two steps ahead

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Manchmal muss man eben einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorn gehen zu können.

Ich nickte, als hätte ich einen Geistesblitz und sprang dann vom Tor. "Danke, Marco!" Rief ich, weil er mit eventuell die Augen geöffnet hat. Sobald ich auf dem Boden aufkam, rannte ich los. Ich würde zu Mats gehen, um mit ihm zu reden. Ich rannte so schnell, wie lange nicht mehr und prallte dann aufeinmal gegen etwas, oder jemanden.

Als ich hoch blickte, musste ich lächeln. Der Bayer war doch gar nicht so schwer zu finden, wie ich dachte. "Wieso grinst du so?" Mats legte seinen Kopf schief und sah mich streng an. Er wirkte irgendwie fertig und gar nicht so richtig bei der Sache.

"Hab dich ohne großen Aufwand gefunden, Bayer." Grummelte ich Schulternzuckend und versuchte so ernst, wie möglich auszusehen.

"Wenn du mir auch vorwerfen willst, wie-" begann er total fertig und ich erschrak fast. Nichtmal in den schlimmsten Tagen war er so durch mit der Welt.

"Ich will dir gar nichts vorwerfen." Unterbrach ich ihn empört und zog die Augenbrauen zusammen. Ich stemmte die Hände in die Hüfte und betrachtete sein Gesicht. "Bis auf den Wechsel, aber das Thema ist veraltet." Neckte ich ihn frech und sah ihn dann wieder ernst an.

"Spar's dir." Grummelte er zickig und wieder wusste ich nicht, was los war. Er lief dann auch einfach weiter, ohne mir Beachtung zu schenken, also lief ich ihm, noch empörter, hinterher.

"Seit wann läufst du vor Problemen weg?" Fragte ich ihn wirklich ernst. Ich hatte keine Ahnung, was mit ihm los war und ich wollte es unter allen Umständen wissen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich einfach ein total interessierter Mensch bin und mich immer und überall einmischen würde, aber vielleicht lag es auch daran, dass mir der Verteidiger doch noch etwas bedeutete.

"Vielleicht seitdem ich keine Ahnung habe, was ich hier soll! Was du hier sollst. Was wir beide hier sollen. Wieso wir immer und immer wieder zusammengebracht werden. Weil ich keine Ahnung habe, was du für mich bist! Was du für mich sein wirst, oder was du mal für mich warst. Ich wollte ein Leben ohne dich führen! Mit Cathy und dem Fußball. Aber ich kann nicht. Es geht nicht und ich habe das Gefühl, mein Herz bleibt stehen, wenn ich dich so klein und zerrissen irgendwo sehe! Verdammt, ich hab keine Ahnung was hier abgeht!" Er wurde ziehmlich laut während seiner Moralpredigt.

"Ich wollte nicht so laut werden, tut mir leid." Wurde er dann leiser und sah mich mitleidig an. "Und es tut mir leid, dass es dich getroffen hat und dass du die jenige bist, die unter mir leiden muss." Er seufzte und lehnte sich gegen die Wand. Er rutschte an dieser runter, zog die Knie an und legte seine Arme drauf.

"Was ist nur aus dir geworden?" Fragte ich ernst, schüttelte den Kopf und war einfach nur fertig. Ich wusste nicht, ob dieser kleine Funken Mitleid in seinen Augen meinen Schmerz heilen konnte. Ich wusste nicht, was er von mir wollte, was er mir damit sagen wollte und ich wusste nicht, ob Mats und ich jemals noch normal mit einander reden konnten. Wie Freunde und nicht wie Wölfe, die ihr Revier verteidigen wollten.

Mats zuckte auf meine Frage nur mit den Schultern. "Ich hab doch keine Ahnung was hier abgeht." Grummelte er dann verzweifelt und lehnte seinen Kopf gegen die Wand.

Ich schüttelte den Kopf. "Ich auch nicht." Flüsterte ich dann und sah auf den Verteidiger. "Ich auch nicht..."

"Es tut mir so leid, Leo ..." murmelte er Dann noch verzweifelter und ich wusste nicht, was schlimmer war. Ein Mats, der mir das Herz brach, oder ein Mats der versuchte für mich da zu sein und es nicht schaffte.

"Entschuldige dich nicht andauernd." Grummelte ich, weil ich Entschuldigungen hasste. Ich kam mit ihnen nicht klar Und ich fühlte mich dabei schlecht.

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt