Kapitel 105

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(Mia)

Unser erstes Spiel war auch gleichzeitig das mit das letzte am heutigen Tag. Das bedeutet duschen, umziehen, Abendessen und ab ins Bett. Sina und Ellie sind noch bei Alex und Charly im Zimmer. Die Ruhe nutze ich und rufe zu Hause bei Papa an. Ich hoffe er hat gerade nichts vor oder, dass ich ihn bei irgendwas störe. Es klingelt recht lange, aber er geht ran.

L: Hallo Mia. Wie schön, dass du anrufst.

M: Hallo Papa. Ich hoffe ich störe dich nicht gerade. Oder sollte ich lieber "euch" sagen?

L: Nein du störst nicht. Und ja, Roman sitzt neben mir. Warte, ich schalte mal auf Lautsprecher. 

M: Okay, danke Papa. Hallo Roman!

R: Hey Mia- Maus. Alles klar, wie ist das Wetter in London so?

M: Es ist sonnig und total warm. Wie ist es denn bei euch?

L: Es regnet schon den ganzen Tag. Der Platz ist vollkommen durchnässt, deswegen hatten wir kein Training und...

R: ...und lagen den ganzen Tag auf der Couch.

M: Das klingt ja sehr spannend bei euch. Wir hatten heute unser erstes Spiel. Gegen Zürich und naja, die waren schon sehr stark. 

L: Oh du klingt ja so, als hättet ihr verloren. War es so schlimm.

M: Was denkst du denn von uns!? *lacht* Wir haben 1:0 gewonnen und die ersten drei Punkte geholt! Es war ein echt krasses Spiel und Roman; das Training mit den schnellen Richtungswechseln hat es voll gebracht. Da kam ein Ball und der wurde abgefälscht. Ich habe genau das gemacht, was du mir beigebracht hast und konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken. Das hättest du sehen müssen. Nein, das hättet ihr beide sehen müssen. Ich hoffe, das hat irgendjemand gefilmt oder so. Dieser kurze Flug, der hat sich so großartig angefühlt.

R: Ich bin stolz auf dich Mia. Das bedeutet mir viel, dass du dir meine Tipps zu Herzen nimmst. Und herzlichen Glückwunsch zum ersten Sieg und zur gehaltenen Null. So kann es weitergehen. 

L: Ich freue mich natürlich auch für dich meine Kleine. Warst du sehr nervös?

M: Oh man du glaubst gar nicht wie nervös ich war. Ich bin mitten in der Besprechung raus gerannt und auf die Toilette. mir ging es überhaupt nicht gut und mir war kurz schwarz vor Augen. Aber das ging dann wieder, ich habe eine Sicherheit gespürt. So wie es sich anfühlt, wenn ihr bei mir seid. 

L: Ach du meine Güte, das hört sich ja schrecklich an. Aber jetzt geht es dir wieder gut? Oder fühlst du dich noch unwohl?

M: Jetzt ist alles gut Papa und das bleibt jetzt bestimmt auch so. Morgen haben wir einmal Training und unser zweites Gruppenspiel gegen Sevilla. 

L: Ich drücke dir die Daumen meine Kleine. Du schaffst das. Ich glaube an dich.

R: Ich natürlich auch. Aber schlaf jetzt lieber, damit du morgen fit bist. Wir denken die ganze Zeit an dich und freuen uns über Neuigkeiten.

M: Alles klar Coach, wird erledigt. Gute Nacht ihr beiden. Ich habe euch lieb.

L+R: Wir dich auch.

Ich lege auf und gehe ins Bad. Als ich fertig bin, kommen auch Ellie und Sina wieder. Auch die beiden gehen ins Bad und machen sich bettfertig. Ein kurzes "Gute Nacht" und der Check, ob die Wecker richtig gestellt sind und schon ist das Licht aus und alles was man in dem Zimmer noch hört, ist das gleichmäßige Atmen von uns.

Am nächsten Morgen werde ich vor dem Weckerklingeln und kann auch nicht mehr einschlafen. 5:34 Uhr, toll und der Wecker klingelt erst 6:30 Uhr. Ich schaue auf unseren Plan. Wir haben um 10 Training, naja...ich kann ja trotzdem eine Runde laufen gehen. Hab ja nichts besseres zu tun. Langsam und leise nehme ich meine Sachen und gehe ins Bad. Den beiden Mädels lege ich einen Zettel hin, damit sie keine Panik bekommen, wenn sie wach werden. Schnell gehe ich raus und laufe einfach los ohne zu wissen, wo ich raus komme. Irgendwann wird komme ich auf der anderen Seite der Fußballplätze wieder raus. Ich bin also quasi einmal um das komplette Gelände gerannt. Und das ist nicht gerade klein. Es ist unglaublich, wie ruhig es ist und wie angenehm die Luft doch ist. 
"Was machst du denn so früh schon auf den Beinen?", fragt auf einmal jemand. Ich drehe mich herum und schaue in das lachende Gesicht von Jan. "Oh hallo. Du bist doch Jan Vertonghen. In dich bin ich doch auch bei der Anreise rein gerannt. Das tut mir immer noch sehr leid.", sage ich, was ihn noch mehr lächeln lässt. "Ja, genau der Jan bin ich. Und es ist nicht schlimm, ich hätte ja auch besser aufpassen können. Du hast gestern echt gut gespielt. Ein sehr schönes Torwartspiel hast du da gezeigt. Deine eine Parade war auch sehr erstaunlich, meinen Respekt dafür. Du musst einen guten Torwarttrainer haben.", sagt er. "Wow danke. Ja, ich habe einen sehr guten Trainer.", lache ich ihn an, "Aber, entschuldige wenn ich frage, aber ich habe von Tottenham keine Ahnung. Bist du Torwart?" Jan lacht kurz auf und schüttelt dann den Kopf. "Nein um Gottes Willen. Ich bin Verteidiger und auch wenn das jetzt vielleicht ein bisschen cheating ist, aber du kannst eurer Nummer 3 sagen, dass sich noch etwas warten kann, bevor sie auf den Gegner draufgeht.", zwinkert er mir zu, "Wobei, Cheating ist das nicht. Schließlich laufen wir ja frei auf dem Gelände herum und jeder könnte uns fragen und mit uns reden." "Danke. Ich werde dann auch mal wieder in meine Zimmer gehen. Warum bist du eigentlich schon wach?", frage ich etwas neugierig. "Ich wollte die Ruhe genießen. Und auf den Plan schauen, welche Spiele ich heute pfeife.", lacht er und wir laufen zusammen wieder zu den Gebäuden. "Na dann, viel Erfolg bei eurem Gruppenspiel heute. Wie heißt du eigentlich?", fragt er, bevor sich unsere Wege trennen. "Ich heiße Mia.", sage ich und winke ihm noch einmal zu. Dann gehe ich auf mein Zimmer und gerade als ich es betrete klingeln unsere Wecker. Ich muss einfach anfangen zu lachen. Das nenne ich wirklich Timing. Irgendwie habe ich es im Gefühl, dass das heute mein Tag wird. Und diese Laune kann mir heute nichts und niemand nehmen.
Hoffentlich.



Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
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~M💛

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