Alles endet mit dir

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Nach dem Bericht des Arztes, packte ich meine Sachen und wollte das Krankenhaus so schnell, wie möglich gegen den Rat des Arztes und gegen Max' Willen verlassen. Ich wollte einfach ersteinmal nachdenken, verarbeiten und dann irgendwann wieder her kommen, in der Hoffnung, es gäbe eine Möglichkeit zu kämpfen.

"Leonie, das kannst du nicht bringen!" Max stellte sich aufgebracht in die Tür und ich schüttelte nur den Kopf. Der Adrenalinpegel in meinem Körper war gerade so hoch, dass ich mich sogar in diesem Zustand gegen Max wehren konnte.

"Das ist mein Leben, Max." Knurrte ich und ging an ihm vorbei, durch die Tür und starrte dann wieder den langen Flur entlang. "Ich weiß, was richtig und falsch ist. Was machst du überhaupt hier?" Bemerkte ich nebenbei und legte den Kopf schief. Ich wusste nicht, ob ich gerade angepisst war, weil mein Leben sich um hundertachtzig Grad gewendet hatte, oder weil Max, wieso auch immer, über mich und mein Leben bestimmen wollte.

"Ich bin mitgeflogen. Was sollte ich denn noch in Spanien? Ich hab mir Sorgen gemacht, Verdammt! Und jetzt schmeißt du dein ganzes Leben weg." Begründete er und schüttelte ungläubig den Kopf und kam hinter mir her.

"Ich werf das Leben weg, welches ich nicht leben möchte, Max!" Ich drehte mich ihm zu, musterte ihn scharf und hätte nicht vor, mich mit einem guten Freund darüber zu streiten, ob ich mich aus einem Krankenhaus verpisse, oder ein gutes, letztes Leben führe.

"Du gibst auf, bevor du begonnen hast zu kämpfen." Max schien schlimmer getroffen wurden zu sein, als ich. Er schien die Diagnose noch schlimmer zu finden, als ich was mich so berührte, dass ich dem Schalker in die Arme fiel. Weil ich keine Kraft mehr hatte. Weil ich keine Kraft dafür hatte, um eine weitere Person in meinem Leben zu kämpfen.

Ich öffnete wieder meine Augen und erblickte eine Dunkelhaarige Person im Hintergrund, die mir so bekannt vorkam, wie ich dieser. Sie drehte sich nämlich noch einmal um, um mich wirklich anzusehen. Ich löste mich nur aus der Umarmung und sah den dunkelhaarigen Verteidiger genau an.

Auch Max schien ihn bemerkt zu haben und seufzte nur. "Uff, was macht der denn hier?" Grummelte er dann nur und drehte sich weg.

"Ich will's gar nicht wissen." Antworte ich gegen mich selbst, weil es mich eigentlich nur zu sehr interessierte, was er hier wollte. Ich ging dann also Richtung Fahrstuhl, während Max alles an der Rezeption klärte, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich stieg in das Gestell aus Stahl, drehte mich und sah genau der Person ins Auge, der ich nicht ins Auge sehen wollte.

"Leonie, was machst du denn hier?" Cathy sah mich mehr eifersüchtig, als nett an, küsste ihrem Freund auf die Wange und sah mich dann wieder mit einem aufgesetzten Lächeln an.

"Wüsste nicht, was euch das angehen sollte." Knurrte ich, drückte den Knopf zu der Etage, in der ich halten wollte und musterte das Traumpaar vor mir.

"Nunja, möchtest du zur Babyparty kommen?" Böse sah mich Cathy an, tätschelte ihren Bauch und ungläubig begann ich die Zwei vor mir zu mustern. Ich starrte die Zwei an, dann ihren Bauch und wieder hoch zu Mats, der nur betroffen nickte.

"Ich verzichte, danke." Sagte ich, stieg aus und Mats folgte mir. Er packte meinen Arm und zog mich zu sich rum.

"Leo, warte kurz." Sagte er, sah mich tief an. Ich schüttelte nur immer wieder ungläubig den Kopf. Mit großen Augen schaute ich zuerst zu Cathy, dann zu Mats. Wieder zu Cathy, wieder zu Mats. Ungläubig starrte ich durch die Gegend. Immer abwechselnd auf die beiden Personen vor mir. Mats stand auf, (er hatte sich auf eine Bank in dem großen Raum gesetzt), zog mich am Arm mit aus dem Raum. Er schaute tief in meine Augen. 'Wird schon irgendwie...' sagte er.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt. Irgendwann. Und heute war es soweit.

"Leo, ich... es tut mir Leid! Ich kann nicht, es..." Er stoppte. Ich seufzte, wischte mir meine ersten Tränen aus den Augen. Er hatte mir alles genommen. Wirklich alles und jetzt schenkte er ihr das perfekte Leben. Er war es, der mir das Herz gebrochen hatte. Er hatte mir dieses Leben geschenkt.

"Weißt du wie es ist, jemanden so sehr zu lieben, das es wehtut?" Fragte ich. Schaute ihm in die Augen. Sie funkelten. Vor Enttäuschung, oder so. Ich schniefte, wischte mir wieder die Tränen aus dem Gesicht.

Er schaute nur weiter zu mir, lockerte nicht seinen Griff und machte auch keine Anstalten, sich zu bewegen.

Enttäuscht schüttelte ich den Kopf. "Wieso frage ich überhaupt?" Ich durchlöcherte ihn förmlich mit meinem Blick. Alles schmerzte so sehr, dass ich drohte zusammen zu brechen und noch einmal mehr betete ich dafür, das Max jetzt auftauchen würde und mich hier raus holen würde.

"Natürlich weißt du es nicht, sonst würdest du mich nicht so leiden lassen." Schulterzuckend löste ich mich von seinem Griff. Drehte mich um. Wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

"Leo, es tut mir so leid, ich...ich... Bitte bleib!" Rief er mir hinterher. Auch seine Stimme wurde brüchig.

Ich drehte mich zu ihm zurück.

"Vergiss es Mats, es ist vorbei. Alles beginnt und endet mit dir."

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt