Kapitel 93

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(Roman)

Endlich habe ich ihn wieder. Endlich kann ich wieder küssen, in den Arm nehmen und einfach zeigen wie sehr ich ihn liebe. Unser Kuss ist einfach der Wahnsinn und unendlich schön. Alles kribbelt und fühlt sich so verdammt richtig an. Obwohl er sehr lang ist, ist er doch zu viel zu kurz. "Ich liebe dich Łuki.", sage ich lächelnd. Er strahlt mich an. so wie er mich immer anstrahlt, wenn ich das sage. "Ich dich auch!", lacht er und ich muss total schmunzeln. Wenn er glücklich ist, also so richtig glücklich, wenn er so am strahlen ist, dann kommt sein polnischer Akzent viel mehr raus. Das ist dann immer so niedlich und macht mich so dermaßen happy. Und die Tatsache, dass Mama jetzt auch Bescheid weiß, lässt mich den Moment noch mehr genießen. Das war echt noch krass an dem Abend. 

(Rückblick)

Jetzt in den Armen von meiner Mutter zu sein, ist ein unglaublich gutes Gefühl. Auch wenn ich nur am heulen bin, fühlt es sich gut an. Mama streichelt die ganze Zeit über meinen Rücken, keiner sagt etwas, sie ist einfach für mich da und ich bin ihr so unendlich dankbar. Langen stehen wir einfach so da, bis sie sich aus meinen Armen befreit und ihre Hände an meine Wangen legt. "Du sagtest Łukasz. Dein Mannschaftskollege Łukasz?", fragt sie vorsichtig. Ich schaue ihr direkt in die Augen. Sie strahlen so viel Liebe und Verständnis aus, das ist der Wahnsinn. Ich nicke nur, weil ich nicht weiß wie ich sonst auf die Frage antworten sollte. "Das ist gar nicht schlimm Roman, hörst du? Ich will, dass du glücklich bist...", fängt Mama an, aber ich falle ihr sofort wieder mit meinen Zweifeln und einem kleinen schlechten Gewissen ins Wort. "...du hast dir eine Frau an meiner Seite gewünscht.", sage ich leise und schaue nach unten. Mama schmunzelt und schüttelt leicht den Kopf. "Eine Frau die dich glücklich macht, Roman. Wenn es jetzt ein Mann ist, der dich glücklich, dann ist das nicht schlimm. Du bist mein Sohn. Solange du glücklich bist, bin ich es auch.", sagt sie und lächelt mich an. "Wirklich?", frage ich ungläubig. Warum eigentlich? Alleine ihre Reaktion hat mir schon gezeigt, dass es so ist. "Ja Roman. Wirklich! Und jetzt hör auf zu weinen.", sagt sie sanft und wischt meine Tränen weg. 
Dann liegen wir wie damals, als ich noch ein Teenager war, da. Mama sitzt auf dem Bett, mein Kopf auf ihrem Schoß und sie streicht immer wieder durch meine Haare. Und wie damals fühle ich mich sicher. Es ist ruhig, es braucht keine Worte. Diese Liebe von meiner Mutter reicht vollkommen aus. Langsam habe ich mich auch wieder beruhigt, vereinzelte Tränen laufen noch über meine Wangen, aber das Schluchzen ist vorbei.

Irgendwann kommt Papa rein und schaut uns beide fragend an. "Was ist denn los?", fragt er und schaut dann verwirrt zu mir. Zu seinem erwachsenen Sohn, der wie ein kleines Kind an seiner Mutter gekuschelt liegt und voll verheult aussieht. "Martin was ist denn? Es ist gerade schlecht.", meint Mama und deutet mit einem Kopfnicken auf mich. "Ja ähm, sehe ich. Liebeskummer? Geht es um ein Mädchen?", fragt er dann leicht grinsend. Da war es vorbei mit dem beruhigen. Ohne es kontrollieren zu können fange ich an zu schluchzen und das Theater geht wieder von vorne los. "Martin!", sagt Mama jetzt etwas sauer, "Ab mit dir." "Ja, sorry Roman.", sagt Papa leise an mich gewandt und geht wieder aus dem Zimmer. 
"Nimm es ihm nicht übel. Er weiß es ja noch nicht.", meint Mama sanft und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich nicke einfach nur und schaue sie an. "Wann möchtest du es den anderen beiden denn sagen? Wenn ich fragen darf?", fragt sie vorsichtig. "Sobald Łuki wieder fit ist.", sage ich leise, worauf sie nur anfängt zu schmunzeln. "Łuki. Ist ja süß.", lächelt sie mich an. Ich lächel auch und nehme Mama fest in den Arm. Sie hält mich auch fest und je länger wir so da sitzen, desto schwerer werden meine Augen und ich schlafe langsam ein.

(Rückblick Ende)

"Roman? Wo bist du denn mit deinen Gedanken?", fragt mich Łu auf einmal und schaut mich an. Ich schaue ihn auch an, in diese grau-blauen Augen, die mich immer wieder verzaubern. "Ich...ich habe nur an gestern Abend gedacht. Als ich..", fange ich an und nehme seine Hand ganz fest in meine, "... als ich meiner Mutter gesagt habe, dass ich dich liebe und das du mich glücklich machst." Łu schaut mich mit großen Augen an und fängt wieder an zu strahlen. Dann setzt er sich auf und zieht mich an sich, um mich zu küssen. Lächelnd erwider ich den Kuss, der wieder mal wunderschön, aber viel zu kurz ist. "Ich habe Mama gesagt, ich möchte es Papa und Marco sagen , sobald du wieder fit bist. Ich würde dich gerne dabei haben, wenn ich diesen Schritt mache.", sage ich leise. "Ich werde bei dir sein!", sagt Łu lächelnd. Diese Worte machen mich gerade so glücklich, dass ich am liebsten durch das Zimmer hüpfen würde. "Wann darfst du denn nach Hause?", frage ich. Łu grinst mich. "Eigentlich könnte ich mich sofort selbst entlassen. Ich fühle mich gut und fit und würde dich lieber bei mir oder bei dir küssen, anstatt im Krankenhaus.", sagt er und grinst mich an. "Aber du musst dich noch ausruhen!", sage ich sofort. "Roman, das kann ich auch zu Hause. Außerdem bin ich jetzt viel zu aufgeregt und freue mich darauf, mit dir diesen Schritt zu gehen.", meint Łu und steht auf. Ohne das ich auch nur irgendwas sagen, ist er schon auf dem Weg nach unten, um sich zu entlassen. Als das geschafft ist, fahre ich ihn nach Hause. Mia habe ich auch gefragt, ob sie mitkommen möchte, aber sie wollte bei noch bei Harry bleiben. 

Vor Łu seinem Haus bleibe ich stehen und schaue ihn an. "Ruh dich heute aus. Morgen hole ich dich zum Frühstück ab, okay?", frage ich. "Und dir geht das jetzt nicht zu schnell?", fragt Łuki vorsichtig, doch ich schüttel nur den Kopf. "Ich liebe dich und will es meiner Familie endlich zeigen!", sage ich und hauche ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Łu lächelt, steigt dann aus und geht ins Haus. Und ich? Ich fahre überglücklich nach Hause und freue mich tierisch auf morgen.



Ich hoffe da Kapitel gefällt euch!
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~M💛

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