Kapitel 32

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Die Göttin schien zu ahnen, was in Gerrit vorging, aber der alte Mann schüttelte den Kopf.

„Ab jetzt werden wir so vorgehen, wie ich es....vorschlage!“

„Und was schlägst du vor?“, fragte die Göttin seufzend und wandte sich an Gerrit. „Letztlich musst du einige Entscheidungen treffen. Es geht um sehr viel und du solltest dabei auf gute Ratschläge hören....“

Der alte Mann nickte. „Ja, er sollte auf meinen Rat hören. Dieser Dämon wird bald zu Walthers Haus kommen und das Schwert mitbringen. Er wird es an dich übergeben, allerdings muss, bevor er es an dich weiter gibt, noch etwas erledigt werden. Das ist nicht ganz schmerzfrei, aber im Gegensatz zu allem anderen, was dir schon zugestoßen ist, ohne größere Bedeutung.....“

Gerrits Gesicht verlor ein wenig an Farbe, als der alte Mann weiter sprach und ihm mitteilte, was genau er plante.

„Ist das wirklich nötig?“, fragte Gerrit unruhig und warf der Göttin einen hilfesuchenden Blick zu, aber diese ging nicht näher darauf ein. 

„Ja, es ist notwendig! Nur dann kannst du wirklich der neue Besitzer des Schwertes werden,“ erwiderte der alte Mann ein wenig ungeduldig und wollte schon nach Gerrits Arm greifen, hielt sich aber im letzten Augenblick zurück. „Wir sollten uns jetzt beeilen.“

Schließlich gab Gerrit, wenn auch sichtlich unglücklich, nach, während die Göttin ihm kurz zu nickte. 

„Mich werdet ihr wahrscheinlich nicht mehr treffen. Damit, dass ich hier erschien, habe ich schon mehr getan, als ich eigentlich wollte....aber es war notwendig, damit er,“ sie deutete auf den alten Mann, „alles nicht noch schlimmer macht!“

Die Gestalt der Frau begann langsam zu verblassen und mit einem Mal fühlte Gerrit sich wieder müde. Sein Knie tat wieder weh und er nieste.....

„Das war wohl nur so lange besser, wie sie da war,“ dachte er unsicher, als der Mann zum schnellen Aufbruch drängte.

Jonas hatte unterdessen seine Wohnung erreicht und holte sein ehemaliges Schwert, dessen Überreste er in ein Bettuch gewickelt hatte, aus dem Schrank.

Er packte es in einen Rucksack, in den es im erhaltenen Zustand nicht hinein gepasst hätte. Nun funktionierte dies problemlos.

„Wenigstens ein Gutes, es nimmt weniger Platz weg, jetzt, wo es kaputt ist,“ dachte Jonas bitter und beeilte sich, zu seinem Auto zurück zu kehren.

„Ich hasse diesen Kerl! Ich hasse es, dass er mich auf diese Weise erpressen kann. Ich hoffe nur, Gerrit geht es gut. Nach allem, was er durchmachen musste, ist er jetzt einem weiteren Irren wie Engelmann in die Finger gefallen! Das hätte nicht passieren dürfen. Ich glaube, ich mache auch wirklich so ziemlich alles verkehrt!“, dachte Jonas, als er mit seinem Wagen auf die Autobahn auffuhr und um ein Haar auf einen langsam fahrenden Wagen aufgefahren wäre.

„Das fehlte noch, ein Autounfall,“ murmelte er und überholte den anderen Wagen. 

Er sah, dass ein älterer Herr ihm einen Vogel zeigte und konnte dies sogar verstehen. „Das würde ich auch machen, wenn mich jemand schnell überholt, der mir fast hinten drauf gefahren wäre!“

Er konnte nur hoffen, dass dieser andere Autofahrer sich sein Kennzeichen nicht merken und ihn am Ende noch wegen Nötigung oder dergleichen bei der Polizei anzeigen würde.

„Sobald diese ganze Sache ausgestanden ist bringe ich Gerrit zurück nach Raichelbach. Ich wüsste nur zu gerne, was dieser Kerl mit meinem Schwert machen will! Eigentlich will ich es ihm auch nicht geben. Aber habe ich vielleicht eine Wahl,“ wütete Jonas im Stillen vor sich hin. 

Dämonische Statuen - Teil IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt