(Roman)
Verärgert lege ich einfach auf. So ein Idiot! Was motzt er mich denn so an, nur weil ich ihm sage, was richtig wäre? Seufzend hole ich mir was zu trinken und setze mich dann wieder ins Wohnzimmer. Ich wüsste zu gerne was wirklich sein Problem ist. Aber als ob er mir das einfach so sagen würde. Wenn man vom Teufel spricht, bekomme ich eine Nachricht von ihm. Na, was hat er denn jetzt?
L: Es tut mir leid Roman! Ich wollte dich nicht so voll motzen :( Verzeihst du mir?
Gott, ist das niedlich. Sofort legt sich ein Schmunzeln auf meine Lippen. Wie soll ich ihm denn böse sein? Ich kann das gar nicht! Warum auch immer, irgendwas in mir sagt, dass ich es nicht sein soll.
R: Ach man Piszczu, natürlich verzeihe ich dir. Ich sehe doch, dass dir Mia viel bedeutet. Aber genau deswegen soll sie dir sagen, was los war. Verstehst du was ich meine? Du bist wie ein Vater für sie! Alleine wie sie dich heute umarmt hat, zeigt das. Sie hängt an dir!
"Genauso wie ich.", murmel ich vor mich hin. Aber ist das wirklich so? Kann ich ihm deswegen nicht böse sein? Weil ich für ihn mehr empfinde? Aber ich stehe doch nicht auf Männer! Oder doch? Ist das wirklich Liebe? Oder ist es nur Sorge? Oh man, selbst wenn es so wäre. Es ist gerade erst Schluss mit Ewa, da denkt er jetzt doch nicht an eine neue Beziehung. Schon gar nicht mit mir! Würde ich das überhaupt wollen? Roman, red dir sowas nicht ein! Das legt sich bestimmt wieder.
kleiner Zeitsprung
Die Woche verlief ziemlich komisch. Im Training war alles super. Ich habe meine Leistungen gezeigt, den Trainer erneut von mir überzeugt und alles in allem habe ich, was die sportliche Seite angeht ein gutes Gefühl. Auch das Training mit Mia lief super. Sie macht sehr große Fortschritte und es macht mich stolz zu sehen, dass sie so in dieser Tolle als Torwart aufgeht. Das einzige was mir aufgefallen ist, das sie sich die letzten Tage irgendwie gequält hat. Sie braucht länger zum Aufstehen, sie springt nicht mehr so hoch, wie sonst und braucht öfter mal kleine Pausen. Irgendwas verheimlicht sie mir. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht verrät sie. Am Donnerstag habe ich sie darauf angesprochen. Sie meinte, es wäre alles gut und sie müsste sich nur noch am diese Belastung gewöhnen. Weil sie sonst nur einmal in der Woche Training hatte und jetzt mit dem Torwarttraining insgesamt sechs Mal. Das klang natürlich schon logisch, dass nach einer Weile der Körper erstmal sagt, Stopp. Auf die Frage warum sie mir das nicht gesagt hat, meinte sie nur, dass ich doch wüsste wie sehr sie am Fußball hängt. Darauf konnte ich nichts mehr sagen. Ich konnte sie nur warnen auf ihren Körper zu hören, wenn es wirklich nicht mehr geht.
Am Wochenende hatten wir kein Spiel, was auch mal schön war, einfach komplett zu entspannen ohne irgendwo im Bus zu sitzen. Einfach zu Hause auf der eigenen Couch, vor dem Fernseher und komplett runterfahren. Was ich allerdings nicht abschalten kann, sind meine Gedanken an Łukasz. Die Woche hat er nicht mit mir geredet, mich immer irgendwie komisch angeschaut. Einmal wollte er ein Gespräch starten, hat sein Vorhaben aber kurz davor abgebrochen und ist gegangen. Und natürlich frage ich mich warum? Er sah am Freitag auch so komisch aus. So neben sich. Seine Haare hingen im ins Gesicht, seine Haltung war so schlaff. Das war nicht der Łukasz den ich sonst kenne. Ich hoffe so, dass er am Montag wieder fitter aussieht.
Meine Hoffnungen wurden anscheinend nicht erhört. Łukasz ist nicht da. Irgendwie fühle ich mich jetzt so leer und unwohl. Mir schießen sofort sämtliche Fragen in dem Kopf. Wo ist er? Was hat er? Wie geht es ihm jetzt? Wann kommt er wieder? Ich war so froh, als das Training vorbei war und ich nach Hause konnte. Ich habe tatsächlich überlegt zu Łukasz zu fahren, hab mich aber nicht getraut, weil ich nicht wusste wie er darauf reagieren würde.
Zu Hause nehme ich dann mein Handy und wähle seine Nummer. Es piept ein paar Mal bis die Mailbox rangeht. Überrascht schaue ich auf das Display und versuche es nach 10 Minuten nochmal, aber auch da wieder nur die Mailbox. Also schreibe ich ihm eine kurze Nachricht, die aber nicht zugestellt wird. Hat er sein Handy aus? Aber warum? Das muss ich Mia morgen fragen.
Den ganzen Tag bin ich total hibbelig. Ich will endlich, dass ich Training mit Mia habe. Ich muss einfach wissen wo Łukasz ist. Auch als sie dann beim Training ist, sind meine Gedanken nur bei Łu. "Roman, ich hab dich was gefragt!", holt Mia mich aus meinen Gedanken. Verwirrt schaue ich sie an. "Ich hab dich gefragt, ob wir heute eher Schluss machen könnten.", wiederholt sie. "Ähm ja, von mir aus. Aber wieso?", frage ich nach. "Weil, ähm...naja, Łukasz geht es nicht gut.", sagt sie leise. "Na dann los! Ab mit dir. Fahr los. Mach dir keine Gedanken, ich räume das schnell weg.", sage ich schnell und schubse sie leicht Richtung Kabine. Als sie aus dem Sichtfeld verschwunden ist, lasse ich mich den Pfosten hinuntergleiten. Scheiße Łu, was hast du?
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...