Kapitel 127

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(Lukasz)

Der Nachmittag mit Roman war einfach unbeschreiblich schön. Endlich habe ich ihn wieder und kann ich im Arm halten, ihn küssen und einfach seine Nähe genießen. In der Nacht haben wir uns dann auf den Balkon gesetzt und über alles mögliche geredet. Tagsüber hatten wir ja besseres zu tun. Natürlich war Outing das Hauptthema und wir haben hin und her überlegt, doch zu einem wirklichen Ergebnis sind wir leider noch nicht gekommen. Aber wir bleiben dran, dass weiß ich. Ich fühle es tief in mir drinnen, das wir uns schneller öffnen werden als wir jetzt vielleicht denken.

Nach dieser kurzen Nacht war ich überraschenderweise ziemlich früh auf den Beinen. Ich dachte, ich könnte uns in aller Ruhe ein schönes Frühstück zaubern, doch da habe ich die Rechnung ohne Mia gemacht. Sehr verwirrt schaue ich sie an, als ich in die Küche komme und sie irgendwelche Fotos von diesem Mojo Zeug macht. Aber so ganz zufrieden scheint sie nicht zu sein. "Guten Morgen Mia.", lächel ich sie an und gehe an ihr vorbei um die ersten Zutaten zusammen zu suchen. "Hallo Papa", sagt sie und positioniert die Dose nochmal neu. "Ich dachte, ich mache ein schönes Frühstück für uns. Du kannst ja Harry fragen, ob er auch kommen möchte, wenn er schon wach ist.", schlage ich schmunzelnd vor. Doch Mia scheint diese Idee gar nicht zu gefallen. "Der hat keine Lust!", sagt sie und schiebt dann frustriert seufzend diese Dose weg. Besorgt schaue ich sie an, doch fragen was los ist, will ich irgendwie auch nicht. Nicht, dass sie denkt ich will sie zu sehr kontrollieren. "Oh man Papa. Ich bin so dumm!", seufzt sie dann und nimmt mir die Entscheidung was denn richtig ist ab. Ich ziehe sie mit ins Wohnzimmer auf die Couch und schaue sie fragend an.

L: Was ist passiert Mia? sanft

M: Ich...Harry war gestern kurz da. Wir haben uns gestritten und dann ist er halt gegangen. Und auf mein Rufen hat er nicht reagiert.

L: Aber er ist doch nicht gekommen, nur um mit dir zu streiten.

M: Nein.. Ich habe ihn reingelassen und ihn gefragt ober auch einen Shake möchte, weil ich gerade dabei war mir einen zu machen. Und das hat ihm schon nicht gepasst! Ich habe dann gesagt, dass ich schon auf mich aufpassen werde, was ja auch stimmt. Und dann hat er gefragt, ob wir Eislaufen gehen wollen.

L: Aber das ist doch eine schöne Idee. Du darfst auch wieder mal ein bisschen Spaß haben, meine Kleine.

M: seufzt Ich habe Harry gesagt, dass wir das nicht machen können, weil mir das Verletzungsrisiko zu groß ist. Und dann hat er gesagt, dass es doch gar nicht schlecht wäre, wenn ich mich verletzen würde! Das hat so weh getan Papa! leise

L: Das glaube ich dir. Wirklich. Aber ich kann Harry auch verstehen. Er möchte Zeit mit dir verbringen und du hast in letzter Zeit so viel. Training, Schule, die ganzen Partnerschaften. Ich verstehe, dass sich Harry nach etwas Aufmerksamkeit sehnt. Das er es nun so gesagt hat, ist wahrscheinlich einfach der Situation geschuldet gewesen.

M: Aber...ich muss das doch alles schaffen! Die Schule, das Training..und ich muss was dafür tun, auch zu Hause! Ich...ich bin weit über dem Niveau der anderen aus der Mannschaft.. Ich kann mich darauf doch aber nicht ausruhen!  verzweifelt

L: Mia....Mäuschen zieht sie an sich du musst nicht überall die Beste sein. Du musst nicht Klassenbeste sein und du musst auch nicht meilenweit besser sein, als deine Mannschaftskameraden. Ich möchte, dass du glücklich bist und das bist du gerade anscheinend nicht. Es tut mir so leid, dass ich das nicht schon vorher gesehen habe und dich etwas gebremst habe.

M: schluchzt Ich wollte doch nur, dass du stolz auf mich bist. Ich wollte dir etwas zurück geben. Euch!

L: streichelt über ihren Rücken Mia...ich bin immer stolz auf dich. Und das wäre ich auch, wenn du nur durchschnittlich in der Schule wärst oder ein Keeper in der Kreisliga. Solange du Spaß hast, ist es doch egal, oder? Und diese ganzen Partnerschaften...du hast ja jetzt schon so viel Papierkram was du sortieren musst. Verträge, Kontoauszüge...all sowas, was du noch gar nicht machen müsstest. Wie viele sind es gerade? Drei?

M: schnieft Fünf...

L: Fünf Partnerschaften!? Die Handschuhe, Syoss, dieses Natural Mojo.. Was denn noch?

M: P-Puma und... und...irgendein Klamottenladen hat mich zu einem Shooting eingeladen. Ganz unbekannt....aber macht Klamotten für alle....wo man nicht sagen kann typisch Junge oder typisch Mädchen...das klingt eigentlich ganz cool unsicher

L: Mia...das ist dir doch alles viel zu viel. atmet tief durch Pass auf...ich mache jetzt Frühstück. Du rufst Harry an und dann machen wir zu viert einen Plan, ja. Schau mal beim Training zum Beispiel. Dann trainierst du mit Roman nicht mehr dreimal 90 Minuten sondern nur zweimal in der Woche. Oder einmal und dafür zwei Stunden. Wir finden schon einen Weg.

M: kuschelt Danke Papa. Ich habe dich lieb

L: Ich dich auch lächelt Na los komm. Ruf deinen Harry an.

Das lässt sich Mia nicht zweimal sagen. Schnell ist sie aufgesprungen und mit ihrem Handy verschwunden. Ich fange dann an das Frühstück vorzubereiten. Und auch bei Mia habe ich es im Gefühl. Es wird alles gut!
Aber was wenn dieses krass gute Gefühl am Ende eine Warnung ist?

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛

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