(Mia)
Unser Training war sehr entspannt. Wir haben viel Taktik und viel Torschuss gemacht. Schießen aus allen Lagen, ohne viel nachzudenken. Michael meinte wir denken zu viel nach und wollen den Ball ins Tor tragen, anstatt einfach mal aus zweiter Reihe drauf zuzimmern. Er hat ja Recht, aber nach ein paar Schüssen weiß ich auch, warum wir den Ball immer ins Tor tragen wollen. Es kommt einfach kein Ball auf das Tor. Die gehen alle meilenweit drüber oder wenn er auf das Tor kommt, dann direkt in meine Arme. Wenn das so weiter geht, dann werde ich einfach mal in die gegnerische Hälfte laufen, den Ball fordern und einfach ohne anzunehmen draufziehen. Der Ball muss dann nicht reingehen, aber einfach mal ein Zeichen setzen. Das ist schließlich meine Pflicht als Kapitän, meinen Mädels die Augen zu öffnen.
Egal wie das Spiel verläuft, in den letzten zwei Minuten, werde ich diesen Versuch starten. Meine Mädels spielen sich viele Chancen heraus. Sevilla kommt eigentlich gar nicht aus ihrer Hälfte raus und so dauert es nicht lange, bis wir in Führung gehen. Bis zur Halbzeit bauen wir diese Führung auf ein 3:0 aus. "Mädels! Wir führen, aber bitte hört jetzt nicht Fußball zu spielen. Bleibt weiter konzentriert. Auch die Tordifferenz kann am Ende entscheidend sein. Liverpool hat das erste Spiel 4:1 gewonnen, wir nur 1:0. Wir müssen Tore schießen, damit wir nicht zittern müssen. Schießt einfach, wenn ihr nicht wisst wohin ihr spielen sollt. Und wenn der Ball abgefälscht wird, ihr habt gesehen, wie gefährlich die Bälle werden können. Also, spielen und siegen! Heja BVB!", sage ich und klatsche in die Hände. Sofort stimmen mir alle zu und wir gehen geschlossen wieder auf das Spielfeld.
Obwohl ich extra gesagt habe, sie sollen sich konzentrieren, läuft jetzt alles in die falsche Richtung. Nämlich in Richtung mein Tor. Ich habe echt viel zu tun, aber die Null steht. Sevilla spielt einen Pass durch die Lücke und ich muss rauslaufen und mich auf dem Ball stürzen. Allerdings kommt die andere etwas zu spät und sie zieht mir ihre Sohle einmal über das Gesicht. Ich habe keine Ahnung ob ich wirklich noch vor ihr am Ball war, ich weiß nur, dass es gerade dezent über meinem rechten Auge brennt. "Mia alles okay?", fragt Michael besorgt, der zu mir gekommen ist. Ich brauche einen kurzen Moment um mich zu sammeln und schaue ihn dann an. "Ist der Ball im Tor?" "Nein, ist er nicht.", meint Michael. "Na dann ist alles okay!", lache ich und stehe auf. Eric pfeift heute und ich gebe ihm ein Zeichen das alles gut ist. Es sind auch nur noch zwei Minuten zu spielen, das bedeutet ich kann jetzt mein Zeichen setzen. Die Mädels spielen sich den Ball um den Strafraum hin und her. Ich laufe über in die andere Hälfte und fordere den Ball. Sina spielt zu mir und ohne ihn anzunehmen und all meinem Selbstbewusstsein schieße ich den Ball nach vorne. Die letzte Verteidigerin fälscht den Ball ab und die Torhüterin hat keine Chance. Es ist still auf dem Spielfeld, alle schauen mich fassungslos an. Dann pfeift Eric ab, das Tor zählt und wir gewinnen 4:0. Alle sind erschöpft und den restlichen Tag passiert auch nicht spannendes mehr. Ich liege im Bett und schreibe ein bisschen mit Harry. Er kann es gar nicht glauben, dass echte Profis von Tottenham die Schiedsrichter sind und ich soll unbedingt von allen ein Autogramm mitbringen. Aber ich habe schon eine bessere Idee. Dann mache ich ein Bild von mir, wo ich in die Kamera grinse und den Daumen nach oben zeige. Den Kratzer über meinem Auge kann man deutlich sehen, auch die Stelle unter meinem Auge, die leicht blau ist, ist nicht zu übersehen. Unten drunter schreibe ich <<Fuck the pain and gain three more points! ⚽⚽⚽#proud #team #hejaBVB #proudtobeagoalkeeper>>Es dauert nicht lange, da bekomme ich eine Nachricht bei WhatsApp. Papa hat meinen Beitrag gescreenshotet und er scheint alles andere als begeistert zu sein.
L: Was machst du denn??😱 Oh mein Gott, geht es dir gut??😨
M: Mir geht es blendend Papa😁 danke, dass du fragst. Wie geht es dir?
L: Bis jetzt ging es mir gut. Jetzt habe ich Angst. Es war doch erst das zweite Gruppenspiel...wie sieht das denn dann im Finale aus?🙈
M: Hoffentlich gut für uns😅 Aber ich finde es total toll, dass du uns jetzt schon das Finale zutraust😍
L: Mit dir im Tor kann es gar nicht anders werden, meine Kleine😘
M: Aww Papa du bist echt niedlich😊
L: Niedlich???? Ich bin nicht niedlich! Ich bin....alles aber nicht niedlich😑sag nie wieder, dass ich niedlich bin.
M: Dann bist du halt knuffig und knuddelig🤗
L: Ist das nicht das Gleiche?🤔
M: Von der Bedeutung ja, aber du meintest nur, dass ich nie wieder sagen soll, dass du niedlich bist. Und das Wort "niedlich" habe ich jetzt nicht benutzt😋😜
L: Oh man..du bist echt eine clevere Maus🙄
M: Und müde😴 ich glaube, ich gehe jetzt schlafen
L: Mach das meine Kleine. Und pass auf dich auf💛ich habe dich lieb😘
M: Ich dich auch Papa!💛💛💛
Während ich mit Papa geschrieben habe, sind Ellie und Sina ins Zimmer gekommen. "Na du super Keeper.", meint Ellie und lacht mich an. Auch ich lache und strecke ihr die Zunge raus. "Aber mal ganz im Ernst...", fängt jetzt Sina an, die sich aufs Bett geworfen hat, "...wenn wir dich nicht hätten Mia, dann würde das alles ganz anders aussehen. Du bist ein super Rückhalt und ich habe keine Angst, wenn ich den Ball verliere. Schließlich bist du ja im Tor."
Wow, das zu hören, war einfach mega. Dieser Zuspruch, dieses Vertrauen. Es fühlt sich einfach gut an. Gerade als Torwart, wenn du so eine wichtige Rolle hast. Du machst ein Fehler und kannst alles, was die Mannschaft aufgebaut hat, zerstören. Ein Fehler und du spürst die enttäuschenden Blicke, die sich auf deiner Schulter einbrennen. Aber am aller schlimmsten ist dieses Gefühl, dass du das Vertrauen missbrauchst hast, was deine Mannschaft dir gegeben hast. Das du deinem Team nicht helfen konntest. Und gerade ich habe mit diesem Gefühl, jemanden enttäuscht zu haben, ein riesiges Problem. Umso schöner ist es so ein Erfolgserlebnis zu spüren. Ich hoffe so sehr, dass dieses positive Gefühl lange anhalten wird. Wobei, wenn es lange hält und dann auf einmal ein Rückschlag kommt, werde ich richtig hart zu kämpfen haben, wieder aus diesem Loch herauszukommen.
Aber...ich bin doch ein Kämpfer, oder?Hola! Ich fliege heute in den Urlaub nach Spanien und in ungefähr vier Stunden müsste ich aufstehen, aber hey...passt schon. Es kann also sein, dass ich es nicht schaffe jeden Tag ein Kapitel zu schreiben und hochzuladen.
Ich habe in letzter Zeit fast nur noch spanische Musik gehört und ich liebe es! Natürlich viel von Alvaro Soler und die Lieder von Sergio. Vor zwei oder drei Tagen habe ich aber ein Lied gefunden und oh mein Gott, ich könnte es 24/7 hören. Ich verstehe zwar so gut wie nichts, aber die Stimme und das Gefühl sind einfach unglaublich.😍 Wenn ihr wollt, könnt ihr es ja mal anhören und schreiben, wie ihr es findet😊
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...