einen Schritt aufeinander zu

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"Was machst du denn hier, Borusse?" Fragte Max, lehnte sich interessiert nach vorn und betrachtete Marco, der schon wieder schrecklich gut gelaunt war. Ich fand es zwar total gruselig, dass er auch wach war, weil Max und ich eigentlich unglaublich leise durch die Flure geschlichen waren und uns keiner bemerkt haben konnte, aber Marco war scheinbar eine andere Kategorie.

"Ich konnte nicht schlafen und dann hatte ich eine Idee, - hast du da einen Schalkepulli an?!" Marco warf mir einen vorwurfsvollen, empörten, wütenden und angeekelten Blick zu. Sein Gesicht füllte sich mit einem Chaos von Emotionen und ich begann zu lachen.

"Was hat dich denn beschossen?" Lachte ich wieder und musterte den Blonden ganz genau. Was auch immer ihn immer dazu trieb, in den ungünstigsten Situationen irgendwo aufzutauchen, die Beste Laune an den Tag zu legen und dann wieder spurlos zu verschwinden, bis er wieder in einer ungünstigen Situation auftaucht.

"Ich hätte da eine Idee..." murmelte Marco, drehte sich und ging wieder Richtung Tür. Max und ich guckten uns nur dümmlich an, bis Marco wieder stehen blieb, sich umdrehte und die Hände in die Hüfte stemmte: "kommt ihr auch?"

Max und ich sahen uns wieder dümmlich an und lachten dann. "Ach, Wir sollten mitkommen?" Fragte ich dann und sprang vom Tor. Max folgte mir und zusammen gingen wir in Marcos Zimmer. Er drückte uns jeweils einen Blauen, Schwarzen, Roten und Gelben Edding in die Hand. Ebenfalls einen merkwürdig riechenden weißen Stift.

"Und jetzt?" Flüsterte Max und sah uns merkwürdig an. Marco nahm daraufhin nur seinen Arm, öffnete seinen schwarzen Edding und begann auf seinem Arm zu schreiben:

"Schwarz und Gelb, die Farben des Wappens! Nur das Dortmunder Wappen kommt auf meinen Arm."

Als Max den wunderschön, handschriftlich verfassten Beitrag auf seinem Arm gelesen hatte, verzog er nur das Gesicht. "Alter, bist du ekelhaft." Grummelte er angepisst.

"Du hast einen Dortmundpulli an, heul nicht rum." Lachte dann Marco und sah uns zwei an. "So, und jetzt lasst uns den Männern zeigen, dass es nur Farben sind!" Und damit trennten sich unsere Wege und wir begannen wild den Rivalen auf die jeweiligen Arme zu krakeln.

Ich war echt schockiert davon, dass Marco um die Uhrzeit so verdammt smart denken konnte. Seine Idee fand ich nämlich unglaublich gut. Ich bin also in mein Zimmer gegabgen, betrachtete Kai Havèrtz und schnappte mir einen roten Edding, malte so vorsichtig es ging, einen Ziegenbock auf seinen Arm und schrieb "Macht einen Schritt aufeinander zu!" drunter.

Dann ging ich zu Mats, der wie ein kleines Kind schlief und leise vor sich hin döste. Ich wusste nicht, was ich ihm antun sollte. Schließlich hatte er selbst keine Ahnung, ob er reinblütiger Bayer, oder doch Borusse war.

Ich nahm schließlich einen schwarzen Edding und schrieb: "Ein Schritt zurück tut's manchmal auch." Auf seinen Arm. Damit machte ich Anspielungen darauf, dass er sich nicht überall in meine Angelegenheiten einmischen sollte und dass er auch einmal einen Schritt zurück tun konnte, um einige nach vorne zu treten, den was für ihm vielleicht wie eine Niederlage aussah war für mich ein Gewinn.

Ich ging weiter zu Fiete, dem ich ganz groß ein grünes Werder-W auf den Arm malte und es mit einem "Grün steht für Glück." Kommentierte.

Ich war echt stolz auf mein Werk. Ich hoffte sogar, dass die Jungs endlich verstehen würden, was wir meinen und ich hoffte, dass jeder der Jungs seinen bemalten Arm mit Respekt durch die Welt tragen würde.

Ich hoffte, dass die Jungs einen Schritt aufeinander zugehen würden. Dass jeder von ihnen einen Schritt nach vorn trat, denn nur so konnten sie endlich zu einer Gesamtheit werden. Zu einer Einheit. Nur so konnten die Jungs die nächsten Weltmeisterschaftsquallispiele bestehen. Nur so würden wir eine Chance haben.

Jeder von ihnen musste lernen, dass es okay ist, sich zu respektieren.

•••

Oh Boys and Girls, it's #LeCo Time... und der Schalker, aber der tut nichts zur Sache.

Ich hoffe, es geht euch gut und ihr hattet einen schönen Tag!

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt