nothing to lose and nothing to win

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Ich klopfte Max mitleidig auf die Schulter, presste meine Lippen aufeinander und ging an ihm vorbei, durch die Tür. Ich wusste nicht wohin, aber hauptsache erstmal raus. Weg von diesen Menschen.

Weg von den Menschen, die mir meine Laune noch mehr, als eigentlich möglich, in den Keller zogen. Ich seufzte schwer und kam endlich unten am Platz an, kletterte auf die Torlatte und setzte mich. Ich beobachtete den Himmel, der von Sternen geziert war.

"Du machst es also immernoch."

Ich drehte mich leicht zur Seite und sah dann Mats, der sich auch hochzog und sich neben mich setzte, um auch die Sterne zu betrachten.

"Es ist sehr beruhigend." Murmelte ich und nickte dabei. Unangenehm fand ich es schon irgendwie, dass sich gerade Mats so nah neben mich setzen musste, wobei wir es damals jeden Abend so gemacht hatten. Jeden Abend saßen wir damals genau so da. Stillschweigend die Sterne betrachtend.

"Hast du es gewusst?" Ich drehte mich zu Mats und sah ihn fragend an. "Also das mit Leon. Schon krass, dass direkt Zwei Leistungsträger nach München kommen." Stellte ich mehr oder weniger fest und legte meinen Kopf schief.

Mats nickte nur. "Leon hatte schonmal kurz was drüber erwähnt..." Murmelte er und zuckte dann mit den Schultern. "Aber dass er direkt zu uns kommt und direkt von dort abhaut... nicht, Nein." Überlegte er und sah wieder zum Himmel.

Ich nickte nur. "Ist sicher nicht einfach, seine Heimat zu verlassen und zum Deutschen Meister zu wechseln." Murmelte ich und mache somit Anspielungen auf Mats' Wechsel.

Doch er seufzte nur. "Oh nein, das ist es nicht." Reagierte er darauf und mich wunderte es ehrlich gesagt, dass ich so eine genaue und ehrliche Antwort bekam und nicht nur ein Grummeln, oder ein Seufzen.

"Bist du meinetwegen gegangen?" Fragte ich noch einmal, um eine ehrliche Antwort zu kriegen. Ich hatte eh nichts zu verlieren und zu gewinnen erst recht nicht.

Mats schüttelte schweigend den Kopf. "Ihretwegen ." Murmelte er leise und seufzte dann laut. Ich öffnete meine Augen und sah den Verteidiger mit großen Augen an. "Verdammt, komm mir nicht so. Ich weiß wie das klingt." Murrte er und sah mich dann misstrauisch an.

"Das klingt tatsächlich ziehmlich Scheiße." Nickte ich zustimmend und musste anfangen zu lachen. Einfach, weil ich immernoch viel zu enttäuscht und verzweifelt war und weil es einfach nur unglaublich bescheuert klang, wie er mir sagte, dass er wegen Cathy nach Bayern ist.

Wir kommen einfach mal zurück zu meiner 'Pencel-theorie'.

"Du verstehst das nicht." Murmelte Mats und sah mich echt merkwürdig musternd an.

"Stimmt." Antwortete ich und hielt mich am Tor fest, um nicht gleich runterfallen. "Erkläre es mir." Sagte ich frech, sah den Größeren überlegen an und seufzte dann.

"Das ist nicht einfach zu erklären." Grummelte Mats und wirklich dabei, darüber nachzudenken, was er eigentlich mit seinem Wechsel verkackt hat.

"Du bist einfach feige, das ist es." Donnerte ich aus dem Affekt heraus und sah ihn enttäuscht an. Dann schüttelte ich wütend den Kopf. Ich verstand immer noch nicht, was mit diesem Menschen los war.

"Mag sein." Mats nickte. "Weißt du,-" begann er, als er vom Tor runtersprang. Er lief los in Richtung Hotel. "Ich dachte, ich hätte mit dir jemanden, mit dem ich darüber reden kann, das meine Freundin die Verlobung nicht angenommen hat." Er sah mich streng an. "Aber da hab ich mich wohl tierisch getäuscht." Er winkte ab und verschwand.

Ich schluckte einmal. Cathy hatte also nicht heiraten wollen. Dabei war Sie doch die, die unbedingt Familie wollte. Oder hatte ich letztes Jahr irgendetwas schwerwiegendes nicht bemerkt? Und jetzt wurde mir klar, dass ich damit vielleicht doch mehr verloren hatte, als ich wollte.

Vielleicht hatte ich doch jemanden verloren. Jemanden, der mir sehr wichtig war.

•••

LEUTE HILFE.

Kurze Frage? Was ist das für eine Aufstellung? VIER Innenverteidiger? Zwei Verteidiger? Und keinen Stürmer? Moment... sind wir beim Angsthasenfußball?

Alles klar... Vielleicht liege ich mit meinem 3:1 Niederlandetipp gar nicht so weit weg...

Schönen Fußballabend euch noch!

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt