(Łukasz)
Mia war bei einem spontanen Training mit Roman. Eigentlich kein Problem für mich, schließlich kann ich Mia nicht verbieten ihn zu sehen. Den Fehler habe ich schon einmal gemacht und damals habe ich mir insgeheim geschworen diesen Fehler nie wieder zu machen. Auch wenn ich es zu gerne tun würde, ich darf meinen Schmerz nicht an ihr auslassen.
Viel anfangen kann man mit mir seit diesem Vorfall nicht mehr. Selbst Mia ist kurz vorm aufgeben. So sehr ich es auch will, ich schaff es nicht meinen Alltag normal weiterzuleben. Roman war so gut wie immer bei mir, jetzt ist er auf einmal weg. Jeden Morgen schaue ich auf seinen Platz, wo er immer sitzt, wenn er bei mir ist. Die Tasse, die er immer benutzt hat darf nicht angerührt werden. Ich sitze immer auf der rechten Seite der Couch, weil Roman immer auf der anderen Seite sitzt. Wie aus Reflex greife ich immer neben mich, wenn ich mich ins Bett lege, nur um immer wieder ins Leere zu greifen. Und immer fange ich dann an zu weinen. Ich versuche immer leise zu weinen, aber Mia bekommt es trotzdem immer mit. Dann legt sie sich immer neben mich und kuschelt sich an mich ran. Dabei sagt sie nichts, sie ist einfach da und das tut unglaublich gut.Nach einer unruhigen Nacht werde ich wach und fühle mich wieder mal wie der letzte Dreck. Mia liegt neben mir und schläft seelenruhig. Ich gehe runter in die Küche und koche Kaffee. Wie immer brauche ich zwei Filter, weil ich den ersten falsch falte. "Och man Luki, was machst du denn? So schwer ist das doch nicht", würde Roman jetzt sagen, seine Arme um mich legen und mir zeigen wie es richtig geht. Total bescheuert eigentlich, aber es sind die kleinen Sachen die unsere Beziehung so besonders machen. Oder so besonders gemacht haben?
Als der Kaffee fertig ist, nehme ich einen großen Schluck und spucke ihn gleich wieder aus. Verdammt, war das heiß! Ich bin mittlerweile selbst zu blöd ein Kaffee zu trinken. Oh man, Roman was machst du bloß mit mir?Später ist es an der Zeit ist Mia zu wecken, gehe ich nach oben, bleibe aber bei unserem kalender stehen. "Schulausfall wegen Baumaßnahmen", steht in der Woche drinnen. Wow, Schüler müsste man sein. Aber wenn das so ist, dann lasse ich sie schlafen. Sie hat es sich verdient. "Guten Morgen Papa!", kommt sie lächelnd in die Küche. Okay, dass zum Thema ich würde sie ausschlafen lassen. "Hey meine Kleine. Warum bist du denn schon wach? Ich dachte Schule fällt diese Woche aus?", frage ich und schaue nochmal auf den Kalender, ob ich auch in der richtigen Woche geschaut habe. "Ja schon, aber ich war einfach wach.", sagt sie und tippt schnell etwas auf ihrem Handy. Dabei grinst sie total. "Na wem schreibst du denn?", frage ich schmunzelnd. Erschrocken schaut sie zu mir. "Ach, ist nicht so wichtig.", sagt sie leise und schaut nach unten. "Tu nicht so Mia. Ich weiß doch, dass es nur Harry sein kann. Warum sagst du das nicht einfach?", frage ich weiter. "Papa ich...ich kann hier nicht auf Wolke sieben herum hüpfen, während du total am Boden bist. Das wäre nicht fair." "Es wäre nicht fair, wenn du denkst, vor mir nicht glücklich sein zu dürfen.", sage ich schnell, "Und deswegen schreibst du ihm jetzt, dass er um drei hierher kommt zum Kaffee trinken." Mia schaut mich mit großen Augen an. "Wirklich jetzt?", fragt sie erstaunt, "Und du bist dir sicher, dass das okay ist?"
Nein, bin ich mir ganz und gar nicht! Ich schaue sie an. Sie wartet auf eine Antwort. "Ja. Ja klar, schließlich will ich ihn ja endlich richtig kennen lernen.", sage ich und lächel sie an. Sie rennt nach oben und kommt ein paar Minuten später wieder nach unten und fällt mir um den Hals. "Er kommt gerne. Oh man Papa, das wird toll. Aber wir müssen unbedingt Kuchen backen. Wir beide zusammen. Am besten Strawberry Cheese Cake! Bitte Papa, das wird bestimmt lustig! Und lecker.", grinst sie mich an. Auch ich muss grinsen. Ich und backen. "Na gut, dann such du mal ein Rezept raus. Ich gehe mich solange umziehen und dann fahren wir einkaufen.", sage ich und gehe nach oben.Wir haben uns ganz schön ablenken lassen und viel zu lange mit dem Einkaufen gebraucht, sodass wir erst nach dem Mittagessen wieder nach Hause gekommen sind. Dann haben wir sofort mit dem Backen angefangen und es war unglaublich. Ich habe gelacht, Späße gemacht und trotzdem steht am Ende ein Kuchen auf dem Tisch. Pünktlich um drei stand dann Mia ihr Harry vor der Tür. Die beiden sind super süß zusammen. Und alleine wie Harry sie ansieht, ist schon das Zeichen von purer Liebe. So hat Roman mich auch immer angeschaut. Scheiße, warum kommen die Gedanken an ihn jetzt? In mir zieht sich alles sofort alles zusammen. Ich freue mich Mia so befreit und glücklich zu sehen. Und trotzdem tut es mit jeder Minute mehr weh. Nach zwei Stunden kann ich nicht mehr, ich muss aus dieser Situation verschwinden. "So ihr zwei. Ich lass euch dann mal alleine. Mia wenn was ist, ich bin unten im Trainingsraum.", sage ich ruhig. Sie nickt nur und Harry schaut mich unsicher an. "Tschüss Harry. Es war schön dich jetzt auch richtig kennen gelernt zu haben. Du tust Mia gut. Mach es nicht kaputt, okay.", sage ich ihm. Der letzte Satz tat mir besonders weh. Ich laufe schnell in meinen Trainingsraum und versuche ernsthaft irgendwas zu machen. Lange geht das nicht, dieser Schmerz, dieses Vermissen. Es tut so unfassbar weh und es fühlt sich so an, als ob ich jeden Moment zusammen breche. Man, der Tag war doch in Ordnung und jetzt! Ich kann das einfach nicht. Ich kann ohne Roman nicht mehr. Die ganzen Bilder von uns schießen mir in den Kopf. Die schönen Momente, seine Blicke, sein Lachen. Und auf einmal ist alles weg. Ich verliere komplett die Kontrolle, schlage gegen den Boxsack, der in der Ecke hängt. Lasse meine ganzen Emotionen raus. Meine Hände sind schon leicht blau und tun weh, aber nicht so sehr wie mein Herz es tut.
"Papa! Papa, hör auf!", schreit Mia, die plötzlich hinter mir steht. Schwer atmend drehe ich zu ihr um. "Mia, es tut mir leid. Ich dachte ich komme damit klar, aber da habe ich mich anscheinend geirrt. Es ist so schwierig gerade und es tut so unfassbar weh.", sage ich mit zittriger Stimme. "Papa, ich glaube es dir ja! Aber du darfst dich nicht hängen lassen. Bitte!", fleht sie schon fast. Mit Tränen in den Augen schaue ich sie an.
"Ich...ich kann nicht..."Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfictionMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...