung, die mich so doll festhielt, dass ich Platzangst bekam. Raus aus dieser Starre, die mir das Karma bot, weil ich wohl nicht mehr ich war.
Auf Fußball verzichten? Das war ich nicht. Auf Fußball verzichten, weil ich Reue zeigen wollte? Weil ich nicht damit klar kam, so viel verloren zuhaben? So viele, wichtige Menschen in meinem Leben gehengelassen haben zu müssen? So war ich nicht. Und das war es, was mir das Schicksal zeigen wollte. Die Realität. Die bitter böse Realität, der ich mit allen Mitteln aus dem Weg gehen wollte und doch immer und immer wieder daran scheitern musste. Weil das Schicksal etwas geplant hatte.
Weil das Schicksal für uns alle etwas geplant hatte und weil sich niemand dagegen wehren konnte. Weil es das Schicksal ist, das über uns wacht und für uns entscheidet, egal, wie sehr man auch versuchen würde, sich dagegen zu wehren.
Der Schmerz zog sich durch meinen Körper, als hätte ich mich gerade in eine Wanne voller Säure gelegt, als hätte ich es beenden wollen. Dabei war es mein Körper. Mein Körper, der gerade versuchte aufzugeben.
Aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht einfach von hier verschwinden. Ich wollte so viele Dinge erleben. Ich wollte doch noch einmal mit Mats reden. Ich wollte doch herausfinden, was mit Fiete war und ich wollte doch noch so viel mit Felix bereden. Oder mit Mario, den ich mehr vermisste, als meinen eigenen Vater. Oder mit Marco, oder Jonas, Basti und Lukas.
Oder mit Jogi. Dem ich das ganze hier zu verdanken hatte. Der mich eingeladen hatte. Einfach so. Und ich wollte doch einfach nur wissen wieso. Einfach wissen, was hier abging, was meine Rolle hier sein sollte. Was meine Aufgabe ist, oder wieso ich hier war. Wieso mich das Leben immer und immer wieder zu den Menschen brachte, an denen ich zerbrach.
Wieso ich in einer so unglaublich kranken Realität Leben musste.
•••
HEY JO, FUßBALLFREUNDE!
WHOO! Alles fit im Schritt? Ratet mal wer gestern 2:3 gewonnen hat?! RICHTIG! DORTMUND! WHOOO
Achja... Heimat gegen Favo ist immer wieder etwas sehr emotionales. Aber wenn die Blauen Idioten am Ende mit 9 Spielern auf dem Feld stehen, kann man auch nicht mehr viel erwarten. Wenn dann noch der Hauseigene Kapitän einen Ball mit voller Absicht gegen des Gegners Towarts Kopf wirft. Sorry, aber die mindest Strafe von 2 Spielausetzern ist mehr, als gerechtfertigt.
Naja... Meine Eltern haben sich nicht so sehr gefreut, wie ich. Höhö. Was soll man machen? Bei so einer Idiotentruppe.
Das erste Drittel ist hiermit geschafft, Freunde! Whoo! Weiter geht's!
Schönen Sonntag euch noch.
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Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.
FanfictionFortsetzung von "Ich kommentiere nur." Zweiter Teil einer Trilogie! (Teil 1: ""Ich kommentiere nur."", Teil 3: "Herzschrittmacher") Die Geschichte um Leonie und Mats geht in die zweite Runde! Werden Sie diesmal ihr Glück finden, oder plant ihr Schic...