Die letzte Vorstellung

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Es ist eine Woche her, dass Jason Blossoms Leichnam gefunden wurde. Doch sein Tod sollte nicht der erste und auch nicht der letzte Verlust für Riverdale sein. Das Twillight Drive-In Autokino, Jugheads zweites Zuhause und ein Stück Stadtgeschichte schloss für immer. Gerade jetzt, wo wir es am meisten brauchten. Während Sheriff Keller an jede Tür klopfte und die Nachbarn sich gegenseitig verdächtigten, war Riverdale immer mehr wie Salem während der Hexenprozesse. Unterdessen plante das Mädchen von nebenan, die freundliche Hitchcock-Blondine Betty Cooper, ihren nächsten Zug. Wie würde sie damit umgehen, dass ihr bester Freund Archie Andrews sich in eine für sie nicht tragbaren Romanze befand? "Die Schließung des Autokinos ist nur ein weiterer Nagel im Sarg von unserem Riverdale. Nein, vergesst Riverdale, eher im Sarg des amerikanischen Traums. Wie der Pate des Indie-Films Quentin Tarantino immer sagt..."

"Bitte, Jug, Schluss mit den Tarantino-Zitaten.", unterbrach Kevin Jughead genervt. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.

"Wieso? Ich bin angepisst?", entgegnete Jughead sauer. "Und nicht nur, weil ich jetzt meinen Job verliere. Das Twilight Drive-In hatte 'ne Bedeutung für uns. Die Leute sollten versuchen es zu retten."

"Heutzutage sehen die Leute Netflix und Video on demand. Keiner sieht sich mehr Filme im Autokino an. Ich meine, wer geht da schon noch hin?", warf Veronica ein.

"Typen, die Crack kaufen wollen.", entgegnete Kevin ihr.

"Wenn ich ein Auto hätte, würde ich es tun.", warf ich ein. "Ist doch cooler als sich zu Hause wie alle anderen einen Film anzusehen."
Ich trank einen Schluck aus meinem Milchshake. Jughead nickte zustimmend. "Stimmt doch Betty, oder?", fragte ich, doch sie schien überhaupt nicht bei der Sache zu sein.

"Total.", sagte sie dann schnell.

"Jedenfalls machen die dicht, weil's der Stadt gehört, sie aber nichts investieren will. Ein anonymer Käufer hat Bürgermeisterin McCoy ein Angebot gemacht und sie konnte nicht ablehnen...", erzählte Jughead verachtend.

"Ein anonymer Käufer?", fragte Veronica ungläubig. "Was hat der zu verbergen? Wen interessiert das?"

"Na mich! Ihr solltet alle zur Abschlussvorführung kommen."

Verwundert sah ich Jughead an. "Ich dachte an American Graffiti. Oder ist das zu offensichtlich?"

"Ich will lieber was mit Audrey Hepburn. Oder Cate Blanchet.", meinte Veronica, was mich die Augen verdrehen ließ.

"Oder Der talentierte Mr Ripley.", schlug Kevin vor. "Betty, deine Vorschläge, hm?" Erwartungsvoll sahen wir die Blondine an. Doch sie schwieg.

"Ist alles okay mit dir?", fragte ich sie vorsichtig.

"Ja, ich hab nur nachgedacht. Vielleicht... Denn sie wissen nicht, was sie tun." Jughead lachte in sich hinein.

"Hier, bitte, Kinder.", sagte Mrs Lodge und servierte uns unser Essen. Lächelnd sah Veronica ihre Mutter an.

"Danke, Mum."

Ihre Mutter ging lächelnd zu Cheryl und wollte das Geld entgegen nehmen, als Cheryl sie vernichtend ansah. "Passen Sie auf, dass das Geld auch in der Kasse landet. Sie sind eine Lodge und die Lodges sind bekannt für ihre langen Finger."

Wütend stampfte Veronica auf den Tisch zu. "Das gibt Ärger...", murmelte ich vor mich hin und trank von meinem Milchshake. "Also, das ist ja mal 'ne spannende Gruppe.", murmelte ich, als ich zur Tür blickte. Archie, sein Vater und Miss Grundy sahen sich nach einem Tisch um.

"Ich bin gleich wieder hier.", sagte Betty und stand auf.

"Betty, nein lass das.", sagte Jughead, doch Betty war schon auf den Weg.

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