Kämpfen, Kleine

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Netflix, Bett und Schlafanzug. Das perfekte Ende für einen gelungenen Tag, mit gelungenem Krieg. Ich lehnte mich seufzend zurück und startete das rote N. Durch meinen Kopf schwebten tausend von abertausend Zweifel und ich dachte nur an das Spiel morgen. An das Spiel und Mats. Mats, der mir immernoch den Magen verdrehte und der mich immer noch nicht schlafen ließ.

Ich stieg aus meinem Bett, trug das Effzeh Trikot von Jonas, was mir über die Knie ging und darunter hatte ich nur eine kurze Sporthose an. Ich lief Barfuß durch die Flure des großen Hauses und kam an niemandem vorbei. Alles war irgendwie so Verdammt leer, dass ich Angst bekam.

"Was ist los, Kleine?"

Sofort lächelte ich, als ich die Stimme Timos erkannte und er seine kräftigen Arme um mich schlang und mir durch die Haare wuschelte.

"Keine Ahnung." Seufzte ich dann und zuckte mit den Schultern. Timo holte auf und lief nun neben mir, er zog mich ein Stück näher an sich und hatte immernoch seinen Arm um mich geschlungen. Irgendetwas an ihm beruhigte mich so sehr, dass ich schon wieder lächeln musste.

Er sah mich misstrauisch an und blieb dann auf einmal vor mir stehen. Also stoppte ich und legte meinen Kopf schief, legte meine Stirn in Falten und folgte Timos Blicken. Fragend zeigte er auf meine nackten Füße und fing dann an zu lachen. "Ok, wow." Begann er und sah mich süß an. "Sowas habe ich noch nicht gesehen."

Daraufhin musste ich auch lachen und lehnte mich dabei gegen ihn. Ich wusste nicht warum, aber bei ihm konnte ich Immer ich sein. "Hunger?" Fragte er und lächelte leicht. Ich zuckte nur wieder mit den Schultern und er griff nach meiner rechten Hand. "Ich glaube, dass das 09 für Dortmund steht, aber hauptsache die neun ist da. Das ist alles was zählt." Freute er sich und lief los. "Komm, wir gehen eisessen!"

Ich grummelte nur, widersetzte mich dem Leipziger aber nicht. "Ich hab keine Schuhe." Murmelte ich leise und Timo sah mich lachend an, zeugte auf seine Schuhe und legte den Kopf schief. "Willst du meine?"

"Oh nein!" Ich schüttelte kräftig den Kopf und lachte dann beschämt "das hat das letzte Mal nicht gut geendet!" Murmelte ich dann und sah auf den Boden. Mit den Erinnerungen daran, dass Marcos Schuhe immernoch vor der Komode in meinem Flur standen und vor sich hin vegetierten.

Doch Timo hielt nur abwehrend die Hände in die Luft und lachte dann. "Okay, Prinzessin!" Grummelte er und drehte sich dann, lehnte sich an die Wand, um nicht umzukippen und öffnete seine Schnürrsenkel.

"Ich will die Schuhe nicht." Grummelte ich leise, verschränkte die Arme vor der Brust und lachte dann, als ich Timos Locke sah, die in seinem Gesicht baumelte.

"Ich dann auch nicht." Er zuckte mit den Schultern, legte seine Schuhe auf den Boden, zog die Snikersocken aus und stopfte sie dann in die Schuhe und lief pfeifend los. "Kommst du?" Fragte er, als er sich umdrehte und ich nickte nur schüchtern. Ja, ich war sehr überfordert von der ganzen Zuneigung, die ich vom Leipziger bekam, dass ich das um mich herum ganz vergessen hatte.

"Was ist los, Kleine?" Fragte Timo dann, als ich wieder neben ihm auftauchte und meinen Kopf an seiner Schulter parkte. Wieder zog ich nur mit den Schultern und seufzte.

"Alles nicht so einfach momentan." Antwortete ich kurz und knapp und er nickte, wofür ich ihm sehr dankbar war. Er war so ungefähr der einzige der Jungs, der nicht über alles und jeden Bescheid wissen wollte. "Danke." Grummelte ich nur und genoss einfach die Zweisamkeit, die wir zusammen genossen. Barfuß, auf den Fluren eines Hotels. Irgendwo in Barcelona.

"Du musst einfach um das, was du wirklich willst kämpfen, Kleine."

"Und was, wenn man nicht weiß, was man wirklich will?" Seufzte ich dann und sah zu ihm hoch.

"Kämpfen, um zu erkennen, was man wirklich will."

•••

Ich fange an, Timo Werner immer mehr zu mögen. Thats not good, my Friends.

Weiter im Text: SPURS SIND IM HALBFINALE DER CL WHOOO

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt