Weil die Hoffnung zuletzt stirbt

352 9 4
                                    

"Er wird wieder gesund. Glaub mir."

"Der Arzt meinte, er hatte eine offene Bauchdecke. Der Riss war über vierzig Zentimeter lang! Er sagte,-"

"Ich weiß, was er gesagt hat, Leo. Es wird alles wieder gut." Mario saß auf der Bank neben mir, legte seine kräftigen Arme schützen um mich und versuchte mich irgendwie zu beruhigen.

Dann sah er auf sein Handy, welches er nur kurz anmachte. Es ging schließlich aus und er starrte trotzdem auf den schwarzen Screen. Er seufzte schwer und schien sich dann nicht zu regen.

"Ehmm?" Begann ich, sah ihn fragend an. Doch er schüttelte nur seinen Kopf, als wäre er gerade aus einer Trance erwacht und sah mich dann schief an.

"Komm." Sagte er nur, stand auf und begann dann schnell loszulaufen. Ehe ich aber realisieren, aufstehen, verstehen und losgehen konnte, hatte er sich schon wieder umgedreht und die Arme fragend in die Luft geworfen. "Kommst du auch? Oder muss ich bis morgen warten?" Grinste er frech und blieb dann stehen.

"Du musst mir auch ein wenig Zeit zum Nachdenken und verarbeiten geben." Grummelte ich und klopfte mir mit der Faust gegen den Kopf. "Ist nicht so voll da oben." Dann zuckte ich mit den Schultern und musste lächeln, als ich Marios Grinsen wahrnahm.

Mario lief schon wieder ein Stück vor, als ich stehen blieb, um das Krankenhaus zu betrachten. Das Krankenhaus, indem ein guter Freund von mir lag und um sein Leben kämpfte. Ich seufzte leicht und schien ein wenig zu lang gestanden zu haben, denn Mario legte seine warme Hand auf meine Schulter und sah auch auf das hellgelbe Haus.

"Das wird schon." Murmelte er und nahm mich dann am Handgelenk mit. Wohin auch immer. Auf jedenfall landeten wir nach kurzem Laufen in einer wunderschönen Seitengasse, die voller, kleiner Restaurants war. Woher auch immer er diesen Ort kannte, Aber wir bestellen uns eine Pizza zum Mitnehmen in der nächst besten Pizzeria und schleppten diese dann mit uns mit.

Den ganzen weg lang sagten wir nichts, ehe Mario dann stehen blieb und mich argwöhnisch musterte. "Du machst mir Angst..." Murmelte ich leise. Er machte mir wirklich Angst. So sehr, wie er mich mit seinen Blicken durchlöcherte.

"Van Basten?" Mario musterte mich wieder streng und legte seinen Kopf schief, als er wieder anfing zu laufen.

"In der Tat heiße ich so." Murmelte ich. Dies war tatsächlich der lächerliche Grund, weshalb niemand jemals meinen Nachnamen erfuhr, weil ich eine Schande für den Namen van Basten war, auch wenn er es nicht anders verdient hatte.

"Dein Vater ist der van Basten?"

"Der ungeschlagene van Basten aus den Niederlanden. Ein Arschloch ist er noch dazu." Murmelte ich und zuckte mit den Schultern.

"Ich dachte, dein Vater sei tot?" Murmelte er und sah mich ernst an. Sicher war er nun verwirrt, was ich gut nachvollziehen konnte, doch ich hätte bis jetzt noch nie mit jemandem über meine Familie gesprochen.

"Ist er au-" ich stoppte. "Wow..." wir befanden uns an einem Steg an einem wunderschönen See. Die Sonne schien tatsächlich wieder und es war warm. Das Wasser glänzte und Mario setzte sich auf den Steg, klopfte neben sich auf das Holz und begann genüsslich seine Pizza zu essen.

"Woher kennst du diesen Ort?" Fragte ich, war noch ganz verzaubert. Ich verliebte mich sofort in die glänzende Sonne, die am Schimmernden Wasser gespiegelt wurde. Ich sah in dieser Sonne all die Kraft und all die Wärme, die ich die letzten Tage verloren hatte. Die ich mit Finn verloren hatte.

Ich vergaß einmal alles um mich herum. Ich konnte einmal darüber nachdenken, was nun mein Ziel war. Was ich schaffen wollte und wofür ich Leben wollte. Ich wollte wissen, was ich nun tun sollte. Was ich machen musste, damit sich alles um mich herum bessern konnte.

Doch da gab es nichts zutun. Es gab nichts, was mir helfen konnte und was ich machen konnte. Es gab nur dir Hoffnung.

Die Hoffnung, die mir jegliche Kraft raubte, bis sie dann schließlich doch sterben würde.

•••

HEY JO, FUßBALLFREUNDE! How are you?

Ich hatte heute einen unglaublich schönen Tag. Nur vier Stunden Schule, danach sind wir alle in ein Theater und Freunde...Uii, die waren alle gutaussehend... huuui...

Dann sind wir zusammen zu unserem See gefahren, an einen Steg, auf dem wir immer zusammen sitzen. Dort haben wir uns das endlich mal (mit Hilfe meines Schlüssels, rip.) Verewigt... und Freunde, das Wetter war sooooo toll!

Danach sind wir alle zum Fußball gefahren... hachja gibt es was schöneres?

Jetzt noch dabei zusehen, wie England 4:0 gewinnt. Mein Tag könnte gar nicht besser enden... 3x Sterling 1x Kane. Ich liebe diese Mannschaft. Huuui

Gute Nacht, euch!

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt