Julia genoss es mehr, als sie erwartet hatte, mit Jonas zusammen in dessen Kölner Wohnung zu leben.
An einem schönen Samstag Morgen, dem ersten gemeinsamen Wochenende, erwachte sie in seinem Arm und drückte ihrem schlafenden Freund einen Kuss auf die Wange, ehe sie ihn in die Nase kniff.
„Aua,“ maulte Jonas und schlug die Augen auf.
Julia lachte. „Sollen wir heute hier im Bettchen frühstücken? Ich hole uns ein Tablett und dann essen wir hier. Das hat meine Oma früher immer gemacht, wenn ich bei ihr übernachtet habe. Es gab dann Brötchen mit Erdbeermarmelade, ein Ei und natürlich Kakao mit Smarties!“
„Ich habe extra eine Großpackung Smarties für dich gekauft,“ grinste Jonas und erhob sich. „Bleib liegen, ich mache dir dein Frühstück fertig!“
Julia nickte, lehnte sich zurück und schloss noch einmal die Augen. Sie war sich sicher, dass es nur am Anfang der Beziehung so schön und harmonisch zwischen ihnen laufen würde. Aber vielleicht würde dieser schöne Zustand auch ein wenig länger andauern, oder war es ein trauriges Naturgesetz, dass irgendwann der Alltag einkehren würde?
Doch sie konnte sich einen missmutigen Jonas, der sich im Sportteil der Zeitung vergrub und sich selbst mit Lockenwicklern und Kittelschürze nicht so recht vorstellen.....
Kurz darauf kehrte Jonas mit einem reich gedeckten Tablett zurück und stellte es auf den Nachtschrank neben Julias Bettseite.
„Hier, mit Smarties! So wie sich das gehört,“ sagte er und sie lächelte ihn liebevoll an. „Danke! Du bist der perfekte Freund! Hab ich dir das eigentlich schon mal gesagt? Schade, dass mir das nicht schon in der Grundschule aufgefallen ist. Übrigens, ich soll dich von Dennis grüßen. Ich war doch gestern bei ihm und Britta und Anna-Lena. Aber die hat die ganze Zeit geschlafen. Ich hatte vergessen, dir die schönen Grüße auszurichten!“
„Danke! Wie geht es den drei denn? Sind sie immer noch im Babyglück?“, erkundigte sich Jonas und biss in sein Brötchen.
Julia zuckte die Achseln. „Sie waren beide ein wenig müde. Als ich kam, saß Dennis im Sessel und hatte die Augen zu. Ich glaube, Anna-Lena schläft vor allem am Tag und ist Nachts dauernd wach! Aber sie ist trotzdem total niedlich!“
An diesem Tag saßen Lucas und Andy bei Gunnar und ließen sich von diesem Nachhilfe in Mathe geben. Eine schwierige Arbeit stand kurz bevor und so hatte sich auch Lucas dazu entschieden, sicherheitshalber ein paar Nachhilfestunden zu nehmen.
Nach einer Stunde intensiven Lernens hatte er das Gefühl, als müsse sein Kopf platzen. „Also ich glaube, ich werde das nie kapieren,“ seufzte Lucas und Andy nickte zustimmend. „Ich auch nicht!“
Gunnar lachte. „Also die letzten drei Aufgaben habt ihr doch hin bekommen! Und ein wenig Glück gehört auch dazu! Sind doch Zahlen, das ist wie beim Lotto....“
„Ach so, wir sollen einfach irgendwelche Zahlen tippen?“, erkundigte sich Lucas und Gunnar nickte grinsend.
„Warum nicht? Jetzt müssen wir aber auch für heute Schluss machen! Ich will heute Abend noch raus gehen, ins „Mallorca“. Für euch kleine Babys ist das ja nichts mehr, seitdem dein großer Bruder euch erwischt hat!“
„Ich will keinen Ärger zu hause haben,“ seufzte Lucas und Andy nickte zustimmend. „Ich auch nicht! Wer weiß, vielleicht petzt Jonas ja am Ende doch!“
Gunnar tippte sich an die Stirn und sah Lucas kopfschüttelnd an. „Als ob dein Bruder nichts anders zu tun hätte, als vor der Disko zu stehen und zu gucken, ob du da rein gehst! Aber ich gehe sowieso lieber alleine da hin, am Ende kotzt ihr mir wieder die Bude voll!“
Andy streckte Gunnar die Zunge heraus und kurz darauf machten er und Lucas sich auf den Heimweg.
Andy wollte an diesem Abend bei seinem Freund übernachten. „Mit deinem Bruder unternimmst du auch nicht mehr so viel,“ stellte Andy fest, als sie vor Lucas Haustür standen. „Habt ihr Krach? Wegen dieser Diskosache?“
Lucas schüttelte den Kopf. „Nein, kein Krach. Aber Jonas war anderweitig beschäftigt. Er ist ja jetzt mit Julia zusammen. Und da unternimmt er mit ihr was. Ich will da auch nicht immer hin fahren. Die beiden wollen wahrscheinlich ihre Ruhe haben! Das war doch, als er mit Jessica zusammen war, nicht anders!“
Dem konnte Andy nur zustimmen. „Jessica hat jetzt in München einen neuen Freund. Vielleicht bringt die den zu Weihnachten ja mal mit. Bin mal gespannt, ob er irgendwie Ähnlichkeit mit deinem Bruder hat. Man sagt ja, jeder hätte so ein Beuteschema!“
Lucas lachte kurz auf. „Also allzu viel Ähnlichkeit mit Jonas hat er wahrscheinlich nicht....“
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Dämonische Statuen - Teil II
Mystery / ThrillerDieses Buch ist der zweite Teil von "Dämonische Statuen". Aufgrund der Länge habe ich die Geschichte in zwei Bände aufgeteilt. Erneut geschieht Unheimliches, die Dämonen sind nicht wirklich verschwunden...