(Łukasz)
"Bist du denn wahnsinnig?? Dich mitten in der Nacht aus dem Haus zu schleichen!! Dir hätte sonst was passieren können. Und da ist es egal, wo du gewesen bist. Ich will es eigentlich gar nicht wissen, wo du warst. Das hätte ich nicht von dir gedacht Mia. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist, wenn du in ein leeres Zimmer schaust und keine Ahnung hast wo deine Tochter ist? Ich habe das Haus zusammengebrüllt und keine Reaktion bekommen. Hättest du wenigstens einen Zettel oder so hin gelegt, dann hätte ich vielleicht nur ein Puls von 180 gehabt und nicht von 40.000!!", sage ich laut, was Mia zusammen zucken lässt. Ich habe ihr nicht mal die Chance gegeben, sich zu erklären, weil ich einfach so wütend war. Oder war ich gar nicht wütend, sondern einfach nur besorgt? Oder doch beides? Egal, jedenfalls soll sie wissen, wie ich mich erschrocken habe.
"Man Łu! Ich bin keine fünf mehr! Okay, vielleicht ist rausschleichen nicht die feine englische Art, aber es ist doch nichts passiert!", sagt sie jetzt und verschränkt ihre Arme vor der Brust. Feine englische Art? Moment Mal... "Hat dein komischer Harry irgendwas damit zu tun. War das seine Idee?", frage ich immer noch lauter. Sie sagt nichts, sondern schaut mich nur mit großen Augen an. Dann schaut sie nach unten und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Also doch!? Hatte ich Recht?", hake ich nach. "Ja.", sagt sie leise und schaut immer noch auf den Boden. "Sag es nochmal. Ich habe dich nicht verstanden." "Ja verdammt! Es war seine Idee und wir haben zusammen etwas Zeit verbracht. Er wollte mich wiedersehen, ich wollte ihn wiedersehen. Wo ist das Problem?", meint sie und schaut mich genervt an. "Das Problem ist, dass du noch nicht volljährig bist und ich bald die Verantwortung für dich habe. Wenn dir etwas passiert, dann bin ich daran Schuld und du musst vielleicht doch in eine andere Familie. Und dann siehst du Harry vielleicht nie wieder!", rede ich ihr ins Gewissen. Damit hat sie wahrscheinlich nicht gerechnet. Aus dem genervten Blick wird ein leicht trauriger und irgendwie tut es mir jetzt schon wieder leid. "Entschuldige Łu. Ich wollte einfach ganz schnell zu Harry.", sagt sie leise. Kann ich ihr es verübeln? Frisch verliebt und das das erste Mal. Waren wir als Teenager nicht alle so naiv?
"Warum sagst du nichts? Bist du jetzt für immer böse auf mich?", fragt Mia und kommt zögerlich auf mich zu. Ein leichtes Schmunzeln ziert meine Lippen und keine Minute später halte ich sie fest in meinen Armen. "Nein bin ich nicht. Ich habe mich nur erschrocken. Du warst weg und ich habe schon das schlimmste vermutet. Mach sowas nie wieder okay. Und wenn, dann komm vorher bitte zu mir. Ich bin der letzte der es verbieten würde, deinen Harry wieder zu sehen.", sage ich nun wesentlich ruhiger. Mia drückt sich an mich und scheint sichtlich erleichtert darüber zu sein. "Geh jetzt schlafen. Du musst nachher wieder aufstehen.", meine ich dann mit einem Blick zur Uhr, bekomme aber keine Reaktion, "Mia?" Nichts, keine Regung. Sie ist jetzt tatsächlich im Stehen eingeschlafen. "Och ist das niedlich.", murmel ich vor mich hin, hebe sie hoch und bringe sie ins Bett. Danach lege ich mich auch wieder hin und schlafe schnell und erleichtert, dass sie wieder da ist ein.Mein Wecker klingelt und ich habe gar keine Lust aufzustehen. Was aber auch logisch ist, wenn man gerade nur 2,5 Stunden geschlafen hat. Kinder...rauben einen den Schlaf. Müde stehe ich auf, ziehe mir was an und gehe dann ins Bad. Mein Anblick im Spiegel - wunderschön verschlafen. Wenig später gehe ich in die Küche und mache mir einen Kaffee. Mia kommt ein paar Minuten später und ist topfit. Ich schiebe es einfach auf die Glückshormone. "Morgen Łu!", strahlt sie mich an. "Hey. Ausgeschlafen?" "Nein, eigentlich nicht. Eigentlich freue ich mich nur auf Harry.", gibt sie grinsend zu, packt schnell ihr Zeig zusammen und ist dann schon verschwunden. Beim Rausstürmen rennt sie fast Roman um, der etwas verwirrt ist, was ziemlich niedlich aussieht, möchte ich Mal anmerken. "Was geht denn mit Mia ab?", fragt er mich. "Harry.", ist das einzige was ich sage und Roman versteht sofort, was ich meine.
Dann kommt er zu mir und küsst mich sanft, was ich zu gerne erwider. "Alles gut? Du siehst so fertig aus.", fragt er und streicht über meine leichten Augenringe. "Es ist alles gut. Ich habe nur zu kurz geschlafen.", sage ich leise und kuschel mich an seine Schulter. Als er fragt warum, erzähle ich ihm von Mia ihrem nächtlichen Ausflug, was ihn nur zum Lachen bringt. "Gott, ist das süß. Hat sie dir wenigstens erzählt, was die beiden so gemacht haben?", fragt er neugierig. Ich schüttel nur den Kopf. "Och Łuki, du bist doof. Das ist doch das erste was man fragt.", lacht er weiter. Dann steht er auf und zieht mich mit sich. "Wir müssen zum Training.", sagt er dann und läuft schon zur Tür. "Halt! Du hast was vergessen.", halte ich ihn am Handgelenk zurück. Fragend schaut Roman mich an. Grinsend küsse ich ihn noch einmal, was dann doch länger dauert. "Jetzt können wir los!", grinse ich ihn an und zusammen fahren wir zum Training. Und das ohne dass wir uns vor den anderen Jungs verstellen müssen.Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...