Kapitel 31

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(Mia)

Ich darf nach Hause. Das wurde aber auch Zeit. Die Krankenschwestern werden auch froh darüber sein, dass ich endlich weg bin. Immer wieder habe ich sie genervt, dass ich hier raus möchte, bis sie sich endlich darum gekümmert haben, dass ich noch einmal durchgecheckt wurde. Jetzt darf ich wieder zu Łu. Natürlich habe ich ihn sofort angerufen und gefragt, ob er mich abholt. Er ist in einer Stunde da. Was macht der denn so lange? Er braucht doch nur zwanzig Minuten bis hierher. Also setze ich mich auf mein Bett und warte, bis endlich die Tür aufgeht und Łu mich hier raus holt. 
Als er dann endlich da ist, strahlt er über das ganze Gesicht. "Was ist denn mit dir los?", frage ich, nachdem er mich in eine feste Umarmung gezogen hat. "Ich freu mich einfach, dass du gleich wieder bei mir bist.", lacht er mich an. Schon klar, Piszczu. Als ob das der Grund für seine mega gute Laune ist. 
Zusammen gehen wir zu seinem Auto und fahren dann nach Hause. 

Dort gehe ich erstmal in mein Zimmer und ziehe mir was lockeres an. Dann setze ich mich in die Küche, wo Łukasz etwas zusammensucht, was wir zum Mittag essen könnten. Eines unserer Handys vibriert und da es bei mir nicht blinkt, muss es Łu sein Handy sein. Ich schaue auf den Bildschirm. "Łu, du hast eine Nachricht von Roman.", sage ich und sofort kommt er angestürmt und nimmt mir das Handy weg. Was war das denn? Doch bevor ich mir darüber Gedanken machen kann, meldet sich auch mein Handy. Eine Nachricht, auch von Roman.

R: Hey, wie geht es dir?

M: Gut danke, ich bin wieder zu Hause!

R: Das freut mich für dich. Und nächste Woche wieder Training?

M: Ja, ich habe wieder Training. Was wird eigentlich aus unserem Training? 

R: Brauchst du das denn noch? Du bist doch ein Naturtalent ;)

M: Ich würde gerne noch weiter trainieren. Aber vielleicht reicht einmal in der Woche dann, oder?

R: Das lässt sich einrichten! Kommst du eigentlich nachher mit zum Spiel?

M: Weiß ich noch nicht, ob Łu ich mitnimmt. Der ist irgendwie komisch drauf. Hast du eine Idee, was mit ihm los ist?

R: Inwiefern komisch?

M: So happy irgendwie....also so richtig krass happy, sodass es schon fast gruselig ist.

R: Keine Ahnung, vielleicht freut er sich, dass du wieder bei ihm bist.

M: Meinst du? Naja...vielleicht bis nachher :)

R: Jo, bis nachher :)

"Du Łukasz! Nimmst du mich eigentlich mit ins Stadion?", frage ich und setze meinen Hundeblick auf. "Spar dir den Blick. Ich weiß doch, dass du mitkommen möchtest. Aber fühlst du dich auch richtig fit dafür?", stellt er die Gegenfrage. "Aber klar bin ich das!", lache ich ihn an und stürme sofort nach oben, um mich jetzt schon dafür umzuziehen. Ich freue mich total wieder ins Stadion zu gehen. Ich liebe die Atmosphäre da drinnen.

Dauernd schaue ich auf sie Uhr. Ich will endlich los, aber die Zeit will nicht vergehen. "Mia, warum bist du denn so ungeduldig?", fragt Łukasz leicht genervt. "Ich will einfach los und vielleicht auch mal wieder einen Ball am Fuß haben. Ich hatte das jetzt ungefähr drei Tage nicht, dass ist der Horror.", versuche ich mich zu rechtfertigen. Łu seufzt einmal, bevor er dann aufsteht und seinen Autoschlüssel nimmt. "Na los! Komm wir fahren schon hin.", meint er und schultert seine Tasche. Mit einem Grinsen setze ich mich ins Auto und zappel die ganze Fahrt über hin und her. "Mia! Es reicht. Bleib doch mal ruhig sitzen. Ich kann die Krankenschwestern jetzt irgendwie verstehen, so hibbelig wie du bist.", sagt Łukasz und schaut kurz zu mir rüber. "Tut mir ja leid, wenn die mich so lange da drinnen lassen, obwohl es gar nicht so lange gebraucht hätte.", meine ich und lehne mich zurück. Bis wir am Stadion angekommen sind bleibe ich mehr oder weniger ruhig sitzen. 
Als wir dann angekommen sind, springe ich aus dem Auto und warte mit Łu seiner Tasche, bis er endlich auch mal ausgestiegen ist. "Täusche ich mich oder wirst du alt?", versuche ich ihn zu ärgern. "Ich werde alt. Das habe ich heute schon einmal herausgefunden.", sagt er nur, nimmt dann seine Tasche von mir und geht vorne weg. Łukasz stellt seine Tasche in der Kabine ab und geht dann mit mir zum Spielfeld. Langsam mache ich ein paar Schritte auf den Rasen und genieße dieses Gefühl, in der Hoffnung auch irgendwann mal hier vor der Süd im Tor zu stehen. 

Irgendwann rollt ein Ball durch meine Beine und bleibt ein paar Meter vor mir liegen. "Haha, getunnelt!", freut sich jemand hinter mir. Lachend drehe ich mich um und schaue in das Lachende Gesicht von Roman. "Was machst du denn schon hier?", frage ich verwundert. "Piszczu hat mit geschrieben, dass ihr schon hier seid und du total aufgedreht bist.", sagt er und grinst dabei. Der grinst aber genauso wie Łukasz vorhin. Haben die irgendwas genommen? Wenn ja, dann will ich auch was von dem Zeug. Aber vorher muss ich mich noch für den Tunnler rächen. Ich schnappe mir den Ball und Roman weiß schon, was auf ihn zukommt und läuft weg. Ich renne ihm hinterher und werfe ihn irgendwann ab.
Volltreffer!
"Deine Abwurfgenauigkeit hat sich auf jeden Fall verbessert, wenn du jetzt sogar schon bewegte Ziele triffst.", lacht er und klatscht mit mir ab. "Bei dem Trainer ist das keine Überraschung.", meine ich und wir beide gehe wieder zu Łukasz. Mittlerweile sind auch schon ein paar von den anderen Jungs gekommen. Das bedeutet es wird Zeit, dass die Jungs langsam in die Kabine gehen sollten. Ich mache es mir solange auf meinem Platz bequem und spiele ein bisschen mit meinem Handy. Dabei merke ich gar nicht wie die Zeit vergeht und sich das Stadion fast komplett gefüllt hat. Ein Blick auf das Spielfeld verrät mir auch, dass das Spiel gleich angepfiffen wird. Das wird bestimmt ein super Spiel. Ich bin total gespannt.
Los Jungs, ihr schafft das!





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~M💛

Wie ein Vater!? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt