(Roman)
Heute wollen wir auf den Fußballplatz und irgendwie kann ich mich nicht wirklich freuen. Auf der einen Seite kann ich mir das richtig schön vorstellen, mit Mia wieder zu trainieren. Sie gibt sich Mühe und möchte immer besser werden, was mich schon Stolz macht. Aber auf der anderen Seite tut mir Łuki total leid, wenn er nur zuschauen und nicht mitmachen kann. Welche Seite lasse ich denn jetzt mehr raushängen? Die Freude oder das schlechte Gewissen? Seufzend schaue ich in meine Kaffetasse und merke gar nicht wie Mia zu mir kommt. "Alles okay Roman?", fragt sie mit einem leicht besorgten Blick. Ich nicke nur, sie muss meine Zerissenheit ja nicht mitbekommen. Sie freut sich auf das Training, da will ich ihr das nicht versauen. "Bist du dir sicher? Du hast doch was. Ist es wegen Papa? Weil er nicht mitspielen kann?", fragt sie leise. Überrascht, woher sie das weiß, schaue ich sie an. "Du musst nicht so gucken. Mir geht es nicht anders. Aber wenn wir jetzt sagen, wir machen es doch nicht, dann hat er ein schlechtes Gewissen, weil er denkt er wäre Schuld daran. Obwohl er das ja nicht wäre.", sagt sie, während sie sich ein Kaffee macht. Schön, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin.
"Aber mal eine andere Sache. Warum bist du schon wach? Es ist Samstag und um acht.", fragt sie und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihr das jetzt sagen soll. Aber er ist ihr Vater. Da sollte sie das schon wissen. "Naja, Łuki ist heute in der Nacht wach geworden und hatte Schmerzen. Mag normal sein, aber er hat angefangen zu wimmern. Das macht er sonst nie, selbst wenn es weh tut. Und ja, dann habe ich ihn halt versucht zu beruhigen. Dann hat er die Schmerztabletten, die er bekommen hat, aufgemacht und eine genommen. Das hat ihn selber genervt, weil er die eigentlich nicht brauchen wollte. Ab da konnte ich nicht mehr schlafen und bin dann halt vor einer halben Stunde aufgestanden.", sage ich und schon ist Mia nach oben gerannt. Ich laufe ihr hinterher, fange aber an zu schmunzeln, als ich das Bild sehe, was die beiden abgeben. Mia hat sich an Łu gekuschelt und ihren Arm um ihn gelegt. So als ob sie ihn beschützen möchte. Wie niedlich ist das denn? Lächeln gehe ich wieder runter und fange wieder an zu grübeln, ob ich jetzt wirklich ein Training plane oder nicht. Aber selbst wenn wir nicht gehen, dann kann ich den Plan auch für ein anderes Mal aufheben.
Um 10 Uhr kommen Mia und Łukasz dann nach unten. Ich muss zugeben, ich habe mir Łu seinen Anblick nach letzter Nacht schlimmer vorgestellt. Er sieht aber doch ziemlich ausgeschlafen aus. Mia lächelt mich ab und geht zur Kaffeemaschine. Ich weiß genau, dass sie das nur macht, damit ich ihn jetzt einen Moment für mich habe. Lächelnd gehe ich auf ihn zu und küsse ihn. Er erwidert sofort, legt seine Hand an meine Wange, was mich kurz aufseufzen lässt. "Wie geht's dir?", frage ich leise und warte auf ein genervtes Augenrollen, was aber nicht kommt. "Besser; und bereit auf den Fußballplatz zu gehen.", lächelt er mich an und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Wenn er das so sagt, dann wird er das auch so meinen. Also geht es nach einem kleinen Frühstück zum Fußballplatz.
"Okay Mia, auch wenn's nur ein Spaßtraining ist, vor dem Einlaufen kannst du dich nicht drücken.", sage ich und bevor ich sagen kann wie viele Runden sie laufen muss, ist sie schon los gerannt. Das nenne ich Motivation.
Nach vier Runden steht sie lächelnd vor mir und fängt an sich zu dehnen. "Also gelaufen bin ich, hab währenddessen schon Lauf-ABC mit eingebunden und dehne mich noch kurz. Dann können wir was mit dem Ball machen.", sagt sie während sie ihre Übungen macht.
Als sie dann fertig ist, geht es dann auch los, mit dem Ball. Ich möchte erreichen, dass sie weit springt. Das bekommt sie auch hin, nur gefällt mir ihre Landung nicht. "Mia, du musst dich auch bei weiten Sprüngen abrollen. Sonst tust du dir noch weh.", sage ich und sie hebt nur abwehrend ihre Hände. "Sorry, aber ich pack das nicht.", meint sie. "Aber bei hohen Sprüngen machst du das doch auch?" "Da habe ich aber auch mehr Zeit mich darauf vorzubereiten, sobald ich den Ball abgewehrt habe. Hier wehre ich den Ball ab und liege schon auf dem Boden.", regt sie sich auf. "Bleib doch ruhig. Das ist doch nicht schlimm. Es ist mir nur aufgefallen. Pass auf wir machen das in aller Ruhe.", bleibe ich entspannt. Ich gehe auf sie zu, Stelle mich hinter sie. "Körperspannung.", sage ich, hebe sie hoch und halte sie nur ein paar Zentimeter über den Boden. "Und jetzt setz deine Hände seitlich neben dich, so wie nach hohen Bällen auch.", fordere ich sie auf. Mia macht, was ich von ihr verlange und mache dann einen Schritt zur Seite. Automatisch knickt sie einen Arm ein, sodass sie sich abrollen kann. "Es geht doch. Obwohl du nur ein paar Zentimeter über dem Boden warst. Und wenn du springst, bist du sogar noch höher.", meine ich, doch Mia schaut mich nur komisch an. "Aber...ach keine Ahnung. Versuchen wir es nochmal mit dem Ball.", sagt sie und stellt sich wieder richtig hin. Die ersten paar Male klappt es noch nicht wirklich, aber Mia will einfach nicht aufhören, bis sie es geschafft hat.Nach bestimmt zwei Stunden hat sie es dann geschafft und man sieht ihr an wie glücklich sie ist. Und ich bin stolz auf sie. Ihr Wille ist echt inspirierend. "Geh mal was Trinken. Ich warte hier.", sage ich. Mia verschwindet sofort zu der Bank, wo Łuki sitzt und wo unsere Rucksäcke stehen. Ich nehme mir den Ball und schieße ein paar mal aufs Tor. "Roman!", ruft mich Mia plötzlich mit einem komischen Ton. Ich drehe mich rum und sofort weiten sich meine Augen. Warum liegt er auf der Bank?
"Roman, komm schnell. Irgendwas stimmt nicht! Papa ist heiß und schwitzt total."Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...