(Roman)
Ich habe keine Ahnung wie lange ich geschlafen habe und wie spät es jetzt gerade auch ist. Nur die Sonne, die mir fast direkt ins Gesicht scheint, zeigt mir, dass es jedenfalls nicht mehr mitten in der Nacht ist. Seufzend lass ich mich zurück ins Kissen fallen. Was Lu wohl gerade macht? Was er von mir denkt? Das sind schon wieder viel zu viele Fragen, die in meinen Kopf schießen.Durch ein leises Poltern werde ich aus meinem Gedankenchaos gerissen und schau zur Tür. Kurz darauf kommt Mia grinsend herein und schmeißt sich neben mich. Sofort lege ich meine Arme um sie und frage wie es bei Harry war. Als sie mir erzählt was sie und Harry für einen Spaß hatten, wird mir ganz warm ums Herz. Wenn ich daran denke, dass ich das mit Lu auch hätte machen können und wie es letzten Endes gelaufen ist, zieht es mich aber doch wieder runter. Als ob Mia das merkt, fängt sie an durch meine Haare zu wuscheln. Ich weiß nicht warum, aber ich liebe es einfach. Es fühlt sich gut an, so sicher. „Und was machst du heute? Unternimmst du was mit Harry?“, frage ich leise und genieße den Moment gerade. Mias Antwort überrascht mich. Sie möchte was mit mir unternehmen. Mit mir ins Sportgeschäft, neue Handschuhe aussuchen. „Und du als mein Trainer und Berater und bester Papa in Spe darfst natürlich nicht fehlen!“, sagt sie grinsend.
Papa in Spe? Das klingt schon ziemlich abgefahren. Aber auch schön. Und genauso schön ist es, dass Mia was mit mir unternehmen möchte. „Na dann mal los meine Kleine. Du gehst schon mal runter und ich mache mich fertig.“, lächle ich sie an. Das lässt sich Mia nicht zweimal sagen und schon ist sie aufgesprungen und nach unten gerannt.Schmunzelnd stehe ich auf, suche mir ein paar Sachen zusammen und gehe ins Bad. Dort dauert es etwas länger bis ich mit Bart und Frisur zufrieden bin.
Als ich die Küche betrete, springt Mia schon wieder auf, verabschiedet sich von Lukasz und rennt nach draußen. Lachend stellt er sich vor mich. „Ich wünsche euch viel Spaß und dann viel Erfolg beim Einspielen.“, sagt er und lächelt mich an. Ich ziehe ihn einfach in meine Arme und drücke ihn fest an mich. „Danke. Für gestern und alles andere.“, flüstre ich und küsse ihn sanft. Ich habe einfach so viel Glück mit ihm. „Roman, kommst du!?“, ruft Mia, worauf ich mich schmunzelnd auf den Weg mache.
Das war eine absolut schreckliche Idee in die Stadt, beziehungsweise ins Einkaufszentrum zu gehen. Ich fühle mich total unwohl, als würde ich die ganze Zeit angeschaut werden. Ich meine klar, ich bin Roman Bürki, ich spaziere hier durch die Öffentlichkeit. Natürlich werde ich angeschaut, aber jetzt gerade fühle ich mich eher angestarrt. Als würden mich alle abscannen und sonst was von mir denken. Als würden sie mich bewerten, negativ bewerten und über mich urteilen wie schrecklich ich bin. Ich merke wie ich immer nervöser werde und mir wieder Gedanken mache. Laufe ich gerade genug? Jetzt bloß nicht stolpern! Liegen deine Haare auch wirklich gut? Hilfe!
„Roman? Roman, ich habe dich was gefragt.“, holt mich Mia aus meinen Gedanken. Etwas verwirrt schaue ich sie an und frage was los ist. „Ich habe dich gefragt, ob es für dich okay ist, wenn wir dann vorm Training noch kurz Fotos machen. Also wenn du zwei oder drei machen könntest?“, fragt sie lächelnd. „Achso, ja klar kann ich das machen.“, meine ich und betrete mit ihr das Sportgeschäft. Dort werden ihr gleich drei Kartons gebracht mit Handschuhen. In aller Ruhe probiert sie alle drei an und fragt mich dann, welche ich am besten finde. Ich schaue mir alle drei genau an, wie sie verarbeitet sind und meine dann, dass die schwarzen am besten sind.
„Finde ich auch.“, kichert Mia und packt die anderen wieder weg, „Dann ging das ja schneller als gedacht.“
Ja Gott sei Dank. Umso schneller sind wir hier raus und weg.
Auf dem Weg zum Fußballplatz reden wir darüber, wie und was wir dann genau trainieren wollen. So an sich freue ich mich sehr drauf. Aber als wir dann beim Platz ankommen, vergeht mir die Lust wieder. Zwei Plätze stehen zur Verfügung, der eine ist zwar leer, aber auf dem anderen spielen welche. Die Vorstellung sie könnten zu uns rüber schauen, schrecklich!
„Du Mia? Wollen wir nicht lieber im Garten bei Lukasz trainieren?“, frage ich etwas nervös. „Ach warum denn? Der eine Platz ist doch frei.“, lächelt sie mich an. „Ja schon, aber…“, versuche ich mir eine Ausrede einfallen zu lassen, „Aber im Garten haben wir unsere Ruhe und werden nicht abgelenkt. Außerdem sind da Getränke und Snacks in der Nähe und Lukasz möchte bestimmt auch mithelfen. Und deine Fotos können wir dort doch auch machen. Auch vielleicht am oder im Baumhaus. Nach dem Motto… „Wachse, aber bleibe immer irgendwo das Kind was mit Fußball angefangen hat.“ Von wegen, vergiss die Wurzeln nicht, oder so.“ Mia schaut mich an, dann zum leeren Platz. Es ist irgendwie lange ruhig, ich werde nervöser und kralle mich ins Lenkrad. „Du hast Recht! Die Idee ist echt toll! Lass uns das so machen.“, grinst sie.Erleichtert atme ich tief durch und fahre uns zurück zu Lukasz. Das ist gerade nochmal gut gegangen. Aber warum weiche ich so aus, in die Öffentlichkeit zu gehen? Warum habe ich so viel Angst vor Bewertungen? Was stimmt mit mir nicht!?
Huhu, ein neues Kapitel. Aktuell geht es mir leider nicht so gut, deswegen hat es wieder etwas länger gewartet. Nachher kommt noch ein Kapitel bei "Jedes Ende ist ein neuer Anfang". Schaut gerne dort vorbei.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...