(Roman)
"Verdammt Roman, ich liebe dich!", platzt es aus Łukasz heraus. Aber warum weint er denn jetzt so schrecklich doll? Hat er Angst, ich würde ihn jetzt abstoßen oder hassen? Hat er sich deswegen von mir distanziert? Oh man, und er hatte keine Ahnung, dass ich doch genauso fühle wie er. Langsam gehe ich auf ihn zu und er schaut mich verwirrt an. Ich falle ihm um den Hals und drücke mich eng an ihn. Das wollte ich so lange schon machen. Es fühlt sich einfach unglaublich an, diese Wärme der er ausstrahlt, selbst wenn er gerade nervlich komplett am Ende ist. "Ich liebe dich doch auch, Łu!", sage ich dann und warte auf seine Reaktion. Lange passiert nichts und ich möchte mich gerade von ihm lösen, als er seine Arme um mich legt und seinen Kopf auf meiner Schulter platziert. Ich habe keine Ahnung wie lange wir so da stehen, aber ganz ehrlich; es ist mir auch egal. Hauptsache er ist bei mir.
"Łu?", fange ich dann an, "Wollen wir jetzt noch den ganzen Abend so stehen bleiben?" "Hätte ich kein Problem damit. Ich lass dich jetzt nicht mehr los.", nuschelt er an meine Schulter, was mich schmunzeln lässt. "Das musst du auch nicht, aber können wir uns vielleicht auf die Couch setzen?", frage ich und versuche mich aus seinen Armen zu befreien. Łukasz lässt mich los und schaut mich mit einem Lächeln an, wie ich es schon lange nicht mehr von ihm gesehen habe. Ich schaue ihn einfach nur an und fange ebenfalls an zu lächeln. Plötzlich fängt mein Magen an zu knurren. Was für ein schlechtes Timing. "Pizza bestellen oder Nudeln kochen?", fragt Łu schmunzelnd. Ich spüre wie ich rot werde und entscheide mich dann aber für Pizza. Er nickt und geht dann in die Küche zum Bestellen. Währenddessen setze ich mich auf die Couch und realisiere jetzt erst so wirklich, was gerade passiert ist. Sofort fange ich an zu grinsen und lehne mich nach hinten. Irgendwann kommt Łu wieder und wuschelt einmal durch meine Haare. "Ey, warum?", frage ich gespielt beleidigt. Łukasz kommt um die Couch herum und setzt sich neben mich. "Gewöhn dich dran. Das wollte ich die ganze Zeit schon einmal machen. Und es ist einfach schön.", lacht er mich an. "Du bist doof. Du musst dir die ja dann auch nicht wieder ordentlich machen.", meine ich und versuche meine Haare irgendwie wieder zu richten. Łukasz fängt leise an zu lachen, bevor er meine Hände nimmt und mich zu ihm zieht. "Du siehst immer super aus. Auch mit verwuschelten Haaren.", sagt er leise und fährt nochmal mit seiner Hand durch meine Haare. Ich protestiere nicht mehr, sondern genieße einfach seine Berührung und kuschel mich an ihn ran.
"Sind wir jetzt eigentlich zusammen? Also so richtig?", fragt Łukasz unsicher nach mehren Minuten Stille, in der er die ganze Zeit mit meiner Hand gespielt hat und ich seinem gleichmäßigem Atem gelauscht habe. Ich schaue zu ihm hoch, sein Blick ruht verliebt auf unseren Händen. "Ich bin froh, dich ab sofort meinen Freund nennen zu dürfen.", sage ich und kuschel mich noch enger an ihn ran. Aber lange kann ich so nicht liegen bleiben, da es an der Tür klingelt. "Essen ist da!", lacht Łu und geht zur Tür. Zwei Minuten später kommt er mit den Pizzakartons wieder, stellt sie auf den Tisch und holt noch etwas zu trinken.
Während wir essen herrscht eine angenehme Stille. Immer wieder schauen wir uns an und lachen uns dann an. Ich bin gerade einfach glücklich, und ich sehe es an Łu seinen Augen, dass er es auch ist. Als wir aufgegessen haben, räumen wir schnell auf, bevor wir uns wieder auf die Couch kuschel und einfach nur so da liegen. Ich weiß auch nicht, was ich anderes machen soll. Soll ich einfach küssen? Oder ihm irgendein dämlichen Kosenamen geben?
Aber ich schein mit dieser Unsicherheit nicht alleine zu sein. Auch Łukasz sieht man die Unsicherheit an. Er beißt sich die ganze Zeit auf seine Unterlippe. Mir kommt aber auch nicht wirklich eine Idee, worüber wir reden könnten. Bis mir etwas einfällt."Weiß Mia eigentlich, dass du...naja.." "Das ich dich liebe? Ja, das weiß sie. Deswegen wollte ich auch, dass sie nicht mehr mit dir trainiert. Ich dachte, sie würde dir das dann erzählen. Ich wusste ja nicht, dass du für mich genauso Gefühle hast.", gibt er leise zu. "Oh man Łu. Das ist alles ganz schön blöd gelaufen. Aber jetzt kann es nur noch besser werden. Aber vor allem müssen wir ihr jetzt helfen. Sie belastet irgendwas, aber so wie ich sie kennengelernt habe, stellt sie ihr Wohlbefinden immer hinten an, um anderen zu helfen. Und wenn sie dann weiß, dass es dir jetzt gut geht, dann lässt sie sich bestimmt auch helfen.", meine ich und bereue es irgendwie ein Gespräch angefangen zu haben. In den Augen, die vor ein paar Minuten noch Freude ausgestrahlt haben, sind jetzt voller Sorge. Ich setze mich richtig hin und jetzt ziehe ich ihn an mich. "Es tut mir leid. Ich wollte die Stimmung jetzt nicht kaputt machen." "Das hast du nicht Roman. Ich fühl mich nur schuldig. Ich hätte das doch sehen müssen, dass es ihr schlecht geht.", sagt Łukasz leise. "Mensch Łu, wie hättest du das denn merken sollen. Du kennst sie doch noch gar nicht richtig. Sie ist nicht deine Tochter, von der du alle Macken kennst.", versuche ich ihn zu trösten. "Leider.", nuschelt er und lehnt sich an meine Schulter. "Dann versuchen wir dir das Sorgerecht zu besorgen. Sie würde das bestimmt auch schön finden. Und ich bin ehrlich, ich auch. Wie ihr miteinander umgeht. Ihr zwei braucht euch gegenseitig, so wie Vater und Tochter sich halt brauchen.", nuschel ich in seine Haare und drücke ihm einen leichten Kuss auf diese.
Łukasz schaut zu mir hoch und lächelt mich leicht an. "Danke Roman." "Für dich immer wieder.", sage ich leise und streiche ihm über seinen Arm.Später fällt mein Blick auf die Uhr, um festzustellen, dass es schon ziemlich spät ist. "Du, Piszczu. Ich glaube, ich muss dann langsam los.", meine ich und stehe langsam auf. "Du könntest doch auch hier bleiben. Morgen haben wir sowieso frei und...und ich hätte dich gerne noch eine Weile länger bei mir.", sagt er und greift sich verlegen in den Nacken, "Also nur wenn du möchtest, natürlich." "Natürlich. Ich bleibe gerne bei dir.", lächel ich ihn an und stelle mich direkt vor ihn, "Und ähm..ich würde gerne noch etwas anderes machen. Aber ich weiß nicht, ob das jetzt zu schnell gehen würde." "Was denn?", fragt Łu und legt seinen Kopf schief. Unsicher überwinde ich die letzten Zentimeter zwischen uns und lege meine Lippen auf seine. Łukasz ist kurz überrascht, erwidert dann aber. Wow, was für ein unbeschreibliches Gefühl. Einfach unglaublich. Alles kribbelt und in mir explodiert ein Feuerwerk. Als wir uns dann kurz darauf lösen, strahlt er mich an. Es war anscheinend der richtige Moment.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Wie ein Vater!?
FanfikceMia, ein Mädchen mit 15 Jahren hält es im Familienurlaub nicht mehr aus. Sie haut ab! Erst als sie realisiert, was sie getan hat, trifft sie auf eine ihr nicht unbekannte Person. Wie ein Vater beschreibt das wachsende Vertrauen zwischen zwei Mensch...