Das Glück des Praktikanten

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"Moment mal!" Rief Fiete Lukas hinterher, lief schnellen Schrittes aus dem Zimmer, dem ehemaligen Stürmer hinterher und blieb dann in der Tür stehen.

"Was ist, Kleiner?" Lachte Lukas, drehte sich dem Hamburger zu und lächelte.

"Praktikant?" Fragte er dann misstrauisch. Er sah Lukas total ernst an, versuchte nicht loszulachen und verzog nur stur dabei die Augenbrauen.

"Du bist halt der Jüngste." Erläuterte Lukas bloß nicht zu viel und drehte sich dann wieder, um Richtung Mensa zu gehen. Als ihm aber auffiel, dass Fiete nicht hinterher kam, drehte er sich wieder, sah Fiete böse an und Knurrte böse: "Jann-Fiete Arp!"

Fiete zuckte daraufhin nur zusammen und nickte dann. "Komme ja." Murmelte er und folgte dann Lukas auf Schritt und Tritt. Wieso und seit wann sie das mit dem Praktikanten eingeführt hatten, wusste ich zwar nicht, aber vielleicht half es Fiete ja, sich schneller hier einzufinden.

"Was war das denn?"

Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich dann dem Schalker zu. Ich hatte ganz vergessen, dass er auch noch da war und uns also höchstwahrscheinlich mit seinen grimmigen Blicken beobachtet hatte.

Ich spürte seine Blicke auf meinem Körper wandern. Von oben bis unten, von unten wieder nach oben.

"Hör auf zu sabbern, Schlumpf." Knurrte ich kalt und drehte mich zu ihm um, der oben auf seinem Bett saß und mich immer noch scharf ansah.

"IN GOTTES NAMEN: MÄXCHEN!" Schrie Leon Goretzka, drängelte sich an mir vorbei durch die Tür und schenkte mir, als wäre ich Luft, keine Aufmerksamkeit.

"Leon, mein Schatz!" Lächelte Max, sprang vom Bett und fiel seinem Kollegen in die Arme.

"Omg, ihr habt euch gerade mal zehn Minuten nicht gesehen." Murmelte ich grimmig, weshalb mich Leon nun auch wahrnahm.

"Zehn Minuten zu lang!" Sagte dann der Schalker und sah mich misstrauisch an. Er musterte mich ebenfalls von oben bis unten, zog dann seine Augenbrauen zusammen und nickte leicht. "Die Kommentatorin!" Er kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin.

Aber irgendwie ekelte mich die Gestalt der beiden Schalker so sehr,(es waren eben Schalker), dass ich mich nur abwendete. "Ich danke dir, aber ich verzichte." Sagte ich, als würde ich mich höher stellen, lächelte nur leicht, was die Schalker sicherlich falsch aufgriffen und ging.

Ich war einfach niedergeschlagen. Alle, jeder dieser Männer hatte jemanden. Einen Freund, einen Kumpel, einen Kollegen und ja, sogar Fiete hatte jemanden! Ich knurrte vor mir hin, sah auf den Boden und merkte dabei gar nicht, wie ich mit voller Wucht in jemanden hatte.

Als ich hochsah, merkte ich, dass niemand geringeres mir in den Weg rannte, als Timo Werner.

"'Tschuldigung." Murmelte ich nur schüchtern.

Ich hatte es satt, von allen als die Kommentatorin bezeichnet zu werden. Als die, die aufgrund ihres Berufes einen Freifahrtschein für alles und Jeden bekam. Ich wollte nicht mehr die sein, die alle nur unter Kommentatorin kannten, die, die von allen nur angesehen wird, weil sie letztes Jahr noch nicht so einen klaren Kopf erwies, wie heute.

"Alles okay mit dir?" Argwöhnisch musterte mich der Leipziger. Er lächelte leicht und höfflich und zuvorkommend und sah mich scharf an.

Ich wusste es nicht. War es das denn? Also zuckte ich nur mit meinen Schultern, ging weiter und rannte frontal in Fiete, der damit beschäftigt war, Basti und Lukas die Dinge hinterher zu schleppen.

"Ich hasse mein Leben." Murmelte ich wütend auf mich selbst, weil ich einfach heute nicht mehr bei klarem Verstand war. Ich stieß Fiete alle Sachen aus der Hand und sah ihn vielsagend an.

"Tut mir leid." Grummelte ich dann und kniete mich hin, um dem Jüngeren zu helfen, die Sachen wieder auf zu heben.

"Was ist denn hier los?" Basti und Poldi, Jonas und Leon und Max kamen zu uns, sagen uns misstrauisch an und warfen dann Fiete einen bösen Blick zu, als sie sahen, dass ihre Sachen auf dem Boden lagen.

"Ich...-ehm-."

"Bin gegen Fiete gerannt, dumme Geschichte, Basti." Timo trat von hinten hervor und lächelte uns alle nett an.

Doch dieser nickte einfach nur, drehte sich dann zu den Anderen. " Gut, dann, können wir uns ja auf den Weg in die Mensa begeben!" Schlug dann Lukas vor, schlug beim vorbeigehen Fiete so sehr auf die Schultern, dass dieser wieder stolperte und wieder alles fallen ließ.

"Praktikant!" Knurrte dann der ehemalige Stürmer und grinste dann aber wieder ganz lieb.

"Heb das auf und komm! Fühl dich geehrt! Nicht jeder hat das Glück, unser Praktikant sein zu dürfen!"

•••

Hey Jo, Fußballfreunde!

Mich setzt die Fußballlose Zeit ziehmlich zu. Bis auf das Freundschaftspiel gestern und einige Premier League Spiele in den Ferien, gab es einfach NICHTS zu sehen.

Wie geht es euch denn in dieser Schweren Zeit?

Was haltet ihr von den (bisher gezeigten) Freundschaften?

Ich denke, dass Leo noch verstehen muss, dass sie mit dem Allein sein nicht allein ist, denn es gibt Menschen, die sich ebenso fühlen und bis ihr das in dieser Zeit nicht klar wird, wird es schwierig für sie. Was denkt ihr?

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt