Kapitel 94

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(Łukasz)

Damit sich Roman keine Sorgen macht, lege ich mich gleich auf die Couch. Es dauert nicht mal fünf Minuten, da ist mir schon total langweilig. In der Hoffnung, dass es etwas besser wird mache ich den Fernseher an, aber da läuft einfach nichts. Auf Netflix habe ich auch keine Lust und Fifa alleine ist doof. Schlafen kann ich auch nicht, dafür bin ich zu aufgeregt. Was ziehe ich dann eigentlich an? Ich will ja einen positiven Eindruck hinterlassen. Langsam gehe ich zu meinem Schrank und schaue, was in Frage kommen könnte. Und irgendwie kann ich die Mädchen jetzt etwas besser verstehen. Tausend Klamotten im Schrank, aber nichts passendes. Zwischen T-shirts, Hemden und Hosen sitzend, merke ich gar nicht wie Mia nach Hause kommt. "Papa!", ruft sie und schon höre ich sie die Treppen hochlaufen. "Schlafzimmer.", rufe ich zurück. Ihre Schritte werden schneller und wenig später steht sie in der Tür. "Was machst du denn da?", fragt sie verwirrt, muss aber leicht lachen. Ja gut, ich gebe wahrscheinlich auch gerade ein lustiges Bild ab. "Ich ähm...suche mir ein Outfit für morgen raus.", sage ich und stehe auf. "Warum denn das? Was hast du denn morgen vor?", fragt sie und schaut wieder verwirrt, was übrigens echt niedlich aussieht. Ich setze mich aufs Bett und sie setzt sich neben mich. Ich bin echt gespannt, wie sie da jetzt darauf reagiert.

"Weißt du, Roman holt mich morgen zum Frühstück ab. Und dort lerne ich seine Eltern kennen, als seinen Freund.", sage ich und fange schon wieder total an zu grinsen, "Seiner Mutter hat er es schon gesagt und morgen will er es seinem Vater und seinem Bruder sagen. Mit mir an seiner Seite." Für einen Moment ist es ruhig. Mia scheint das Gehörte gerade zu verarbeiten, was relativ lange dauert. Als es dann aber "Klick" macht, schaut sie mich mit großen Augen an. "Oh mein Gott. Papa, dass ist ja der Wahnsinn!", freut sie sich und fällt mir um den Hals. "Danke, dass du dich für mich freust. Und ich glaube ganz unschuldig bist du daran aber nicht. Roman meinte, du hättest ihn ziemlich zusammengefalten.", erzähle ich und sie wird sofort rot. "Ach man, so eine Petze.", nuschelt sie und schaut weg. "Aber meine Petze. Außerdem finde ich es süß, wie du mich beschützen wolltest.", schmunzel ich und ziehe sie an mich ran. "Hat er dir wenigstens auch gesagt, dass ich mich auch entschuldigt habe?", fragt sie dann, worauf ich nur nicke. "Hilfst du mir jetzt ein Outfit zusammen zusuchen?", frage ich und deutet auf den Berg an Klamotten. "Papa, er holt dich nur zum Frühstück ab. Am besten etwas, was du magst und was nicht gezwungen aussieht. Er möchte DICH seinen Eltern vorstellen und keinen verkleideten und verstellen Łukasz Piszczek.", sagt sie und greift nach einem T-Shirt und einer lockeren Jeans. Lächelnd legt sie mir alles auf den Schoß und geht dann aus dem Zimmer. "Orientier dich doch dran. Ich bin dann in meinem Zimmer, okay? Mit Harry schreiben.", lacht sie und hält ihr Handy hoch. Ich nicke nur, suche mir alles zusammen und räume den Rest wieder in den Schrank. Den restlichen Tag verbringe ich dann auf der Couch. Mia kommt auch irgendwann und fragt, ob wir Pizza bestellen können. Wie kann ich da denn nein sagen? Also bestelle ich unsere Pizzen, welche eine halbe Stunde später schon da sind. Auf der Couch und irgendeine Serie schauend, essen wir unsere Pizza und entscheiden uns danach noch für eine Runde Fifa. Nach einem Sieg, aber vier Niederlagen erkläre ich die Runde für beendet und wir beide machen uns bettfertig. Ich kann aber nicht gleich schlafen, dazu bin ich zu nervös. So dauert es relativ lange bis ich einschlafe.

Jetzt dauert es keine 10 Minuten mehr, bis Roman kommt und ich stehe vor dem Spiegel und kämpfe mit meinen Haaren. "Papa es reicht! Du siehst super aus. Und das wird Roman auch sagen.", sagt Mia, die auf einmal hinter mir steht. Ich hoffe sie hat Recht. Heute ist schon genug schief gelaufen. Erst schaue ich nach draußen und stelle fest das gefühlte 100 Grad draußen sind, weshalb ich mein Outfit nochmal ändern musste. Dann schütte ich mir da meinen Kaffee drüber und musste nochmal umtauschen und jetzt wollen meine Haare irgendwie nicht. "Papa, lass sie jetzt so. Sonst kommt Roman und deine Hände sind total klebrig vom Gel.", meint Mia. Okay, da hat sie Recht. Ich fahre noch einmal durch meine Haare und gehe dann nach unten. Ich ziehe schon einmal meine Schuhe an und warte dann auf der Couch auf Roman. Hoffentlich ist mein Outfit okay.

 Hoffentlich ist mein Outfit okay

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Pünktlich klingelt es an der Tür. Mia, die gerade an der Tür stand, lässt Roman rein und er kommt gut gelaunt ins Wohnzimmer. "Hey mein Süßer.", strahlt er mich an. Ich stehe auf und küsse ihn kurz. "Nimmst du mich so mit?", frage ich und schaue an mir herunter. "Natürlich, ich würde dich auch in einem Müllsack mitnehmen.", lacht er mich an und nimmt meine Hand. Mia wünscht uns viel Spaß und Rom und ich gehe mit schnellen Schritten zum Auto. Im Auto fällt mir noch eine Sache ein. "Roman! Ich hab nichts, was ich deinen Eltern schenken kann.", meine ich aufgeregt. "Luki, das ist doch egal. Du machst mich glücklich. Das ist das größte Geschenk, was du meinen Eltern machen kannst.", sagt Roman und fährt los.
Bei ihm zu Hause atme ich noch einmal tief durch, bevor ich aussteige. Im Flur kommt mir direkt der Geruch von frischem Kaffee entgegen. Meine Nervosität steigt nochmal ins unermessliche. Roman nimmt meine Hand und lächelt mir aufmunternd zu. Ich drücke fest zu und nicke. Roman geht voraus Richtung Küche. "Mama! Papa, Marco, ich möchte euch jemanden vorstellen.", sagt er, als er seinen Kopf in die Küche hält. Dann macht er einen Schritt hinein, sodass ich gleich hinterher kommen kann. Währenddessen lässt Roman meine Hand nicht los. Ich lächel in die Runde und sage freundlich "Hallo", nachdem Roman mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hat. Roman seine Mutter verdrückt sich ein paar Tränen, während sein Vater langsam aufsteht und auf Roman zugeht. "Mein Junge!", sagt er lächelnd und zieht Roman in eine feste Umarmung. Jetzt steht auch seine Mutter auf und kommt auf mich zu. "Hallo Łukasz. Ich freue mich dich kennen zulernen.", lächelt sie mich freundlich an und zieht mich in eine Umarmung. Es ist alles perfekt, bis sich Marco aus seiner Schockstarre löst. "Nicht dein Ernst! Nein, mein Bruder ist nicht schwul! Verarsch mich nicht!", platzt es aus ihm raus und läuft auf der Küche. Dabei rempelt er mich an, natürlich mit voller Absicht.
Na klasse. Das zum Thema "Es ist alles perfekt".



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~M💛

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