(Mia)
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht rufe ich Papa an. Er hat gesagt, dass er jetzt bei Roman ist und seine Eltern da sind. Und ich habe ihm ja gesagt, dass ich unbedingt mit den beiden noch videotelefonieren möchte. Hoffentlich störe ich sie nicht gerade bei irgendwelchen Gesprächen oder Ähnlichem. Während ich den Gang entlang zu meinem Zimmer gehe, warte ich darauf, dass Papa den Anruf annimmt.
"Hallo meine Kleine!", grinst er in die Kamera und wird sofort von Karin zur Seite geschoben. "Nein nein nein, ich möchte jetzt die kleine sehen.", sagt sie und hält die Kamera auf sich, "Hey wie geht's dir?" "Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Es ist nämlich so, dass...", fange ich an, doch werde durch lauten Gesang unterbrochen. "Finale ohoho! Finale ohoho!", singen die Mädels und kommen den Gang entlang gesprintet. Alex springt auf meinen Rücken und schreit mir ins Ohr und in die Kamera. "Finale! Und hier seht hier die Women of the match. Elfmeterkiller und wie cool sie das macht! Roman wenn du das hörst! Du hast ganze Arbeit geleistet! Yippie. Finale!", brüllt sie total happy, drückt mir dann einen Kuss auf die Wange und läuft mit den anderen weiter. Ich schüttel lachend den Kopf und gehe schnell auf mein Zimmer. "So jetzt ist Ruhe. Jetzt können wir uns richtig unterhalten.", sage ich und kletter auf mein Bett. Ich lächel in die Kamera und sehe, wie Roman sich gerade zwischen Karin und Papa quetscht und wie bekloppt grinst. "Ich habe Elfmeterkiller gehört.", sagt er und ich nicke stolz. "Erzähl! Wie war es? Wir wollen alles wissen!", hält jetzt Papa seinen Gesicht in die Kamera. Mit einem Schmunzeln fange ich an zu erzählen, was vor ein paar Minuten passiert ist.
Rückblick
Nervös, aber doch voller Vorfreude, führe ich meine Mannschaft auf das Spielfeld. Das Halbfinale gegen Atletico Madrid steht an. Eine defensiv sehr starke Mannschaft. Es wird schwer dort zu Torchancen zu kommen, aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen werden. Offensiv ist ja nicht viel zu holen, zumindest dachte ich das, bis sie in der vierten Minute schon das erste Tor geschossen haben. Es war kein wirklicher Torwartfehler, es war aber auch nicht wirklich gut herausgespielt. Sagen wir es so: Es war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse und leider musste ich dann schon sehr früh hinter mich greifen. Aber natürlich habe ich meine Mädels dann gepusht und gesagt sie müssen jetzt unbedingt noch mehr Gas geben. Es hat leider bis zu 44. Minute gedauert bis wir den Ausgleich geschossen haben, da wir unsere Chancen nicht gut genutzt haben. Mit mehr oder weniger hängenden Köpfen ging es dann in die Pause. Michael meinte, dass nichts verloren ist, aber er nicht wirklich Lust auf Elfmeterschießen hat. Und ich hatte auch keine Lust auf Elfmeterschießen. Ich mag das nicht. Da ist der Druck noch höher als sonst und da ich mir sowieso immer noch mehr Druck mache, wäre der dann immens groß gewesen. Ich hätte dann bestimmt gar nicht mehr stehen können, aber meine Mädels haben mir versprochen dass es gar nicht soweit kommt und das liebe ich an dieser Mannschaft. Wir halten zusammen, egal was ist. In der zweiten Halbzeit haben sie das versucht, so gut es geht umzusetzen, aber wie gesagt gegen so eine defensiv starke Mannschaft wie Atletico, ist das schon schwierig gewesen. Aber Alex hat es dann geschafft. Eine wunderbare Flanke von Sina und dann ein wundervoller Kopfball von Alex. Das hätte keiner besser machen können! Außer vielleicht Papa, habe ich mir gedacht. Wir waren dann wieder richtig gut drauf und motiviert. Wir hatten gar keine Lust jetzt noch ein Gegentor zu kassieren und haben auf totale Defensive geschalten. Atletico hat alles nach vorne geworfen, selbst die Torhüterin stand immer an der Mittellinie, also total hoch und unsere Konterchancen konnten wir nicht nutzen. Abseits und so, was ja auch kein Wunder ist wenn der Torhüter schon an der Mittellinie steht.
In den letzten zehn Minuten wurde das Spiel dann immer ruppiger, immer mehr wurde gefoult und leider ausgerechnet in unserem Strafraum. Elfmeter! Genau das, was ich gar nicht wollte. Aber ich bin cool geblieben. Ich habe die Gegenspielerin angestarrt, das war mir zwar am Anfang unangenehm, aber als sie dann auf einmal den Blickkontakt abgebrochen hat wusste ich: Ich habe gewonnen! Sie hat sich den Ball gefühlt 10.000 mal zurecht gelegt. Ein Zeichen dafür, dass sie total unsicher war und dann ging es nur noch um Reflex. Sie lief an, ich habe geschaut in welche Richtung der Fuß ihres Standbeins gezeigt hat und bin in die Richtung gesprungen. Dann habe ich den Ball an meiner Hand gespürt und wusste dass er nicht drinne ist. Außerdem habe ich dieses Jubeln von den Mädels gehört. Es war der Wahnsinn. Ich war der Held des Spiels und das nicht zum ersten Mal und trotzdem fühlt es sich immer super an und jetzt stehen wir im Finale ich kann es gar nicht wirklich glauben. Dieses Spiel darf ich auf keinen Fall verlieren! Ich will diesen Pokal haben, einfach um Papa stolz zu machen und um Roman "Danke" zu sagen, dass sich das Training gelohnt hat. Und um mir zu beweisen, dass auch ich endlich mal etwas erreichen kann.Rückblick Ende
"Der Wahnsinn!", staunt Karin und hat ein paar Tränen in den Augen, "Ihr könnt so stolz auf eurer Kleine sein." "Das wären wir auch schon vor dem Turnier, Mama.", schmunzelt Roman und drückt Papa einen Kuss auf die Wange. Ich muss sofort an das Gespräch mit Papa denken und fange leise an zu kichern. "Was ist denn jetzt los, Mia?", fragt Martin. "Ach nichts. Ich finde Papa und Roman nur so niedlich.", sage ich schnell. Damit geben sie sich zufrieden und wir unterhalten uns noch ein bisschen über das Turnier, bevor wir dann das Telefonat beenden. "Ich habe dich ganz dolle lieb meine Kleine!", lächelt Papa in die Kamera und legt dann auf. Mit einem breiten Grinsen lasse ich mich ins Kissen fallen. Ich habe ihn auch mega dolle lieb. "Mia kommst du noch ein bisschen mit Party machen? Unser Kapitän darf da doch nicht fehlen.", sagt Ellie, die ins Zimmer kommt und grinst. Ich springe vom Bett und gehe zu ihr. "Klar komme ich mit.", sage ich und folge Ellie zu einem noch sehr lustigen Abend.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da!
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanficMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...