(Łukasz)
"Hast du eigentlich keinen Hunger oder so? Schließlich ist es jetzt schon Nachmittag und wir haben kein Mittag gegessen.", fragt mich Roman. Überrascht schaue ich ihn an. "Essen? Jetzt?" "Ja jetzt! Ich habe Hunger.", grinst er mich an. "Und was möchtest du essen? Mein Kühlschrank kann dir leider nicht von seinem Innenleben geben. Wo nichts ist, ist nichts.", sage ich, was ihn nur schmunzel lässt. "Wie wäre es mit Pizza?", schlägt er vor. "Du meinst, wenn ich mich jetzt sechs Wochen nicht richtig sportlich betätigen kann, dann ist es eine gute Idee Pizza zu essen?", schaue ich ihn skeptisch an. "Das ist die beste Idee, die ich jemals hatte. Weil ich das dann wieder wunderbar mit dir zusammen abtrainieren werde. Also! Ich gehe jetzt Pizza holen und kannst Mia ja ihre Standpauke geben.", fängt er an zu lachen und springt auf. Schon ist er verschwunden. Dieser Junge ist einfach einmalig. Aber ja, ich mache mich mal auf den Weg zu Mia.
Vor ihrer Zimmertür warte ich noch einen Moment und versuche einen halbwegs bösen Blick aufzusetzen. Mal schauen wie lange ich den halten kann. Ich betrete ihr Zimmer und sie schaut mich erschrocken an. "Also, ich höre. Du hast gesagt, du kannst das erklären.", sage ich, während ich mich auf ihr Bett setze und verschränke meine Arme vor der Brust. "Łu, bitte sei nicht böse. Ich habe das nur für euch gemacht. Ich kann doch nicht zusehen, wie Marco euch fertig macht und dafür nicht mal ordnungsgemäß bestraft wird. Ich habe Schule geschwänzt ja, aber Harry hat für mich mit geschrieben und schickt mir das noch. Ich verpasse also nichts. Und warum regst du dich deswegen denn so auf? Wenn meine Noten im Keller wären, dann würde ich das ja verstehen, aber so?", sagt sie und ich muss mich echt beherrschen nicht los zulachen. "Und? Was jetzt? Sag's ruhig, ich kenne den Text. Hausarrest, Fußballverbot, drei Monate lang die Küche alleine aufräumen?" Oh Gott nein, ich muss das jetzt auflösen. Sie ist völlig fertig. "Mia, jetzt beruhige dich!", sage ich und fange an zu lachen und als ich ihren verwirrten Blick sehe, muss ich noch mehr lachen. Von ihr kommt nur ein langgezogenes "hä?". "Oh Gott Mia, es tut mir leid. Aber der Spaß musste sein. Man, ich finde das total süß von dir und kann mir das richtig gut vorstellen, wie du Marco zur Schnecke gemacht hast. Danke, du bist toll.", lache ich sie an und es braucht noch eine Weile, bis sie versteht was hier gerade abgeht. "Du hast mich verarscht!?" "Ja! Und jetzt komm her.", lache ich immer noch. "Man, ich hatte voll Angst, dass du sauer auf mich bist.", sagt sie und kuschelt sich an mich. "Ich doch nicht. Übrigens ist Roman gerade Pizza holen und so wie ich ihn kenne bringt er dir eine mit.", meine ich.
"Łuki, ich bin wieder da! Ich hab Mia auch was mitgebracht.", ruft Roman nach oben. "Wir sind gleich da.", ruft Mia zurück, springt auf und hält mir ihre Hand hin. Ohne sie zu nehmen stehe ich auf, worauf sie mich fragend anschaut. "Ich habe es Roman schon gesagt, und dir sage ich es jetzt auch. Ich komme klar. Ich meld mich schon, wenn ich Hilfe brauche.", erkläre ich ihr und mache mich auf den Weg nach unten. Mia kommt schnell hinterher und setzt sich an den Tisch. "Na, Standpauke gut überstanden.", grinst Roman sie an. "Haha, bist du wieder lustig Roman. Genauso lustig wie Łu.", sagt sie und streckt ihm zwinkernd die Zunge raus. "Aber was ich mich frage..warum bist du nicht schon früher hier gewesen? Als ob du Marco so lange voll gelabert hast.", fragt Roman dann. Gute Frage eigentlich. "Ich hab dann noch mit Lucien geredet. Und der redet mit Aki und Zori und ich soll dann währenddessen das Training machen. Ist eine Laufeinheit, also nichts wirklich anspruchsvolles.", erzählt Mia. "Also muss ich dich morgen von der Schule entschuldigen und du bist zwei Tage "krank"?", hake ich nach, worauf sie unsicher nickt. Oh man, Kinder! Aber ich liebe es.
"Achso Łu. Der hier ist fast aus deinem Briefkasten gefallen.", meint Roman und hält mir einen Brief hin. Ich habe keine Ahnung, was da drinnen stehen soll, aber als ich dann am lesen bin, fange ich total an zu grinsen. "Was steht denn drinnen?", möchte Mia wissen. Die Frage ignoriere ich erstmal gekonnt, weil es selbst noch nicht glauben kann. Roman lehnt sich zu mir und fängt dann auch an zu grinsen. "Herzlichen Glückwunsch Süßer.", sagt er und küsst mich. "Hallo! Mia möchte es auch wissen.", meldet sie sich nochmal zu Wort. "Tja Mia. Du darfst ab heute ganz offiziell Papa zu mir sagen. Oder Vater oder Alter, was auch immer. Aber du bist jetzt mein Kind. Ganz offiziell bestätigt.", sage ich grinsend. Mia schaut mich an, als hätte sie einen Geist gesehen. Bis sie auf einmal aufsteht und nach oben geht. "Also Freude sieht bei mir anders aus.", sage ich leise und habe keine Ahnung, was mir Mia ihre Reaktion jetzt sagen soll. Plötzlich kommt sie wieder und hält mir einen Zettel hin. "Den habe ich geschrieben, als ich...weg war. Du warst die ganze Zeit schon wie ein Vater für mich, aber ich wollte dir den Zettel nicht zeigen. Ich habe auf einen passenden Moment gewartet. Ob der jetzt wirklich passend ist, weiß ich nicht, aber am wichtigsten ist sowieso nur die letzte Zeile.", sagt sie. Ich lese den Zettel und weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich hab dich lieb Papa! Der Wahnsinn. Lächelnd schaue ich sie an und ziehe sie auf meinen Schoß. Sofort kuschelt sie sich an meine Brust und hält sich an mir fest. "Ich hab dich auch lieb!", sage ich leise und genieße einfach den Moment.
Was für ein Tag!Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanficMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...