(Roman)
So gerne ich bei Łuki geblieben wäre, ich muss auch Mal wieder bei mir zu Hause vorbeischauen. Ich war die letzten zwei Wochen fast ununterbrochen bei ihm. Ich habe es gerne gemacht und würde es immer wieder tun, aber um meinen Haushalt muss ich mich auch kümmern. Ich kümmer mich also um die Wäsche und räume ein bisschen auf, bis ich mich auch schon ins Bett lege. Bevor ich schlafe, stelle ich mir noch meinen Wecker, als ich eine Nachricht von Łuki bekomme.
L: Schlaf schön :) Und nochmal danke für alles! Wir sehen uns morgen beim Training. Ich liebe dich!
R: Dafür musst du dich doch nicht bedanken, dass ist selbstverständlich. :) Bis morgen mein Hübscher. Ich liebe dich auch!
L: Hübscher? Du bist der Hübsche von uns beiden!!
R: Und du?
L: Überleg dir was ;) Aber jetzt schlaf erstmal. Gute Nacht!
R: Nacht Łuki! Hdl
Dann lege ich mein Handy weg und versuche zu schlafen. Ganz schön ungewohnt, jetzt wieder alleine zu schlafen. Aber ich schaff das, ich sehe ihn ja morgen beim Training. Und damit ich das nicht verschlafe, mache ich jetzt ganz schnell die Augen zu und verabschiede mich ins Land der Träume.
Mein Wecker klingelt jetzt zum dritten Mal und ich will einfach nicht aufstehen. Erstens ist es gerade viel zu gemütlich und zweitens will ich gar nicht wissen, was die Jungs alles sagen, wenn Łuki wieder da ist. Aber ich kann ihn da auch nicht alleine lassen.
Müde stehe ich auf und mache mich fertig. Danach frühstücke ich eine Kleinigkeit und muss dann auch schon los.
Auf dem Trainingsgelände parke ich meinen Wagen und atme nochmal tief durch. Warum bin ich eigentlich so nervös? Die Jungs werden ihn doch nicht zerfetzen, oder? Leicht mit dem Kopf schüttelnd steige ich aus, hole meine Tasche raus und mache mich auf den Weg zur Umkleide. Dort setze ich mich auf meinen Platz und fange an mich umzuziehen.Ein paar Minuten später kommt Łuki auch rein und mein kleiner Alptraum wird war. "Ja sie mal einer an. Der Herr Piszczek kommt auch mal wieder. Das du dich überhaupt wieder hier her traust.", giftet ihn Marco sofort an. Łu weiß gar nicht, wie er darauf reagieren soll und schaut Marco nur geschockt an. "Ja schau nicht so. Wo warst du wirklich? Hast dir mit Ewa eine schöne Zeit gemacht oder was?", stichelt er weiter. "Wenn du es genau wissen willst, Marco. Mit Ewa ist es aus! Schon lange.", sagt Łukasz jetzt und geht auf seinen Platz. "Warum warst du denn dann weg? Es muss doch einen Grund geben, warum du uns im Derby alleine gelassen hast.", bleibt Marco hartnäckig. "Mein Gott, ihr habt doch gewonnen. Was regst du dich auf? Du hast die letzen Derbys doch verpasst! Und keiner hat dich so angegiftet, so wie du mich jetzt!", meint Łu erstaunlich ruhig. Manchmal frage ich mich, wie er so ruhig bleiben kann. "Du kannst mich mal, weißt du das? Kommst hier wieder her und klopfst solche Sprüche. Was glaubst du wer du bist!" "Ich bin Łukasz Piszczek. Rechtsverteidiger bei Borussia Dortmund und habe es geschafft aus einem tiefen Loch heraus zukommen. Mir ging es absolut dreckig! Wenn du mal richtig hinschauen würdest, dann würdest du sehen, dass ich viel schlimmer aussehe wie noch vor zwei Wochen.", wird er jetzt doch lauter, zieht sich sein Shirt aus und präsentiert sich regelrecht, "Schau mich an und überleg dann nochmal ganz genau, ob du die Aussage mit der schönen Zeit zurück nimmst!"
Alle Blicke ruhen auf Łu, auf seinem abgemagerten Oberkörper, auf seinen Rippen, die man deutlich sehen kann. Im Hintergrund beginnt das Getuschel, Marco starrt Łukasz an, findet anscheinend keine Worte. Es vergehen gefühlt Stunden, bis er seine Stimme wiederfindet und wählt die falschen Worte. "Großer Gott. Was hat Mia nur mit dir angestellt? Hat sie dir das Geld aus den Taschen gezogen, dass du dir nichts mehr zu Essen leisten kannst?"
Jetzt brennen bei Łu die Sicherungen durch. Er packt Marco am Kragen und drückt ihn an die Wand. "Lass Mia daraus. Sie kann nichts dafür. Ihr ging es genauso schlecht wie mir!", schreit er schon fast. Ich springe auf und ziehe ihn von Marco weg. "Łu lass es. Das bringt doch nichts.", versuche ich ihn zu beruhigen. Tatsächlich beruhigt er sich langsam und schaut mich entschuldigend an. "Schon komisch, oder Jungs?", wendet Marco sich an den Rest der Mannschaft, "Roman kann ihn beruhigen. Roman kam in den letzen Wochen zu keinem Mannschaftsabend. Er hat sich immer beeilt, nach dem Training weg zukommen. Und er ist ausgerastet, als ich mich aufgeregt habe, nachdem Lucien uns über Łukasz informiert hat. Schon kurios." Sofort erntet er zustimmendes Gemurmel.
"Jungs, kommt ihr jetzt mal! Das Training hat schon lange angefangen.", platz Lucien in die Kabine und scheucht die Jungs nach draußen. Als nur noch Łu und ich in der Kabine stehen, schaut Lucien uns fragend an. "Sicher, dass du schon so weit bist Piszczu?", fragt er, worauf Łu nur nickt. "Okay, beeilt euch!", meint er und verlässt die Kabine.Ein paar Sekunden ist Stille, bis sich Łu auf die Bank fallen lässt und einen Seufzer von sich gibt. Ich setze mich neben ihn und lege meinen Arm um ihn. "Das wird schon wieder. Die Jungs sind doch nicht blöd. Die wissen, wie durchgeknallt Marco sein kann.", versuche ich ihn zu überzeugen. "Ich wusste es. Ich wusste, dass es eskalieren wird.", sagt er leise, "Aber hey, das kann mir ja egal sein. Hauptsache ich funktioniere auf dem Platz." Dann zieht er sich fertig um und geht mit hängendem Kopf nach draußen. Ich hatte mit meinem mulmigen Gefühl also doch Recht. Scheiße! Schnell mach ich mich fertig und stürme aus der Kabine. "Łu warte! Das wird schon wieder!"
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
DU LIEST GERADE
Wie ein Vater!?
أدب الهواةMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...