Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.

Fightin' at all

"Verdammt, hör mir doch mal zu, Bene!"

Bene kam, gefolgt von Mats, in das Zimmer gestürmt, sah sich einmal um und entdeckte uns dann auf dem Boden. "Sind Lukas und Basti hier?" Fragte der Schalker in einem strengen Ton und blickte uns dann an. Jonas und ich verneinten seine Frage mit einem Kopfschütteln und Bene drehte sich wieder.

"Verdammt, wenn du mir nicht zuhörst, dann-"

"Dir nicht zuhören, Mats? Verdammt, was du mit der Kleinen anstellst, ist alles andere als noch gesund. Für dich und für sie und solange du nicht einen guten Rat von einem guten Freund annimmst, weiß ich nicht, was ich an deiner Seite mache!" Knurrte Bene, wank ab und seufzte schwer.

Ich sah Jonas an, der nur lächelte. "Geh ruhig, Kleine." Murmelte er lieb und ich nickte einverstanden, stand auf und folgte den zwei Freunden. "Kleine." Daran könnte ich mich gewöhnen. Ich lief also Mats und Bene hinterher, ehe ich ruckartig stoppte, um nicht in die Zwei reinzurennen.

"Du hast nun seit einem Jahr nicht mehr mit mir gesprochen und jetzt versuchst du den Helden zu spielen! Du weißt doch gar nicht mehr was abgeht! Das wusstest du noch nie, weil du immer deinen Scheiß Schalker raushängen lassen hast! Weil es ja keine Freundschaft zwischen Schalker und Borusse geben kann! Dir war diese Vereinsscheiße nie egal! Aber mir schon. Ich fand schon immer, dass man untereinander befreundet sein konnte! Das ist nur ein verdammter Job und wenn ich zwischen Freunden und Job entscheiden müsste, würde ich die Menschen nehmen, die mir lieb sind!" Konterte Mats. Mein Herz schlug schon wieder rasend schnell und mich überkam schon wieder die Übelkeit und das Schwindelgefühl, was ich die letzten Tage nie vermisst hatte.

"Und trotzdem bist du nach Bayern. Trotzdem hast du deinen Verein im Stich gelassen! Du warst Kapitän, Verdammt. Du hattest eine Mannschaft, die dir immer den Rücken gestärkt hätte und du trittst ihnen in den Magen! Verdammt, was bringt es dir denn, auf Bayern zu spielen? War das wieder dein scheiß Ego, mal wieder was gewinnen zu wollen?" Bene sah Mats durchdringlich an und so langsam war es mir sehr unangenehm, das ganze Gespräch mit zu hören.

Mats lachte nur ironisch auf und winkte dann abwertend ab. "Was willst du mir denn jetzt vorwerfen, hm?" Fragte Mats nun einen Ticken ruhiger, wahrscheinlich, weil er dieses Charmante, ruhige Reden unglaublich gut drauf hatte.

"Ich weiß es doch selbst nicht." Bene seufzte und sah seinen Freund an. "Mir fehlt einfach meine Rechte Hand, auf die ich mich immer verlassen konnte." Murmelte der blonde Verteidiger und legte seinen Kopf schief. "Weißt du, ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Mir fehlt es irgendwann an Ideen und an Kraft. Unser Youngstar wechselt einfach zu euch und dann musste ich direkt an dich denken. Ohne Leon wird Max vorn nicht mehr so spielen, wie sonst. Und ohne Jule tun das beide schon gar nicht mehr. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich meiner Mannschaft nicht mehr gerecht werden kann und dass-"

"Verdammt, Bene! Soweit darfst du gar nicht denken! Die Jungs gehen doch nicht deinetwegen." Beruhigte ihn Mats. Also er versuchte es jedenfalls, denn Bene sah Mats nur Kopfschüttelnd an.

"Und wenn doch? Was, wenn die Jungs alle keinen Bock mehr haben, weil Schalke nichts mehr ist? Weil der Schalker Kapitän mit dem Dortmunder Kapitän Streit hatte, der jetzt plötzlich gegangen ist?" Murmelte Bene auf einmal leise. "Was, wenn ich alles verkackt habe?"

"Verdammt, Nein. Du bist an nichts schuld, okay?" Murmelte nun auch Mats, der auch ganz schön mitgenommen schien. Der Dunkelhaarige packte daraufhin den Blonden und zog diesen in eine Innige Umarmung.

"Die sind schon ekelhaft, oder?"

Ich hatte mich so erschrocken, dass ich mit allen Vieren in die Luft sprang. Als ich realisierte, dass ich mich vor nichts zu fürchten brauchte, sah ich zu Lukas, der hinter mir stand und Chips aß.

"Verdammt Lukas, hast du mich erschreckt!" Grummelte ich und sah den ehemaligen Nationalspieler schräg an.

"Wie läuft's mit Mats und dir? Ich mein, die Zwei haben überhaupt mal angefangen für etwas zu kämpfen. Nimm dir mal ein Beispiel an denen!"

"Danke für den Tipp, Beziehungsexperte Dolski." Murmelte ich und sah, wie der Größere abtrat.

"Beziehungsexperte, Doktor Podolski bitte!"

•••

Klingt alles schon ziehmlich ironisch aus Benes Mund, oder?

Einmal weil es so süß ist: